Die Flammende
einfach: »Und auÃerdem möchte ich nicht, dass er darunter leidet. Vielleicht hat er mir nicht all das gegeben, was ich mir erhofft hatte. Aber ich muss immer denken, dass das, was er mir gegeben hat, einfach wunderbar ist.«
Nicht jeder konnte diese Art Geschenk gleichermaÃen willkommen heiÃen.
Fires Wache Margo schlief immer bei Fire im Zimmer und Musa und Mila wechselten sich damit ab. Als Fire eines Tages im Morgengrauen aufwachte, hatte sie das Gefühl, dass jemand an der falschen Stelle war, und spürte, dass Mila sich im Badezimmer übergab.
Fire lief zu dem Mädchen und hielt ihr das helle Haar aus dem Gesicht. Sie streichelte Milas Rücken und ihre Schultern, und als sie ganz wach wurde, begriff sie, was sie da sah.
»Oh, Lady«, sagte Mila und fing an zu weinen. »Oh, Lady. Was müssen Sie von mir denken.«
Fire gingen in der Tat eine ganze Menge hektischer Gedanken durch den Kopf und ihr Herz war voller Mitleid. Sie legte einen Arm um Mila. »Ich verspüre nichts als Mitgefühl für dich. Ich werde dir helfen, so gut ich kann.«
Milas Tränen wurden zu Schluchzern und sie schlang beide Arme um Fire. Sie klammerte sich an Fires Haare und sprach stoÃweise. »Mir sind die Kräuter ausgegangen.«
Fire war entsetzt. »Du hättest doch mich oder eine der Heilerinnen darum bitten können.«
»Das hätte ich nie über mich gebracht, Lady. Ich habe mich so geschämt.«
»Du hättest Archer darum bitten können!«
»Er ist ein Lord. Wie hätte ich ihn damit belästigen können?« Sie weinte so heftig, dass sie nur mit erstickter Stimme sprechen konnte. »Oh, Lady, ich habe mein Leben ruiniert.«
Und jetzt war Fire wütend darüber, dass Archer sich so wenig gekümmert hatte, denn all das hatte ihm natürlich keine Unannehmlichkeiten bereitet. Sie umarmte das Mädchen fest, strich ihr über den Rücken und machte beruhigende Geräusche. Es schien Mila zu trösten, ihre Haare festhalten zu dürfen.
»Es gibt etwas, das du wissen solltest«, sagte Fire, »gerade jetzt mehr denn je.«
»Ja, Lady?«
»Du kannst mich immer um alles bitten.«
In den nächsten Tagen begann Fire die Lüge in dem zu spüren, was sie zu Clara gesagt hatte. Es stimmte, dass sie auf Clara oder Mila wegen ihres Verhältnisses zu Archer nicht eifersüchtig war. Aber sie war dem Gefühl der Eifersucht gegenüber nicht immun. Obwohl sie zusammen mit den königlichen Geschwistern Ideen sammelte, Dinge ausheckte und Pläne schmiedete und ihr äuÃeres Ich sich auf die Einzelheiten des kommenden Balls und des Krieges konzentrierte, war Fire innerlich in ihren ruhigen Momenten von einem groÃen Kummer abgelenkt.
Sie stellte sich vor, ihr eigener Körper wäre ein Garten aus brauner Erde, der ein Samenkorn beherbergte. Wie sie das Samenkorn wärmen würde, wenn es ihres wäre, und nähren, und wie entschieden sie es beschützen würde; wie entschieden sie dieses Wesen lieben würde, sogar noch, nachdem es ihren Körper verlassen hätte und ihr entwachsen wäre und einen Weg gewählt hätte, wie es seine enorme Macht ausüben wollte.
Als sie Ãbelkeit und Müdigkeit überkamen und ihre Brüste anschwollen und schmerzten, bildete sie sich ein, schwanger zu sein, obwohl sie wusste, dass das unmöglich war. Die Schmerzen bereiteten ihr Freude. Aber dann setzte natürlich ihre Blutung ein und zerstörte die Illusion und sie wusste, dass es nur die üblichen Symptome der Zeit davor gewesen waren. Sie weinte genauso bitterlich über die Erkenntnis, dass sie nicht schwanger war, wie Mila über die Erkenntnis geweint hatte, es zu sein.
Und ihr Kummer war Furcht einflöÃend, denn er hatte seinen eigenen Willen. Ihr Kummer füllte ihren Verstand mit tröstlichen, schrecklichen Ideen.
Mitten in den Dezemberplanungen traf Fire eine Entscheidung. Sie hoffte, es war die richtige.
Am letzten Dezembertag, der gleichzeitig Hannas sechster Geburtstag war, tauchte Hanna verletzt und weinend an Fires Tür auf. Sie blutete am Mund, und durch Löcher in beiden Hosenbeinen lugten blutige Knie.
Fire lieà einen Heiler kommen. Als klar war, dass Hanna nicht wegen einer körperlichen Verletzung weinte, schickte Fire den Heiler weg, kniete sich vor das Mädchen und umarmte sie. Sie entschlüsselte Hannas Gefühle und Schluchzer, so gut
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