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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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Atemtechnik vorzumachen.          
    „Schon gut. Erzähl weiter.“
    „Mark konnte mir leider mit Feuer und einer Zigarette behilflich sein, weshalb ich heute meine erste rauchen musste. Pfui! Wenn das wenigstens eine gesunde Kräuterzigarette gewesen wäre! Na ja, ich hab es immerhin überlebt, obwohl ich buchstäblich spüren konnte, wie mir die Lunge austrocknete oder zumindest, wie sich die Zellen dort krebsartig zu verändern begannen.“  
    „ Oh, Gott! Ich kann nicht mehr! Anna, bitte sag Melanie, sie soll endlich reden!“
    „Mensch, Lisa, kannst du denn nicht verstehen, dass ich das Bedürfnis habe, über mein Erste-Zigarette–Erlebnis zu berichten?“
    „ Melanie, ich kann dich gut verstehen“, sagte Anna. „Ich war zwölf, als ich meine erste geraucht habe. Es war in der Schule. Die Mädels aus meiner Klasse gaben mir eine Zigarette und zwei Minuten Zeit, um sie zu rauchen. Ich tat es. Danach war mir so schlecht, dass ich dachte ich muss sterben. Ein Lehrer bekam den Vorfall mit und hat mich den Satz ‚Das Rauchen macht blöd und verursacht Lungenkrebs’ 50 Mal schreiben lassen. An diesem Tag habe ich mir geschworen, nie wieder zu rauchen.“
    „Können wir endlich wieder über die wichtigen Sachen reden?“, fragte Lisa mit schwacher Stimme. Die Arme sah aus, als würde sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    „ Und? Hast du es durchgehalten? Ich meine, hast du danach wirklich nie wieder geraucht?“, nahm ich das Gespräch wieder auf.
    „Nie wieder! Ehrenwort! Sieh mich doch an! Würde eine Raucherin solch eine Haut haben?“
    „ Melanie, ich brauche doch einen Milchshake. Bring auch die Pralinen oder ein paar Schokoladentafeln mit“, sagte Lisa. Ich flitzte in die Küche. So, Kleines. Ich werde dich noch ein wenig auf die Folter spannen, bevor ich dann die Bombe platzen lasse, dass Mark mir seine Telefonnummer gegeben hat. Mensch, Lisa, irgendwie bist du aber selber schuld. Ich meine, warum musstest du mich so provozieren und mich als flirtunfähige Männerhasserin darstellen?
    „ Melanie, führst du Selbstgespräche?“, fragte Anna, die plötzlich vor mir stand. „Hör zu, ich mache mir Sorgen um Lisa. Sie scheint mit den Nerven völlig am Ende zu sein.“
    „ Nun, ich bin ja schon dabei, etwas dagegen zu unternehmen. Anna, was ist eigentlich mit dir? Du hast wohl die größten Sorgen von uns allen.“
    „Ich habe heute mit Markus telefoniert. Er sagte, er hätte meinen Brief erhalten, gelesen und dabei das Gefühl gehabt, irgendein Schwachkopf hätte mir alles diktiert. Er könne sich schließlich nicht daran erinnern, jemals eine Rückenmassage von mir bekommen zu haben. Ich sagte ihm, ich bedaure sehr, dass er die tiefe Symbolik in meinen Worten nicht begreifen konnte und versicherte ihm, den Brief ganz ohne fremde Hilfe verfasst zu haben. Daraufhin hat er gelacht und gesagt, wenn das so ist, dann würde er diesen Brief wie einen Goldschatz hüten. Mein Satz ‚Wenn ich viel Geld hätte, dann würde ich es den Bedürftigen dieser Welt schenken’ würde nämlich meine Unfähigkeit dokumentieren, mit Geld umzugehen.“
    „Mensch, Anna. Das Schwein verdient dich nicht, hörst du?“ Ich nahm Anna tröstend in meine Arme.
    „Zum Schluss fragte er, wann Karin und ich denn wieder heim kämen. Ich sagte dann, wenn du die Ausgabenliste abgeschafft und uns ein Familienauto gekauft hast, und dann, stell dir das nur vor, dann hat er einfach wortlos aufgelegt!“
    „Was für ein Trottel! Und was hast du jetzt vor?“
    „Tja. Selbstmord?“
    „Die Männer sind es nicht wert!“
    „Und wie wäre es mit Mord?“
    „Sie sind es nicht wert!“
    „Du hast Recht. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als das Leben in vollen Zügen und ohne Markus an meiner Seite zu genießen.“ Anna lachte los, und zwar so heftig, dass ich die Vermutung wagte, ihr Lachen würde einen Akt tiefster Verzweiflung darstellen.
    „ Melanie, es ist nicht das, was du denkst. Ich fühle mich bei Lisa so wohl wie seit Jahren nicht mehr. Karin ist mit Franka auch überglücklich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich die Zeit mit euch genieße! Aber genau das macht mir auch Angst. Es ist nicht normal, dass ich ohne Markus so glücklich bin.“
    „Natürlich ist das normal! Anna, was glaubst du, wie ich mich seit meiner Scheidung fühle? Glück pur!“
    Wir brachten die Milchshakes, eine Packung Kekse und eine angebrochene Schachtel Pralinen ins Wohnzimmer und machten uns über die

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