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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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tschuldigung“, sagte Mark, rückte auch die  Zigarettenschachtel aus der Hemdtasche, öffnete den Deckel, hielt mir die Schachtel hin und sah mich erwartungsvoll an. Ich griff mit zittriger Hand nach einer Zigarette (die allererste in meinem Leben), steckte sie in den Mund und beugte mich zu Mark, der hilfsbereit das Feuerzeug wieder anknipste. Ich musste schon einen kräftigen Zug nehmen, um die Zigarette anzuzünden – soviel Ahnung hatte ich schon. Also tat ich es, atmete tief ein und nahm mir fest vor, nicht zu husten. Der Qualm blieb stecken. Ich konnte nicht ausatmen und spürte, wie mir die Lunge austrocknete und die Augen aus den Höhlen quollen. Ich war am Ersticken, schwankte hin und her wie ein sterbender Schwan, bevor ich mich auf den Stuhl neben Mark fallen ließ. Mir war schlecht. Ich betete zu Gott, dass ich mich nicht gleich übergeben müsste. Allmählich löste sich der Krampf und ich konnte ausatmen. 
    „Geht es Ihnen nicht gut?“
    „Doch doch“, sagte ich mit erstickter Stimme, bevor ich zu husten begann.
    „Man könnte denken, Sie haben gerade Ihre erste Zigarette geraucht“, sagte Mark und lachte, als wäre ihm gerade ein Witz gelungen.   
    „Das war sie auch.“
„Ich verstehe nicht ganz.“
    Typisch Mann. Dennoch. Mark gefiel mir.       
    „Die Wahrheit ist die … Ich … Also ich wollte eigentlich gehen, aber dann sah ich Sie und dachte mir, den Mann musst du unbedingt ansprechen. Leider fiel mir nichts Besseres ein, außer diesem ‚Haben Sie vielleicht Feuer’ - Spruch. Nun wissen Sie Bescheid.“
    Ich drückte verlegen meine Zigarette aus. 
    „Haben Sie irgendwelche Probleme?“, unterbrach Mark nach einer Weile das Schweigen. 
    „Nein! Hören Sie, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Vergessen Sie einfach den Vorfall.“
    Ich winkte ab und tat so, als wollte ich gehen. Unsere Blicke trafen sich.   
    „Möchten Sie vielleicht etwas trinken?“, fragte Mark. 
    „Gerne. Einen Espresso.“
    Die erste Hürde war genommen! Ich setzte mich langsam wieder hin.
    „Das ist mein Lieblingscafé. Kommen Sie oft hierher?“, fragte ich, um das Schweigen zu brechen. 
    „Hin und wieder schon.“
Die Bedienung brachte uns die zwei Espressos.
    „Ein schönes Café. Also, der Espresso hier ist einfach klasse!“, versuchte ich erneut Mark in ein Gespräch zu verwickeln. Doch er sah mich wortlos an.
    „ Hat man Sie versetzt? Kommen Sie, das muss nicht den Weltuntergang bedeuten, oder? Was glauben Sie, wie oft ich schon versetzt wurde!“
    Mark s Gesicht hellte sich auf, was mich ermunterte weiter zu reden.  
    „Einmal habe ich eine ganze Stunde auf meine Verabredung gewartet, stellte aber irgendwann fest, dass meine Uhr stehengeblieben war, weshalb eigentlich ich meinen Freund versetzt hatte und nicht umgekehrt.“
    Mark sah mich neugierig an. Sein Blick glitt auf meinen Busen, was mich beunruhigte. Ich stellte mir vor, dass eine meiner BH-Einlagen so verrutscht war, dass Mark den Eindruck haben müsste, vor ihm säße ein Naturwunder mit drei Brüsten. Ich entschuldigte mich und rannte zur Toilette. Gott sei Dank, es war alles in Ordnung. Außer natürlich meiner Gesichtsfarbe, die kirschrot war. Als ich zurückkehrte war Mark gerade dabei, die Rechnung zu begleichen. Verdammt, er durfte noch nicht gehen!
    „Da bin ich wieder“, sagte ich, setzte mich hin und sa h Mark direkt in die Augen.
    „Danke für den Espresso. Sie sind ein sehr netter Mann.“
    Mark zündete sich eine Zigarette an.
    „Ich finde Sie auch nett … und irgendwie witzig“, sagte er und blies eine dicke Rauchwolke in die Luft.
    „Ich heiße übrigens Melanie.“
„Angenehm. Mark. Nun, Melanie, es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Leider habe ich gleich einen Termin und muss jetzt los.“ 
    Wie das? Keine Visitenkarten, kein ‚Wann sehen wir uns wieder?’, kein gar nichts! War es das gewesen?
    „Sind Sie sicher, dass Ihnen nichts fehlt?“, lautete Marks Abschiedsfrage, die bestimmt durch meinen enttäuschten Gesichtsausdruck inspiriert war. Selbstverständlich fehlte mir etwas. Und zwar ein Nachweis dafür, dass Mark durch die Flirtprüfung gefallen war.    
    „ Mir fehlt nichts. Das heißt, abgesehen von Ihrer Telefonnummer.“ Ich lachte, um meine Verlegenheit zu vertuschen. „Sollten Sie in festen Händen sein, dann tun Sie bitte so, als hätte ich jetzt nichts gesagt.“
    Mark sah mich an. Diese Augen!
    „ Ja, natürlich. Also, wenn Sie jemanden zum Reden

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