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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewöhnen müssen, vallianische Soldaten in den Kampf zu schicken, anstatt Söldner anzuwerben, die für dein Land kämpfen sollen.«
    »Wir sind eine Seefahrernation. Unsere Galleonen ...«
    »Natürlich! Ich gebe zu, unsere Galleonen sind die besten Schiffe auf dem Meer – doch hier sehen wir uns neuen Gefahren gegenüber, Herrscher.«
    Hyr-Jiktar zu sein, ist natürlich ein reiner Ehrentitel. Es würde noch viele Jahre dauern, bis Drak dieses Regiment tatsächlich in den Kampf führte. Ein seltsamer Schmerz machte sich in meiner Brust bemerkbar. Ich hätte es vorgezogen, wenn er sich niemals dem Wahnsinn des Krieges hätte aussetzen müssen.
    Tharu ti Valkanium, Leiter der Versammlung meines Inselstromnats Valkanium, traf ein, als wir gerade in feierlicher Prozession den Großen Saal von Esser Rarioch betreten wollten. Er machte wie immer einen vielbeschäftigten Eindruck und begrüßte mich formell.
    Tharu verwaltete Valka für mich, zusammen mit dem Rat der Älteren. Ich vertraute ihm rückhaltlos. Er war es gewöhnt, daß ich lange Perioden abwesend war. Zusammen mit Tom Ti Vulheim, der als Chuktar der Armee auf meine Ansichten eingeschworen war, sorgte Tharu auf seine mürrische, gründliche Weise dafür, daß Valka ein Inselparadies blieb.
    Ich habe so manche wilde Nacht im Großen Saal von Esser Rarioch verbracht, und werde, wenn Zair will, noch viele solcher Abende erleben. An diesem Abend jedoch war ich seltsam unruhig. Meine Pläne liefen gut, soweit es Valka betraf; doch was die dringend benötigten Voller anging, hatte ich einen geradezu katastrophalen Rückschlag erlitten.
    Nach langen Stunden deutete mir der Herrscher an, daß er sich in einen kleineren Kreis zurückzuziehen gedachte. Ich begrüßte die Gelegenheit, mit einigen engen Freunden und dem Herrscher und seinem Gefolge im Chavonth-Zimmer zusammenzusitzen. Dieses Zimmer war für Gespräche eingerichtet, die keinen formellen Charakter mehr hatten. Auf dem Boden lag ein riesiger Teppich, auf dem Jagdszenen mit Chavonths eingearbeitet waren; an den Wänden hingen Darstellungen, in denen Chavonths fauchend ihre Krallen zeigten.
    Während die Feier im Großen Saal mit lautem Gesang erst richtig in Gang kam, herrschte im Chavonth-Zimmer bald eine ernste Stimmung. Ich kannte die meisten Anwesenden, von denen Ihnen auf diesen Tonbändern bereits viele begegnet sind. Es waren andere zugegen, die in meiner Geschichte später erst eine Rolle spielen werden; im Augenblick möchte ich mich auf jene beziehen, die mit dem unmittelbaren Problem zu tun hatten.
    Da wäre natürlich als erster Lykon Crimahan zu nennen, der Kov von Forli.
    »Laß mich dein Glas mit diesem ausgezeichneten Gremivoh füllen, Kov«, sagte ich freundlich. In einer solchen Runde verzichtet man darauf, Dienstboten ins Zimmer zu lassen, die lange Ohren machen konnten, sobald es um wichtige Staatsgeschäfte ging. Außerdem wollte ich dem Kov mit einer Geste der Freundlichkeit entgegenkommen, damit er mich vielleicht unterschätzte. Bei diesem Manöver kam mir vielleicht mein Theaterspielen aus Havilfar zugute, und obwohl ich dort als Hamun ti Farthytu manche bittere Pille hatte schlucken müssen, freute mich der Gedanke an die Möglichkeit, Kov Lykon hinters Licht zu führen.
    Gremivoh ist ein vallianischer Wein, der besonders gern im Luftdienst dieses Landes getrunken wird.
    Doch Lykon ließ sich nicht täuschen.
    »Ich würde einen feineren Pastale vorziehen«, sagte er geschickt.
    Ich wußte, was er meinte. Pastale – ein anständiger Wein, zugegeben – unterlag dem Exportmonopol des Hauses Operhalen aus Zenicce, das zur Zeit mit dem Haus Ponthieu gegen mein Haus Strombor verbündet war. Der Herrscher über Operhalen war ein froschähnlicher kleiner Mann, dem nachgesagt wurde, daß er den eigenen Pastalevorräten zu oft und zu ausgiebig zusprach.
    Der verflixte Lykon wußte natürlich, daß ich Lord von Strombor war und daß die Operhalens mich am liebsten tot gesehen hätten – folglich bat er mich um ein Glas des dortigen Hausweins.
    Ich lächelte.
    »Aber ja, Kov. Zufällig haben meine Leute vor kurzem ein Schiff der Operhalens gekapert. Ihr Wein soll der deine sein – so wie er mir zugeströmt ist: kostenlos.«
    Seg lachte und wandte sich ab.
    Tharu lachte nicht, doch sein altes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
    In diesem Augenblick ergriff der Herrscher das Wort, woraufhin die anderen schwiegen.
    »Wir sind hier, um ein ernstes Thema zu besprechen«, begann er. »Ich

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