Die Flammen meiner Leidenschaft
so zu enden, Yankee.«
Ashley starrte zurück. »Nein, Rebell, das braucht es nicht.«
Sie beide erkannten die Pattsituation, in der sie sich befanden.
»Gib deine Rachegedanken gegen Slater auf. Überlass ihn dem Gesetz.«
Tanner lachte hart auf. »Das Gesetz schert sich einen Dreck darum, was während des Krieges geschehen ist. Wenn Slater in die Stadt zurückkehrt, werde ich auf ihn warten.«
»Dann gibt es nichts mehr zu sagen, oder? Nachdem ich dich für deine Dienste bezahlt habe, trennen wir uns. Mein Geld befindet sich noch in deinen Satteltaschen, oder?«
»So ist es. Aber ich will dein Geld nicht.«
»Wir haben abgemacht, dass du es bekommst«, beharrte Ashley. »Ich bestehe darauf, dass du es nimmst. Nur wenige Männer hätten getan, was du für mich getan hast. Du hast dir das Geld mehr als verdient.«
Tanners Gesicht lief vor Zorn rot an. »Wenn du mich für all meine Dienste bezahlen willst, reicht das nicht. Mein Preis ist viel höher. Mein Name und mein Schutz sind unbedeutend im Vergleich zu ... sagen wir mal... meinen intimen Diensten.«
Ashley schnappte vor Empörung nach Luft. Wie konnte er es wagen, anzudeuten, dass sie ihn für etwas anderes als für ihre Begleitung und ihren Schutz angeheuert hatte ? Sie hatte unbedingt nach Fort Bridger kommen wollen. Ihre Scheinehe war nötig gewesen; das wusste er. Er hatte zugestimmt; sie hatte ihn nicht mit Waffengewalt gezwungen. Sein Verlangen war dann erst später so stark gewesen wie ihres.
Sie blickte ihn finster an und hasste ihn für seine gemeine Andeutung. Er erinnerte sie plötzlich wieder an den Mann, der er bei ihrer ersten Begegnung gewesen war. »Es war widerlich von dir, das zu sagen.«
»Alles nur, weil du dich weigerst, auf meine Gefühle Rücksicht zu nehmen. Ich habe einen guten Grund, Slaters Tod zu wünschen. Ich weiß, ich bin ein mittelloser Rebell und habe kein Recht, einen Anspruch auf dich zu erheben. Ich kann dir nichts bieten außer meinem Namen, und den willst du nicht mehr. Wir hatten diese Diskussion schon zuvor, und keiner von uns ist zu einem Kompromiss bereit. Lass uns jetzt auseinander gehen, bevor wir einander noch mehr kränken, als wir das bereits getan haben.«
Ashley fühlte sich, als hätte ein Gigant in ihre Brust gegriffen und ihr Herz zusammengedrückt. »Gut, wenn du meinst.«
»Du hast unsere Heiratsurkunde und kannst die Trennung so handhaben, wie du es wünschst. Ich bin mit allem einverstanden, was du dem Anwalt sagst. Wenn du ihm weismachst, dass wir nie miteinander geschlafen haben, dann ist das in Ordnung für mich. Wie du schon gesagt hast, die Umstände unserer Ehe waren ein bisschen ungewöhnlich.«
»Tanner ... ich...« Verdammt, wie konnte der Mann so eiskalt sein? War ihm denn nicht klar, dass sie ihn liebte? »Wenn das dein letztes Wort zu dem Thema ist, dann nimm bitte deinen Anteil von dem Geld, das du für mich aufbewahrt hast, und bring den Rest in mein Hotelzimmer.«
»Ich werde dafür sorgen, dass du dein Geld bekommst und deine Habe ins Willamette geliefert wird.«
»Was ist mit Slater? Pops sagte, er befindet sich nicht in der Stadt.«
»Ich werde warten.« Damit machte er abrupt kehrt und ließ Ashley mitten auf der Straße stehen.
Sie schaute ihm nach und versuchte vergebens, gegen die Tränen anzukämpfen. Als sie Tanner gebeten hatte, sie zu heiraten, war das als eine Vereinbarung von begrenzter Dauer gedacht gewesen. Wie hätte sie wissen können, dass der Rebell ihr Herz erobern würde? Oder dass sie je einen Mann lieben konnte, der seinen Hass wie ein Banner vor sich hertrug? Nur wenige Leute kannten die weiche, gefühlvolle Seite von Tanner, doch sie hatte sie erlebt. Leider machte der unnachgiebige Hass, der in ihm schwelte, es schwer, ihn von ganzem Herzen zu lieben.
Tanner blieb am Ende der Straße stehen und beobachtete, wie Ashley das Willamette Hotel betrat. Allein der Schwur, den er nach Ellens Tod geleistet hatte, hielt ihn davon ab, seinem Herzen zu folgen. Rasender Elch hatte Ashley einen guten Namen gegeben: Flamme. Er passte zu ihr, und zwar nicht nur wegen des prächtigen roten Haars. Er hatte ihre Leidenschaft zu einer heiß glühenden Flamme entfacht. Und er war der einzige Mann, der diese Glut erfahren hatte, der das Verlangen in ihr geweckt hatte.
Wenn er ein Mann ohne Gewissen gewesen wäre, hätte er seinen Schwur verdrängt, und das Glück, das ihn mit Ashley erwartete, beim Schöpfe gepackt. Aber solange Slater lebte, musste er sein eigenes
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