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Die Flammen von Lindisfarne

Die Flammen von Lindisfarne

Titel: Die Flammen von Lindisfarne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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die Wogen zu fremder Küste folgen, Odins Namen auf den Lippen und die Gier nach Beute ihm Herzen. Nichts wird dem Schlag ihrer Axt wieder-stehen und vergeblich werden die Südvölker Midgards ihren Gott um Hilfe anrufen!“
     
    „So wird Odin siegen!“ stieß Haakon erfreut hervor. „Die Kraft der Nordlandmannen wird dafür sorgen, dass die Menschen dem hellen Christ abschwören und wieder an die Asen glauben!“
     
    „Nein, der Untergang der Götter ist von den ewigen Geschicken von Anfang an beschlossen!“ rief Ruwala feierlich. „Von Erda, der Urmutter allen Seins, erfuhr Odin selbst das Ende seiner Macht. Wir wissen, dass danach der Wonnejüngling wieder ersteht, der eine neue Welt des Friedens schafft...!“
     
    „Baldur!“ stieß Wulfegar hervor, der in höchster Erregung mit zugehört hatte.
     
    „Balder oder Jesus, ihr mögt ihn nennen, wie ihr wollt - den Heliand!“ orakelte Ruwala. „Ganz deutlich zeigt die Rune ODIL hier sein sieghaftes Kommen an!“
     
    „Wir werden ihn bekämpfen, wenn er sich uns entgegen stellt!“ schrie Thorleif Knochenbrecher.
     
    „Wir werden ihn und seine Diener zerschmettern!“ setzte Ragnar, der Hammer, hinzu.
     
    „Unsere Waffen werden ihn und seine Getreuen zerhauen!“ vollendete Björn Baumfäller.
     
    „Der helle Christ wird siegen in einem Kampf, der kein Kampf ist. Seine Getreuen führen Waffen, die keine Waffen sind!“ Die Stimme der Priesterin wurde leiser. „Eure Siege über die Christen sind ihre Siege und eure Niederlagen. Denn wie der Regen die Saat der Felder tränkt, so tränkt das Blut getöteter Christen das Feld ihres Glaubens.
     
    Wie das Weizenkorn in die Erde eindringen muss um zu sterben, so werden die Christen sterben. Und so, wie das Weizenkorn wiederersteht und vielfache Frucht bringt, so werden aus dem Geist der erschlagenen Blutzeugen des Christengottes neue Kämpfer des Heliand erstehen, die das Wort als Waffe führen!“
     
    „Was ist ein Wort gegen eine Axt!“ grollte Thorleif. „Mag der Weizen aufgehen, wir werden ihn erneut zu mähen wissen!“
     
    „Ihr Narren werdet siegen und nicht wissen, dass ihr geschlagen worden seid.“ flüsterte Ruwala. „Doch wenn ihr eure Niederlage erkennt, ist es zu spät. Der schleichende Tod der Schwäche - das sind die Worte der Christenlehre, die in eure Herzen dringen, ob ihr wolle oder nicht. Nicht nur Geld und Gut, auch Frauen trägt das Schiff heimwärts nach Norden. Frauen, die mit der Lehre der Christen eure Herzen vergiften. Eure Leiber werden leben, doch der stolze Geist Odins wird dahingerafft, ohne dass ihr es erkennt. Und so wird der helle Christ ohne Wehr und Waffen siegen.“
     
    „Egal, ob mir ein Christenkrieger, ein Mönch oder der Heliand persönlich entgegen tritt!“ grollte der Hammer . „Wenn er aus seinen Worten keine Wehr schafft, die den Schädel deckt, dann erntet er keinen Siegeskranz. Denn wen meine Faust zerschmettert, der mag in Helheim siegen! Auf dieser Welt wird er mir nicht mehr schaden!“
     
    „Ihr werdet es erkennen, dass der helle Christ die Asen und auch euch besiegen wird! Wenn ihr seinen Sieg erkannt habt, ist es zu spät. Genug jetzt der Rede! Lasst mich schweigen und nehmt die Lose der Zukunft in der Ungewissheit, welche die Götter als gnädigen Schleier darüber gebreitet haben!“
     
    „Ein Wort noch, weise Wala, bevor du schweigst!“ rief Haakon beschwörend.
     
    „Noch eine Frage. Die letzte! Dann schließt mir Allvater in seine Weisheit den Mund!“ Die Stimme Ruwalas wurde zum Flüstern.
     
    „Das Schicksal der MIDGARDSCHLANGE . Ich muss es wissen!“ stieß der Jarl hervor. „Muss wissen, welches Schicksal die Götter diesem Schiff auf seinen weiteren Fahrten bestimmt haben!“
     
    „Rede nicht von Fahrten!“ gab Ruwala zurück. „Denn wenn du den Steven des Schiffes entschwinden siehst, wirst du den Drachenschädel am Bug nie mehr erblicken. Nur Lieder und Sagas wirst du hören, die von den ruhmreichen Fahrten der MIDGARDSCHLANGE berichten und den Ruhm der Männern, die sie reiten, besingen. Wie ein streunender Wolf wird sie die Meere der Welt durchpflügen und einbrechen in die Länder von Midgard. Doch nie mehr wird der Steven der MIDGARDSCHLANGE die Wasser des Nordens trinken...!“
     
     
    Die Brüder der Heiligen Insel
     
    „...und die heilige Schrift verbietet es ausdrücklich, an Wunderzeichen am Himmel zu glauben!“ stieß der Abt heftig hervor.
     
    „Sagte nicht Christus, dass keiner den Tag und

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