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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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mir.«
    Â»Ich habe dich drei Schüsseln Eintopf essen sehen«, sagte Roen streng und Fire ließ sich auf einen Stuhl plumpsen, denn die Neckerein hier im Raum ließen sie vor Erleichterung schwach werden, obwohl sie sich nicht ganz sicher war, ob sie diesem Gefühl vertrauen konnte.
    Und dann erklärte Roen, dass zwei ihrer Spione an der Südfront direkt hintereinander ziemlich erfreuliche Entdeckungen gemacht hatten. Erst hatten sie den labyrinthischen Weg durch die Tunnel gefunden, über die der Feind mit Lebensmitteln versorgt wurde, und dann hatten sie eine Reihe von Höhlen östlich der Kampfschauplätze entdeckt, wo der Feind die Mehrzahl seiner Pferde untergebracht hatte. Es war eine Sache von wenigen, gezielten Angriffen der königlichen Streitkräfte gewesen, sowohl die Versorgungsroute als auch die Höhlen unter ihre Kontrolle zu bringen. Und jetzt war es nur eine Frage von Tagen, bevor Gentians Leuten das Essen ausgehen würde; und ohne Pferde, auf denen sie entkommen konnten, hatten sie keine andere Wahl, als sich zu ergeben, was einem Großteil der ersten und zweiten Abteilung erlauben würde, eilig nach Norden zu ziehen, um Brigans Truppen zu verstärken.
    Zumindest nahmen die lächelnden Gesichter in diesem Büro das an. Und Fire musste zugeben, dass es wahrscheinlich schien, solange Gentians Armee nicht im Gegenzug die Versorgungsroute des Königs blockierte und solange noch jemand in der dritten und vierten Abteilung übrig war, der von der ersten und zweiten verstärkt werden konnte, wenn diese den Norden erreichten.
    Â»Das ist sein Werk«, murmelte Roen Brocker zu. »Brigan hat von diesen Tunneln Karten angefertigt, und bevor er losgeritten ist, hat er zusammen mit den Spionen genau die Stellen herausgearbeitet, wo sich die Versorgungsrouten und die Pferde am wahrscheinlichsten befinden würden. Er hatte Recht.«
    Â»Natürlich«, sagte Brocker. »Er hat mich schon vor langer Zeit überflügelt.«
    Irgendetwas an seinem Tonfall brachte Fire dazu, den Löffel auf halbem Weg zum Mund anzuhalten und Brocker zu mustern, seinen Worten in ihrem Kopf noch einmal zu lauschen. Es war der Stolz in seiner Stimme, der eigenartig klang. Natürlich hatte Brocker schon immer stolz über den jungen Oberbefehlshaber gesprochen, der so hervorragend darin war, in seine Fußstapfen zu treten. Aber heute schien ihr dieser Stolz übermäßig groß.
    Er blickte auf, um zu sehen, warum sie ihn anstarrte. Der Blick aus seinen blassen, hellen Augen begegnete ihrem und hielt ihm stand.
    Und in diesem Moment wurde Fire klar, was Brocker vor über zwanzig Jahren getan hatte, um Nax wütend zu machen.
    Als sie vom Tisch aufstand, klang Brockers Stimme müde und resigniert. »Fire, warte. Fire, Liebes, lass uns reden.«
    Sie ignorierte ihn und drängte sich durch die Tür.
    Es war Roen, die zu ihr aufs Dach kam.
    Â»Fire«, sagte sie. »Wir würden gerne mit dir reden und es wäre deutlich einfacher für Lord Brocker, wenn du herunterkommen würdest.«
    Fire war einverstanden, weil sie Fragen hatte und einige ziemlich wichtige Dinge loswerden wollte. Sie wandte sich mit verschränkten Armen an Musa und blickte in ihre haselnussbraunen Augen. »Musa, Sie können sich beim Oberbefehlshaber beschweren, so viel Sie wollen, aber ich bestehe darauf, allein mit der Königin und Lord Brocker zu sprechen. Haben Sie das verstanden?«
    Musa räusperte sich unbehaglich. »Wir werden uns vor der Tür postieren, Lady.«
    Unten in Brockers Wohnräumen bei abgeschlossener Tür stand Fire gegen eine Wand gelehnt und starrte nicht Brocker an, sondern die großen Räder seines Rollstuhls. Immer wieder warf sie kurz einen Blick in sein Gesicht und dann in Roens, weil sie nicht anders konnte. Es kam ihr vor, als passierte das in letzter Zeit viel zu oft, dass sie in ein Gesicht sah und dort jemand anderen erblickte und Bruchstücke aus der Vergangenheit verstand, die sie vorher nicht verstanden hatte.
    Roens schwarze Haare mit der weißen Strähne darin waren streng zurückgekämmt und ihr Gesicht war ebenfalls streng vor Sorge. Sie stellte sich neben Brocker und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Brocker hob den Arm und berührte Roens Hand. Obwohl Fire jetzt Bescheid wusste, erschreckte sie die Fremdheit dieser Geste.
    Â»Ich habe euch vor diesem Krieg nie zusammen gesehen«, sagte

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