Die Flammen meiner Leidenschaft
Herz verleugnen.
Das Zimmer, das Ashley im Hotel mietete, entsprach ihren Bedürfnissen. Sie bestellte ein Bad und Abendessen und ging gleich zu Bett, nachdem sie gegessen hatte. Sie musste über vieles nachdenken. Tanner erwartete von ihr, dass sie ihre Ehe auf die eine oder andere Weise beendete, doch wenn sie ehrlich zu sich war, war es das Letzte, was sie wollte. Sie wusste inzwischen, dass sie kein Kind von Tanner erwartete, und so gab es eigentlich kein Hindernis für eine dauerhafte Trennung, doch der Gedanke, alle Bande zu lösen, brach ihr fast das Herz.
Früh am nächsten Morgen traf Tanner mit ihren Sachen ein. Ashley fand, dass er elend aussah. Er war unrasiert und hatte seine Kleidung nicht gewechselt, und er hatte solche Ringe unter den Augen, als hätte er die ganze Nacht keinen Schlaf gefunden oder gezecht.
»Hier sind deine Koffer und alles andere«, sagte er ohne Einleitung. »Ich hab es für dich hochgetragen.«
Ashley trat zur Seite, als er zwei Koffer und drei Reisetaschen ins Zimmer schleppte.
»Du siehst schlecht aus, Rebell. Hast du nicht geschlafen?«
»Auch ich wünsche dir einen guten Morgen, Yankee. Mach dir keine Sorgen um mich, ich komme einfach prima zurecht.« In Wirklichkeit hatte er sich im Wagen die ganze Nacht hin und her gewälzt. Er hatte keine Ahnung, wann Slater nach Oregon City zurückkehren würde oder wohin er geritten war. Er konnte nur auf seine Rückkehr warten.
»Ich habe dein Geld.« Er zog den Beutel hervor, in den sie all das Geld gesteckt hatte, das sie besaß.
»Hast du deinen Anteil herausgenommen?«
»Ich habe dir bereits gesagt, das ich das Geld nicht haben will.«
Ashley öffnete den Beutel und zählte fünfhundert Dollar ab. »Hier, nimm es. Du hast es verdient. Es war abgemacht.«
»Verdammt, Yankee ... also gut«, kapitulierte er, zu müde zum Streiten. Er hatte die halbe Nacht im Red Garter verbracht und Fragen über Slater gestellt, jedoch wenig mehr erfahren, als er bereits wusste. Er nahm die Geldscheine und steckte sie in seine Westentasche. Irgendwie würde er dafür sorgen, dass Ashley das Geld zurückerhalten würde. »Hast du über deinen nächsten Schritt entschieden? Willst du eine Scheidung oder eine Annullierung der Ehe?«
Ashley wandte sich ab und ging zum Fenster. Sie starrte geistesabwesend auf die Passanten auf der Straße. Tanner beobachtete das aufreizende Schwingen ihrer Hüften und sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen. Er erschrak, als sie plötzlich zu ihm herumfuhr.
»Ich habe nachgedacht, Rebell. Ich werde die Scheidung nicht einreichen. Und auch keine Annullierung der Ehe betreiben. Da ich nicht vorhabe, jemals wieder zu heiraten, ist das nicht nötig.« Sie ging zu ihrem Koffer, öffnete ihn und nahm ein gefaltetes Blatt Papier heraus, das sie Tanner unter die Nase hielt. »Unsere Heiratsurkunde. Nimm sie. Wenn du aus dieser Ehe herauswillst, musst du es verdammt nochmal selbst erledigen.«
Tanner starrte auf das Dokument, als sei es eine Schlange, die jeden Augenblick zustoßen könnte. »Ich will das nicht. Ich weiß verdammt genau, dass ich nicht wieder heiraten werde. Behalte du die Urkunde. Du bist jung und schön. Eines Tages wird irgendein Mann kommen und dein Herz erobern. Dann wirst du deine Freiheit haben wollen, und du brauchst die Heiratsurkunde, um sie dem Anwalt zu zeigen.«
Ashley wünschte, sie könnte etwas Verstand in Tanners Dickschädel hineinprügeln. Wusste er denn nicht, dass er der Mann war, den sie haben wollte, der einzige Mann? Warum konnte er nicht auf seine Rache verzichten? Während der langen, schlaflosen Nacht hatte sie über eine clevere Möglichkeit nachgegrübelt, wie sie die Auflösung ihrer Ehe hinauszögern konnte. Sie befürchtete, Tanner für immer zu verlieren, wenn sie nicht mehr Mann und Frau sein würden. Sei es auch nur auf dem Papier. Vor ihrer endgültigen Trennung musste sie daher einen letzten verzweifelten Versuch starten, Tanner zu der Erkenntnis zu zwingen, dass sie ihm mehr bedeutete als die Rache an Slater.
»Es wird keinen anderen Mann geben, Tanner«, beteuerte Ashley. »Ich hatte keinen Mann, bevor ich dich kennen lernte, und ich habe gelernt, allein zurechtzukommen. Es wird mir nicht schwer fallen, unverheiratet zu bleiben.«
»Und was ist mit der Lehrerinnenstelle, die du haben willst? Was wirst du dem Stadtrat über mich erzählen? Wir sind in der Stadt zusammen gesehen worden. Und was ist mit Slater? Er kennt die Wahrheit über uns. Wenn er
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