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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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ich und überlegte, ob ich jetzt noch einen drauf setzen und Mark endlich das Aus erklären sollte. Dazu fehlte mir leider die Kraft, also sagte ich Mark, ich hätte heute unendlich viele Kalorien zu mir genommen, hinterher alles bereut und den Entschluss gefasst, in den nächsten zwei Tagen nur von Mineralwasser und Salzstangen zu leben.
    „Ja dann, lass uns doch Mineralwasser trinken gehen. Ich kenne einen irischen Pub mit guter Live-Musik. Es wird dir dort gefallen . Also, wann kann ich dich abholen?“
    Hm, d ie Idee, Marks Einladung anzunehmen und das Aus mit ihm etwas zu verschieben war sehr, sehr verführerisch. Leider konnte ich sie nicht annehmen, da mir einfiel, dass mir heute Nacht ein Pickel direkt auf der Nasenspitze gewachsen war. Auch wenn unsere Tage als Liebespaar gezählt waren – es war mir wirklich wichtig, dass Mark mein entstelltes Antlitz nicht zu Gesicht bekam und mich in guter Erinnerung behielt.
    „ Mark, heute Abend passt mir das wirklich nicht. Erzähl, was hast du in den letzten Tagen so gemacht?“
    „Ich habe durchgearbeitet und dabei an dich gedacht. “
    „Ja, echt jetzt? Neee, das kaufe ich dir nicht ab, oder? Sag schon, was hast du die letzten Tage so gemacht? Das Wetter war ja, ich meine, gut, ist jetzt nicht soooo … Wem?“
    Da war es wieder – dieses Gestammel, das ich bei mir noch nie in der Form erlebt hatte. Ich sprach im Rausch, als wäre ich unter Drogen.
    „Melanie , ich muss dich wirklich sehen! Wir müssen nicht unbedingt ausgehen. Bei mir zu Hause habe ich genug Salzstangen und Mineralwasser, also sag mir nur, wann ich dich abholen kann.“
    Ganz schön hartnäckig der Mann. Nein, nein, nein. Wenn mich schon Marks Stimme dermaßen aus der Fassung brachte, mich dummes Zeug reden ließ und für ein grundloses Lachen sorgte – wie würde es erst werden, wenn ich in Marks Nähe war? Wir würden garantiert wieder im Bett landen und ich würde mich hinterher nicht einmal an das Vorspiel erinnern können. Nein, wenn dann sollte ich schon telefonisch für etwas Klarheit sorgen.
    „ Habe ich dir schon mal gesagt, dass ich geschieden bin und einen vierjährigen Sohn habe?“
    „Nein, das wusste ich nicht. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ja, echt jetzt? Du hast einen kleinen Sohn? Mensch, herzlichen Glückwunsch, ich meine, das ist eine große Leistung! Melanie, nun sag schon, wann kann ich deinen kleinen Fratz kennenlernen? Wahnsinn, echt! Wobei, nein, Folgendes, hallo, Kleines, ich kann dich kichern hören! Hase! Nein, hier noch besser: Mama Hase!“
    So , das war der Gipfel! Nun konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und brach wieder lachend zusammen. Mark lachte wie immer mit, wobei er es hin und wieder schaffte, „Mama Hase“ in den Hörer zu rufen, was mich veranlasste, weiter zu lachen.
    „ Mama Hase, der Bär kommt gleich und holt dich ab, ja?“
    „ Nein! Mark, ich meine es ernst. Ich bin nicht mehr die Melanie, die du kennst. Ich habe mir die Haare abschneiden lassen und trage nun eine Halbglatze“, sagte ich.
    „ Echt jetzt? Du, das muss ich mir ansehen. Gut möglich, dass du mir ohne Haare ebenfalls … Ich meine, jetzt, nee, du, ich habe es dir voll abgekauft! Ich Depp habe für einen Augenblick geglaubt, du hättest dir wirklich eine Halbglatze machen lassen!“
    „ Mark, hörst du mir gar nicht zu? Kann es sein, dass du mich nicht ernst nimmst, du großer Bär, du! Oder? Sag schon! Wem? Ich meine, ja! Ich habe wirklich eine Beinahe-Glatze!“
    „Toll! Wirkl ich! Muss ich sehen! Bin gleich da“, sagte er und legte auf. Ich war erledigt. Zwar wusste ich nicht, wo genau Mark wohnte, doch unsere Stadt war so klein, dass in einer viertel Stunde drei Stadtrundfahrten zu schaffen wären. Gut, Mark musste sich noch die Schuhe anziehen und seine Haustür abschließen, dadurch ergab sich ein Zeitfenster von weiteren drei Minuten, die ich aber durch meine fruchtlosen Überlegungen wieder verplempert hatte. In gerade mal acht Minuten hatte ich es geschafft zu duschen, mir ein schönes Kleid anzuziehen und die Wohnung aufzuräumen. Wie eine Furie flog ich durch die Räume und sammelte Spielzeug auf. Als ich kurz darauf mit weit geöffnetem Mund vor dem Spiegel saß und mir die Eyeliner auftrug, klingelte es auch schon an der Haustür. Vor Schreck ließ ich den Lidstrich-Stift fallen. Während ich die Tür öffnete, spürte ich, wie meine Arme und Beine zittern, als wäre ich eine Drogensüchtige unter Entzug, die kurz davor stand, ihren Lieblingsstoff

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