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Die Flammen von Lindisfarne

Die Flammen von Lindisfarne

Titel: Die Flammen von Lindisfarne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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schien er sorgsam zu vermeiden. Und er wusste es zu vermeiden, selbst mit einem unbedachten Hieb ihre Haut zu verletzten.
     
    Was waren das bloß für seltsame Worte, die er ihr zurief. Nur die Begriffe Elfe und Fee kannte Angela in ihrer eigenen Sprache. Sie spürte instinktiv, dass dieser junge Wikinger sie nicht töten wollte. Zwischen einer Serie von Hieben sah sie ihn sein offenes Gesicht und die blitzenden Augen, die ihr entgegen lachten. Darin war nicht die gierig lechzende Lust zu erkennen, vor der es Angela beim Kampf gegen den Jarl gegraust hatte, sondern sie wurde an die Gespielen ihrer Kindheit in York erinnert, wenn man sich gegenseitig neckte und in vollem Übermut auf grün-blühenden Wiesen Fangen spielte.
     
    Am liebsten hätte sie das Schwert zu Boden geworfen und versucht, mit ihrem Gegner zu reden. Wenn man davon absah, das er ein Barbar war, der zusammen mit den marodierenden Heiden das Kloster gestürmt und die wehrlosen Mönche erschlagen hatte, schien dieser junge Wikinger gar kein übler Kerl zu sein.
     
    Im selben Moment überschlugen sich die Ereignisse. Denn Haakon hatte sich an Lars vorbei durch die Tür gedrängt. Das Schwert in der Rechten und mit einem abgerissenen Fellstück in der Linken das aus dringende Blut der schmerzhaften Fleischwunde stoppend, taumelte er nach draußen.
     
    „Weiber!“ schrie er noch einmal. „Weiber, so jung wie der Morgen und so schön wie Göttinnen! Holt sie euch, bevor sie der Wolfssohn alleine vernascht.“
     
    „Du hast wohl einen weiblichen Fafnir erwischt“, lachte Olaf Metkanne, bedeutungsvoll auf die Wunde des Jarl weisend und auf den Ehrennamen seines Weibes anspielend. „Wahre dich vor der Rache des Drachenzahns, wenn die holde Herrin deines Hauses davon hört.“
     
    „Du wirst an Odins Tafel singen, wenn du redest...“, drohte der Jarl missmutig. „Nun ja, der Wolfssohn zähmt darin gerade die Wildkatze, deren eiserne Klaue die Wunde riss. Ha, eine solche Schwert-Maid...“
     
    Mehr hörte Olaf nicht. Denn schon wurden die ersten kreischenden und sich heftig wehrenden Mädchen von den lachenden Männern hinaus getragen. Ohne lange Umstände warf man sie ins weiche Gras. Die Gemüter und Sinne der Wikinger waren durch den genossenen Wein und die in ihren Armen zappelnden Körper erregt. Lustvoll glitten ihre  Hände über feste Brüste und zwängten sich zwischen die Schenkel.
     
    War in ihrer nördlichen Heimat seit Alters her der Verkehr der Geschlechter schon etwas so Normales, dass man es beim Gelage zu fortgeschrittener Zeit mit den Mägden auf Tischen und Bänken trieb, so verstand es sich von selbst, dass in einer solchen Situation überhaupt kein Schamgefühl herrschte. Im Gegenteil. Jeder Wikinger war stolz auf seine Zeugungskraft und scheute sich nicht, diese bei frische erbeuteten Sklavinnen vor den Schiffskameraden unter Beweis zu stellen.
     
    Bevor Keri, Viviane und ihre anderen Freundinnen begriffen, was mit ihnen geschah, hatten sich die wilden Krieger mit brünstigen Schreien über sie geworfen und ihr gewaltsam die Schenkel auseinander gepresst. Die Tunika-Hemden, die als einziges Kleidungsstück den Körper verhüllten, wurden bis über die aufragenden Brüste hinausgeschoben.
     
    Und dann verspürten die Mädchen das, wovon die heimlich in ihren Schlafsälen geflüstert hatten und was sie sich in ihren heimlichen Träumen immer wieder ausgemalt hatten. Aber hier gab es kein liebevolles Streicheln, keine Zärtlichkeit und keine sanften, auf den ganzen bebenden Körper gehauchten Küsse. Im ganzen Rausch einer nach vielen Tagen auf See aufgestauten Manneskraft kamen die Wikinger gleich zur Sache.
     
    Kompromisslos wurden die Mädchen in einem wilden Liebesritt genommen. Ihr schrilles Kreischen und die Schreie erstarben bald im Stöhnen und Keuchen, als sie von den Wikingern mit der elementaren Wucht eines Erdbebens genommen und zur Frau gemacht wurden.
     
    „Finger weg! Die gehört mir!“ Verwundert blickte Nils Krähenfuß auf die Schwertspitze, die nur einen Finger breit von seiner Brust entfernt war. Mit den geheimen Hieb des legendären Schwarzen Olaf, den ihm Sigurd unter dem Siegel höchster Verschwiegenheit verraten hatte, gelang es Lars Wolfssohn, das Mädchen zu entwaffnen. Einige kraftvoll geführte Hiebe, die direkt unterhalb der Parierstange sitzen mussten und das Handgelenk des Gegners lähmten. Dann eine blitzschnell kreisende Bewegung und die Klinge eines unvorbereiteten Gegners wirbelte

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