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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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stellten sich die Swods in breiter Front auf, um in jeder Baumgasse auf mich schießen zu können.
    Als sich ein Bolzen vor mir in einen Stamm bohrte und dabei die Rinde zerfaserte, legte ich noch mehr Tempo zu und wechselte blitzschnell durch die Baumreihen, wodurch ich meinen Verfolgern kaum noch ein Ziel bot. Auf diese Weise geriet ich wieder an den Rand des Volgendrin, wo mir ein Zaun den Weg versperrte. Hinter dem Zaun lauerte der Abgrund.
    Hinauf auf den Zaun. Ich warf mich herum und ließ mich auf der anderen Seite in die Tiefe. Der Saum war höchstens einen Fuß breit.
    Ich blickte hinab.
    Kregen lag verdammt tief unter mir.
    Ein Fluß, flankiert von Bäumen und dem helleren Grün der offenen Steppe. Ich glaubte einige braune Gestalten zu sehen, aber das konnte eine optische Täuschung sein.
    Ich begann an dem Steilhang hinabzuklettern, der meinen Füßen und Händen mit zackigen Spitzen und Kanten Halt bot. Immer tiefer stieg ich, ohne anzuhalten, während ich besorgt nach oben starrte und auf das erste wütende Gesicht wartete, das sich über dem Zaun sehen ließ.
    Da hatte ich mich in eine verfluchte Sackgasse treiben lassen! Ich kam mir vor wie eine Fliege, die sich im Honigglas gefangen hat. Und nun wurde ich zum Kletteraffen. Ich wagte es nicht, meine Zukunftsaussichten zu berechnen.
    »Beim Schwarzen Chunkrah!« sagte ich laut. »Die Cramphs erwischen mich vielleicht noch, ehe ich ganz außer Sicht bin!«
    Doch schließlich sirrten nur drei Armbrustpfeile herab, dann hatte ich eine Vertiefung in der Felswand gefunden. Der Regen hatte in einer weicheren Steinschicht eine Höhle ausgewaschen. Ich krabbelte schleunigst hinein, entspannte meine Muskeln und fluchte ausgiebigst. Sobald ich den Kopf wieder ins Freie steckte, würde man zu schießen beginnen. Irgendein scharfäugiger Swod würde mich schon treffen.
    Ein leichter Überhang ermöglichte mir den Blick nach unten, ohne daß ich riskieren mußte, von oben gesehen zu werden.
    Der Boden schien mir keineswegs nähergekommen zu sein, doch nun konnte ich tatsächlich Tiere erkennen, die sich auf den freien Flächen dort unten bewegten. Kregische Rinder, Ordels, um einiges kleiner als irdische, mit kurzen Hörnern und unberechenbarem Temperament.
    Der Schatten des Volgendrin, der sich wie ein dunkles Tuch über das Terrain bewegte, schien die Wesen in die Flucht zu schlagen; sie galoppierten dahin und versuchten verzweifelt in der Sonne zu bleiben.
    Ich muß zugeben, daß ich meine Lage nicht ohne philosophische Bitterkeit überdachte. Ich ergreife nicht oft die Flucht. Der alte Dray Prescot wäre einfach stehengeblieben, hätte sein großes Langschwert gezückt und den Kampf aufgenommen – bis er einen Schlag auf den Kopf erhielt, die Glocken von Beng Kishi hörte und seinen Arsch in den Eisgletschern von Sicce erfror.
    Nun, was hatte ich denn nun erreicht, indem ich geflohen war, um den kostbaren Bericht und die Pashamfrucht in Sicherheit zu bringen?
    Meine jetzige Lage war praktisch hoffnungslos, wußte ich doch, was als nächstes kam. Ein Voller würde am Klippenrand entlangschweben, begleitet von einigen Gerawin, und man würde mich einfach mit Pfeilen spicken wie einen Hammelbraten mit Speck.
    Der Stand der Sonne hinter der fliegenden Insel verriet mir, daß der Abend noch zu weit entfernt war, um auf den Schutz der Dunkelheit zu hoffen.
    Bei meinen Berechnungen übersah ich allerdings den Rachedurst des Kov von Apulad.
    Schon wenige Murs später erschien ein Voller in meinem Blickfeld. Er befand sich etwa zehn Fuß unter mir. Ich wich zurück. Vielleicht hatte ich doch noch eine Überlebenschance!
    Aber schon war ich entdeckt.
    Der Voller rückte näher. Gerawin hielten sich zum Angriff bereit; ihre purpurnen und schwarzen Flugfedern flatterten im Wind. Armbrustschützen drängten sich auf dem Deck des Vollers. Sie hatten kleine Brustwehren errichtet, die die Männer meinen Blicken entzogen, als der Voller in gleiche Höhe mit mir kam; ich vermochte schließlich nur noch die Spitzen der Pfeile zu entdecken, die durch die Schießscharten lugten.
    Aus!
    Ich knurrte, hob die Hand und zog das Langschwert. Auch wenn ich nichts bewirkte, ich mochte wenigstens nicht ohne Waffe in der Hand sterben. Es handelte sich nicht um eine echte Krozairwaffe; diese Klinge war von Naghan der Mücke mit meiner Hilfe in der Schmiede von Esser Rarioch gefertigt worden, eine hervorragende Waffe nach Krozairvorbild, vollkommen ausbalanciert und mit zwei sehr scharfen

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