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Die Flammen von Lindisfarne

Die Flammen von Lindisfarne

Titel: Die Flammen von Lindisfarne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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redet wahr, Lars“, nickte Haakon Bärensprung missmutig, dem es nicht sonderlich gefiel, den kühnen jungen Krieger zu kränken. „Ich versprach es und deshalb gehört das Mädchen, das er wählte, ihm.
     
    Im Taumel des Kampfes und des Sieges vergaß ich, es dir zu sagen. Wer hätte auch gedacht, dass mein Sohn von allen Dingen der Beute eine Sklavin wählen würde. Doch ich muss seinem Wunsch entsprechen. Ich habe bei den Vertragsrunen in Odins Speer geschworen“ setze er hinzu.
     
    „Halt, Thorleif! Weile und wäge!“ rief Lars als der Knochenbrecher die auf-kreischende Angela roh am Arm fasste und gewaltsam aus dem Kreis ihrer Freundinnen riss. „Andere Beute biete ich dir. Alles, was man mir zuspricht!“
     
    „Ich benötige aber eine Sklavin für mein künftiges Weib“, lachte Thorleif. „Wessen mein Herz sonst begehrt, das erobere ich mir, wenn die MIDGARDSCHLANGE zur nächsten Wikingerfahrt ausläuft.“
     
    „Ein besseres Ding biete ich dir!“ Jeder der Umstehenden spürte, wie schwer Lars diese Worte aussprach. Dann riss er in einem Anflug von Verzweiflung das Schwert Schneefall aus der Scheide.
     
    „Diese unvergleichliche Waffe biete ich dir, stehst du von deinem Wunsch ab, mir das Mädchen zu nehmen“, presste er mühsam hervor.
     
    Lautes Murmeln des Unverständnisses durch-raunte die Reihen der Thing-Gemeinschaft. Keiner der Männer und Frauen, die in weitem Kreis die Beute um-standen, konnte begreifen, warum Lars ein solches Schwert für eine einfache Sklavin bot. Diese herrliche Klinge war sicher mehr als fünfzig solcher Mädchen wert.
     
    „Narr!“ stieß Haakon Bärensprung verblüfft hervor.
     
    „Man sagt, das Männer, die Freyas Liebreiz schauen durften, den Verstand verlieren“, schmunzelte Sigurd Schildspalter und wies auf die sich in Thorleifs Griff windende Angela. „Nun, jetzt wissen wir jetzt ungefähr, wie die holde Göttin aussieht.“
     
    „In ihrer Verzweiflung gleicht sie Freya in den Händen des Riesen Fasolt, der ihre Lieblichkeit für die Arbeit an Walhalls prangendem Bau von den Göttern forderte“, setzte Olaf Metkanne hinzu.
     
    „Nun, Thorleif? Nimmst du an?“ lockte Lars mit sanfter Stimme als er sah, dass der Knochenbrecher vorsichtig die Hand hob, um Schneefall entgegen zu nehmen.
     
    „Was hast du mir versprochen, Thorleif?“ klang eine scheltende Stimme. Alle Augen sahen Thursula, die mit flammenden Augen sich nach vorn drängte und ihren künftigen Gemahl zornig an-funkelte.
     
    „Aber Thursula, das Schwert...“, preßte der Knochenbrecher hervor.
     
    „Gedenke deines Wortes!“ sprang Ragnhild Drachenzahn der künftigen Schwiegertochter bei. „Wie soll sie sonst dem Liebeseid in Friggas Ring glauben!“
     
    „Greif zu, Thorleif, und der Handel gilt“. drängte Lars. Er sah, dass der mächtige Wikinger mit jeder Faser seines Körpers und seiner Seele nach dieser kostbaren Klinge gierte.
     
    „Das Wort und die Ehre eines Nordmannes sind wie die Spreu des Getreides, die das Korn nur so lange umschließen, bis der Dreschflegel kommt und dann in alle Winde dahin wehen“, höhnte Thursula. „Ein feiner Dreschflegel des Schicksals ist dein Schwert, Wolfssohn. Er fegt die Spreu von Wort und Schwur dahin! Hahaha, das Wort des großen Thorleif Knochenbrecher...!“
     
    „Schweige Weib! Dein Wille soll dir werden!“ brüllte Thorleif wie ein zu Tode getroffener Ur-Stier. „Behalte das Schwert, Wolfssohn. Ich wähle die Sklavin...“
     
    „Noch ein Narr der Liebe!“ grunzte Thorsten Elchnase.
     
    „Ein kluger Mann ist er...denn immerhin muss er diese Frau ja für den Rest seines Lebens ertragen!“ sagte Harald Drachenreiter weise und strich sich den Bart.
     
    „In den Adern des Sachsenweibes rollt das Blut von Nidhöggr, dem Neiddrachen!“ setzte Sigurd Schildspalter hinzu. „Ich weiß schon, warum ich darauf verzichte, mit einem freislichen Weibe in Friggas Ring zu treten!“
     
    Der Schildspalter übersah die bösen Blicke des umstehenden Weibsvolkes. Manch eine der Witwen oder ledigen Jungfrauen hoffte im stillen Winkel ihres Herzens, das Interesse dieses kühnen und weltgewandten Kriegers auf sich lenken zu können. Doch das, was Sigurd von einer Frau erwartete, bekam er von den Sklavinnen, die er einst von seinen Wikingerfahrten mitgebracht hatte. Die verstanden es, seinen Willen so zu erfüllen, als habe Odin selbst gesprochen und das Nörgeln einer Ehefrau war ihnen fremd.
     
    „Willst du den gutwilligen

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