Die Flammende
Verletzungen. In zehn Minuten würden sie alle fest schlafen.
»Ich hoffe, Sie bekommen auch etwas Schlaf, Sir«, sagte Musa. Plötzlich lächelte Brigan. Er trat zur Seite, um sie vorbeizulassen, und begegnete kurz Fires Blick. Seine Augen waren erschöpft. Sein Gesicht war mit Bartstoppeln übersät und er war völlig durchnässt.
Und offenbar war er doch nicht gekommen, um sie zu holen. Sobald sie und ihre Begleiter an ihm vorbei waren, wandte er sich um und ging weiter den ansteigenden Gang entlang.
Als Fire am nächsten Morgen aufwachte, tat ihr alles weh von dem Ritt am Vortag. Margo reichte ihr Brot und Käse und eine Schüssel mit Wasser, damit sie sich das Gesicht waschen konnte. AnschlieÃend nahm Fire ihre Geige und spielte einen Reel, erst langsam und dann in immer schnellerem Tempo, um wach zu werden. Die Anstrengung half ihr ihre Gedanken zu sortieren.
»Diesen Vorteil unseres Wachdienstes hat der Oberbefehlshaber gar nicht erwähnt«, sagte Mila mit einem schüchternen Lächeln. Dann steckte Musa ihren Kopf durch die Zelttür.
»Lady«, sagte sie, »der Oberbefehlshaber hat mich gebeten Ihnen zu sagen, dass wir gegen Mittag in der Nähe von Königin Roens Festung vorbeikommen. Er hat etwas mit dem Pferdemeister zu besprechen. Sie hätten Zeit für ein kurzes Mittagessen mit der Königin, wenn Sie möchten.«
»Du sitzt seit gestern auf einem Pferderücken«, sagte Roen und nahm ihre Hände, »daher nehme ich an, dass du dich nicht so hinreiÃend fühlst, wie du aussiehst. Da, dieses Lächeln gibt mir Recht.«
»Ich bin so verspannt wie eine Bogensehne«, räumte Fire ein.
»Setz dich, Liebes. Mach es dir bequem. Nimm den Schal ab, ich werde in der nächsten halben Stunde keine gaffenden Hohlköpfe hereinlassen.«
Es war eine Erlösung für Fire, ihr Haar öffnen zu können. Es war schwer, und nach einem Vormittag zu Pferde war der Schal verschwitzt und juckte. Fire lieà sich dankbar auf einen Stuhl sinken, rieb sich die Kopfhaut und erlaubte Naxâ Königin, Gemüse und Eintopf auf ihren Teller zu schaufeln. »Hast du nie darüber nachgedacht, dir die Haare kurz zu schneiden?«, fragte Roen.
Oh, sie kurz zu schneiden. Sie abzusäbeln und ein für alle Mal ins Feuer zu werfen. Sie schwarz zu färben, wenn Monsterhaare nur Farbe annehmen würden. Als sie und Archer noch sehr jung gewesen waren, hatten sie die Haare sogar einmal versuchsweise abrasiert. Innerhalb einer Stunde waren sie wieder auf ihrer Kopfhaut erschienen. »Sie wachsen überaus schnell«, sagte Fire müde, »und ich habe festgestellt, dass sie besser zu bändigen sind, wenn ich sie lang trage. Kurze Strähnen lösen sich leicht und blitzen unter meinem Schal hervor.«
»Wahrscheinlich hast du Recht«, sagte Roen. »Nun, ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht es Brocker und Archer?«
Fire erzählte ihr, dass es Brocker ausgezeichnet ging und Archer wie üblich verärgert war.
»Ja, ich habe mir gedacht, dass er das ist«, sagte Roen resolut, »aber kümmer dich nicht darum. Es ist richtig, dass du das tust â dass du nach Kingâs City gehst, um Nash zu helfen. Ich bin überzeugt, dass du am Hof gut zurechtkommen wirst. Du bist kein Kind mehr. Wie ist der Eintopf?«
Fire nahm einen Bissen, der in der Tat sehr gut schmeckte, und unterdrückte den ungläubigen Ausdruck, der sich auf ihr Gesicht stehlen wollte. Kein Kind mehr? Fire war schon sehr lange kein Kind mehr.
Und dann erschien natürlich Brigan in der Tür, um seine Mutter zu begrüÃen und Fire zurück zu ihrem Pferd zu bringen, und augenblicklich hatte Fire das Gefühl, sich doch wieder in ein Kind zu verwandeln. Irgendein Teil ihres Gehirns kam ihr immer abhanden, wenn dieser Soldat in der Nähe war. Es erstarrte angesichts seiner Kälte.
»Brigandell«, sagte Roen und stand auf, um ihn zu umarmen. »Du kommst, um meinen Gast zu entführen.«
»Im Austausch für vierzig Soldaten«, sagte Brigan. »Zwölf davon sind verletzt, deshalb lasse ich dir auch einen Heiler da.«
»Wir kommen auch ohne den Heiler zurecht, wenn du ihn brauchst, Brigan.«
»Seine Familie lebt in den Little Grays«, sagte Brigan, »und ich habe ihm versprochen, dass er eine Weile hierbleiben kann, wenn es möglich ist. Wir kommen bis Fort Middle mit denen aus,
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