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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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ernsthaft von ihr, sich Männern gegenüberzusetzen, die von Misshandlungen geschwächt waren, und sie noch weiter zu peinigen?
    Fire sprang auf und rannte hinter Garan her. Sie fand ihn an einem Schreibtisch in seinem Büro, wo er geschäftig etwas in verschlüsselten Buchstaben notierte.
    Â»Ich habe meine Regeln«, sagte sie zu ihm.
    Er ließ die Feder ruhen, sah ihr aus ausdruckslosen Augen ins Gesicht und wartete.
    Â»Wenn Sie einen alten Diener zu mir bringen, der den Männern des Königs freiwillig gefolgt ist, einen Mann, der nie wegen eines Verbrechens verurteilt oder auch nur angeklagt wurde«, sagte Fire, »werde ich sein Bewusstsein nicht übernehmen. Ich werde mich ihm gegenübersetzen und ihm Fragen stellen, und wenn meine Anwesenheit ihn gesprächiger macht, wunderbar. Aber ich werde ihn nicht dazu zwingen, Dinge zu sagen, die er anderenfalls nicht gesagt hätte. Und ich werde auch nicht«, fügte sie mit erhobener Stimme hinzu, »das Bewusstsein einer Person übernehmen, die zu wenig zu essen bekommen hat oder der Medikamente verweigert wurden oder die in Ihren Gefängnissen geschlagen worden ist. Ich werde keinen Gefangenen manipulieren, den Sie misshandelt haben.«
    Garan lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Das müssen Sie gerade sagen. Ihre Manipulation ist auch Misshandlung; das haben Sie selbst immer betont.«
    Â»Ja, aber meine dient einem guten Zweck. Ihre nicht.«
    Â»Es ist nicht meine Misshandlung. Nicht ich erteile da unten die Befehle; ich habe keine Ahnung, was dort vor sich geht.«
    Â»Wenn Sie wollen, dass ich diese Menschen befrage, finden Sie es besser heraus.«
    Es sprach für Garan, dass sich die Behandlung der Gefangenen in den Dells von da an besserte. Ein besonders wortkarger Mann dankte Fire nach einer Sitzung, in der sie buchstäblich gar nichts erfuhr, sogar eigens dafür. »Das beste Verlies, in dem ich je eingesessen habe«, sagte er, während er auf einem Zahnstocher kaute.
    Â»Na, wunderbar«, knurrte Garan, nachdem der Mann gegangen war. »Wir werden noch berühmt für unsere Freundlichkeit den Gesetzesbrechern gegenüber.«
    Â»Ein Gefängnis mit einem Monster in seinem Verhörstab wird wohl kaum berühmt für seine Freundlichkeit werden«, erwiderte Nash ruhig. Manche liebten es, zu Fire gebracht zu werden, liebten ihre Anwesenheit zu sehr, um sich darum zu kümmern, was sie ihnen entlockte; aber in den meisten Fällen hatte Nash Recht. Fire traf auf Dutzende, dann allmählich Hunderte unterschiedlicher Spione, Schmuggler und Soldaten, die widerstrebend den Raum betraten – einige von ihnen wehrten sich sogar gegen die Wachen und mussten hereingezerrt werden. Sie stellte ihnen Fragen in ihrem Kopf. Wann hast du das letzte Mal mit Mydogg gesprochen? Was hat er gesagt? Wiederhol jedes Wort. Welche unserer Spione versucht er abzuwerben? Welche unserer Soldaten sind Verräter? Sie holte Luft und zwang sich zu bohren, nachzuhaken und zu drängen – und manchmal sogar zu drohen. Nein, du lügst schon wieder. Noch eine Lüge und du wirst Schmerzen fühlen. Du glaubst mir doch, dass ich dir Schmerzen verursachen kann, oder?
    Ich tue das für die Dells, sagte sie sich immer und immer wieder, wenn ihre eigene Fähigkeit zum Tyrannisieren sie starr vor Scham und Panik machte. Ich tue das, um die Dells vor denen zu beschützen, die sie zerstören wollen.
    Â»In einem Krieg an drei Fronten«, sagte ein Gefangener, der dabei ertappt worden war, wie er Gentian mit geschmuggelten Schwertern und Degen versorgt hatte, »hätte der König, meine ich, einen zahlenmäßigen Vorteil. Glauben Sie nicht auch, Lady? Weiß irgendjemand etwas Genaues über Mydoggs Armee?«
    Es war ein Mann, der immer wieder versuchte, sich ihrem Zugriff zu entwinden; mal war er höflich und nett und hatte einen benebelten Verstand, dann war er wieder klarsichtig, kämpfte gegen die Fesseln an seinen Handgelenken und Fußknöcheln an und wimmerte bei ihrem Anblick.
    Fire stieß seinen Verstand an, schubste ihn von seinen leeren Spekulationen weg und lenkte ihn hin zu seinem konkreten Wissen.
    Â»Erzählen Sie mir von Mydogg und Gentian«, sagte sie. »Planen sie für diesen Sommer einen Angriff?«
    Â»Ich weiß nicht, Lady. Ich habe nichts weiter gehört als Gerüchte.«
    Â»Wissen Sie, wie viele Soldaten Gentian

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