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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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wieder zu bekommen. Gott, da stand er wieder! Mark sah umwerfend aus. Diese braunen Augen! Diese Lippen! Gott, dieser Mann!
    „Melanie! Du siehst umwerfend aus!“, hörte ich Mark sagen. Ich schaffte es gerade, die Haustür zu schließen, danach lagen wir uns schon in den Armen.
    „Mark, das sollten wir nicht tun“, sagte ich.
    „Richtig, dein Kind, wo ist es? Wie heißt es?“
    „Justin ist bei meiner Mutter, er wird dort übernachten …“
    „Wir sind also allein?“
    „Richtig.“
    „Echt jetzt?“, sagte Mark, packte mich und trug mich ins Schlafzimmer. Wir zogen uns gegenseitig aus, besser gesagt wir versuchten es, merkten aber, dass diese Strategie mehr Zeit in Anspruch nimmt, als wenn jeder sich um die eigene Entkleidung kümmerte. Jedenfalls hatte es keine zwei Minuten gedauert und schon lagen wir im Bett. Mark und ich. Splitternackt. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es drei Uhr zwanzig in der Nacht. Keine Ahnung, wo die sieben Stunden geblieben waren. Ich konnte auch nicht sagen, was genau in dieser Zeit geschehen war, nur so viel, dass es sehr schön war und dass ich mich glücklich fühlte. So glücklich wie noch nie in meinem Leben.
    „ Hase, du schaust mich so schuldbewusst an. Komm, sag schon, hast du heute etwas unanständiges angestellt?“, flüsterte mir Mark ins Ohr.
    „Ich habe einen Bären verführt.“
    „Das ist nicht unanständig. Das zählt nicht.“
    „Gut, wie wäre es damit: Ich habe heute mein Testament geschrieben.“
    „Wirklich wahr? Du böses Häschen. Böse! Na, komm schon her.“ Mark zog mich zu sich und küsste mich so leidenschaftlich, als würde unsere Liebesnacht gerade beginnen. Und ja, sie begann wieder …
    A ls ich am nächsten Morgen um elf Uhr zwanzig die Augen öffnete, war Mark schon verschwunden. Auf seinem Kopfkissen lag ein Zettel mit folgender Botschaft:
    Melanie, das war die schönste Nacht meines Lebens. Ich liebe dich. Werde mich bald melden. Dein Mark.
     
    Was habe ich getan? Wie sollte ich Lisa in die Augen schauen? Wie sollte ich Mark das Aus erklären? Wie sollte ich ohne Mark weiter leben? Wie sollte ich mit Mark weiter leben?
    Telefon!
    „Melanie, du, pass auf: Also, Leo, Anna und ich waren gestern Abend aus, es war ganz nett, aber na ja auch nichts besonderes. Jedenfalls wollen wir heute Abend wieder ausgehen, diesmal aber mit dir. Wir haben dir gegenüber ein total schlechtes Gewissen. Ich meine, du bist diejenige, die ein wenig Abwechslung am meisten nötig hat. Also, wir dulden keine Widerrede, heute Abend um sieben sammelst du uns bitte ein und wir gehen aus. Wenn deine Mutter den Kleinen nicht nimmt, dann kannst du ihn herbringen. Alles klar?“
    „Was ist mit Mark?“
    „Was soll sein? Mark kann heute Abend nicht, wir sehen uns erst nächste Woche wieder. Also, was ist?“
    „Gut, ich werde da sein.“
    Eigentlich eine ganz gute Idee. Ich konnte unmöglich den Tag zu Hause verbringen und an Mark denken. Zum Durchdrehen das Ganze.  
     

Kapitel 21
     
    L isa, Anna und Leo warteten am Straßenrand auf mich. Sie stiegen in mein Auto ein, Lisa nannte mir eine Straße und die Hausnummer dazu, wonach ich mir wie eine Taxifahrerin vorkam. 
    „Mädels, ihr werdet begeistert sein! Das Lokal ist der Hammer! Melanie, bist du schon mal im ‚Shanghai Huānyíng-Palast’ gewesen?“, fragte Leo. Ich warf einen Blick nach hinten. Anna und Leo saßen eng aneinander gekuschelt, als wären sie ein frisch verlobtes biederes Pärchen.
    „Nein. Den kennt sie garantiert nicht. Melanie, es ist ein chinesisches Lokal – laut Leo das Beste in der Stadt. Danach gehen wir in eine Bar und anschließend in die Disco“, sagte Lisa. Tja, so richtig Lust auf chinesisches Essen, Bar- oder Discobesuche hatte ich eigentlich nicht, aber dies schien mir noch immer ein besserer Zeitvertreib zu sein als:
    - Zuhause zu sitzen und über die verbotene Frucht Mark nachzudenken.
    - Strategien entwickeln, um mein schlechtes Gewissen Lisa gegenüber zu bekämpfen.
    - Testamente zu verfassen.
    - Über das Leben tiefgründig nachzudenken.
    - Bücher zu lesen, die sich mit der Frage beschäftigten, ob eine Gesellschaft oder ein Rechtssystem eine Einelternerziehung bei einem lebendigen Zweitelternteil des Kindes einfach so hinnehmen darf.
    - Eine Bewerbung zur Reinigungskraft zu verfassen.
     
    „ Lisa, was ist mit deinem Mark? Warum konnte er nicht mit?“, fragte Anna.  
    „Tja, der Arme liegt fiebernd im Bett. Er hat sich eine schlimme Grippe

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