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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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hatte:
     
    Testament
    Hiermit möchte ich, Melanie Klein , im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, meinen letzten Willen bekannt geben:
     
    Es klang irgendwie krank, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Testamente gab, die gut klangen. Nach langem Überlegen gelang mir auch der nächste Satz:
    „ Mit Ausnahme meines Personenkraftwagens, vermache ich mein gesamtes Vermögen meiner lieben Mutter, Liana Klein, mit der ich mich stets bestens vertragen habe.“
    Ich überlegte, ob ich Mutti damit einen Gefallen tat, denn falls ich sterben sollte (unwahrscheinlich, aber man konnte nie wissen) und Mutti meine Erbschaft antreten würde, so müsste sie auch meine Schulden übernehmen. Im Moment war mein Girokonto knapp 500 Euro im Soll, außerdem hatte ich einen Kredit laufen, den ich nach meiner Scheidung für den Umzug aufgenommen hatte. Ich beschloss, mir alles in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen, also packte ich mein Testament weg und wollte mich gerade zum Meditieren zurückziehen, als das Telefon klingelte.
    „Klein.“
    „Melanie?“ 
    Mark ! Mein Herz begann wild und völlig unrhythmisch zu pochen.
    „ Mark!? Wie geht es dir?“
    „Danke, gut. Und wie geht es dir? Bist du gut nach Hause gekommen?“
    „Ja, klar, ich meine, vielen Dank, versteht sich von selbst eigentlich, oder etwa doch? Wie bist du denn darauf gekommen? Sag mal, bist du ein Hellseher oder so ähnlich? “, sagte ich und musste dann lachen. Mark lachte mit. Es dauerte wirklich lange, bis wir uns endlich beruhigen konnten.
    „Ja, also, wie war das noch mal, ich meine, wir haben uns doch über was, nein, warte, nun warte mal, was ich dich fragen wollte, du, was ist, ja, warte, ist der Montag Abend bei dir noch terminfrei?“, sagte Mark.
    „ Aha! Aha-ha-ha-ha“, lachte ich, in der festen Überzeugung, noch nie etwas derartig witziges gehört zu haben, wie Marks letzten Satz. Auch diesmal lachte Mark mit, sogar heftiger als ich.
    „Schön! Dann ist die Sache gebongt, oder? Echt jetzt? Sag schon! Gebongt? Oder?“
    „Oder ja, oder nein“, sagte ich. Mark lachte wieder, weshalb ich mir mit dem nächsten Satz etwas mehr Zeit ließ. „Klar doch, neee, ich meine, du bist jetzt da, ich bin hier, also sollte die Vereinigung beider Parteien möglichst bald und unauffällig erfolgen. Oder habe ich mich jetzt etwas aufgedunsen ausgedrückt?“
    „Nö. Du, ich freue mich riesig. Ich meine, ja, möglichst bald ist was anderes. Möglichst bald ist jetzt gleich. Am liebsten würde ich dich sofort abholen und mit dir … Nee, jetzt aber im ernst. Ja? Was ist? Was gibt es zu lachen? Melanie, Melanie, Kleines, jetzt beruhige dich doch mal! ME-LA-NIE! Der große Bär kommt gleich und holt den kleinen Hasen ab! Wem?“
    Das Telefonat ging so weiter und zwar eine ganze Stunde lang. Wie beim letzten Mal bestand unser Gespräch ausschließlich aus Sätzen, die entweder keinen Sinn ergaben oder sich einfach nur blöd anhörten. Nachdem ich aufgelegt hatte, war meine Erinnerung an das Telefongespräch wie weggeblasen. Alles, was ich noch wusste, war, dass Mark und ich uns für Montag Abend zwanzig Uhr bei dem Mexikaner verabredet hatten. Vielleicht würde es mir dann gelingen, Mark das Aus zu erklären. Zumindest sollte ich ihm einiges von mir erzählen. Beispielsweise, dass ich alleinerziehend bin und ein vierjähriges Kind versorgen muss, dass ich mich als überzeugter Single grundsätzlich nicht mit Männern einlasse und mit polygam veranlagten Don Juans schon gar nicht. Dass die Geschichte an diesem einen Donnerstag Vormittag, als ich Mark zu mir bestellte, um mit ihm zu reden bzw. ihm mein Schlafzimmer zu zeigen, ein einmaliger Ausrutscher gewesen war, den ich bereute. Das dürfte Mark reichen, um die Finger von seinem Häschen zu lassen und sich voll auf das Glück mit Lisa zu konzentrieren. Ich hatte keine Lust, eine Femme Fatale zu sein - eine Sünderin und Verführerin, die immer die zweite Geige spielen darf.
    Ha! Schon wieder Telefon! Es war Mark.
    „Hase, sag schon, was haben wir nun ausgemacht? Soll ich dich heute Abend abholen? Oder lieber am Donnerstag? Mein Gedächtnis, das ist, ich meine jetzt nicht immer! Ja? Gut, also, wo waren wir stehen geblieben? Ja, richtig. Lass uns heute Abend etwas unternehmen. Na, was sagst du?“
    Nun hatte ich es schriftlich! Das war also der Grund, warum Mark heute nicht mit Lisa ausgehen wollte. Heute Abend war nämlich die Melanie an der Reihe!
    „Du, ne, heute Abend ge ht eigentlich nicht“, sagte

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