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Die Flotte der Caer

Die Flotte der Caer

Titel: Die Flotte der Caer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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hindurchsehen.
    Der Kapitän der zerstörten Ranua machte sich auf den Weg. Einige Male müsste er seinen Körper zwischen den Klippen hindurchzwängen. Das lose Gestein unter seinen Füßen behinderte ihn zusätzlich. Er biss die Zähne zusammen und presste die Lippen aufeinander, bis Blut aus seinen Mundwinkeln lief. Yorgst gönnte sich keine Rast mehr. Jetzt zahlte es sich aus, dass er langsam geschwommen war und seine Kräfte eingeteilt hatte.
    Nach kurzer Zeit war die Nebelwand direkt vor ihm. Yorgst kannte den einzigen Zugang vom Land her zur Bucht. Ein Geröllfeld vom Strand bis hinauf hinter die Steilklippen, wo der Küstenpfad verlief.
    Der Seefahrer befand sich bereits auf dem losen Gestein, als ihn die Nebelbank einhüllte. Er brauchte nur abwärts zu gehen, so leise es ihm möglich war. Jeder zum Strand hinunterkullernde Stein konnte ihn verraten.
    Als Yorgst glaubte, das Ende des Geröllfelds nun fast erreicht zu haben, sah er undeutlich einen riesigen Schatten vor sich.
    Er blieb stehen, machte zu seiner Rechten einen Felsen aus und ging dahinter in Deckung. Seine Schritte, so vorsichtig er auch einen Fuß vor den anderen setzte, verursachten knirschende Geräusche. Yorgst wartete hinter dem Felsen mit klopfendem Herzen, das ein schmerzhaftes, dumpfes Echo im Pochen der Wunde fand.
    Für einen Moment wich der Nebel, und durch die Lücke konnte Samor Yorgst den schattenhaften Umriss des Schiffes sehen. Es war schwarz, wie er erwartet hatte, aber kleiner als die Dreimaster in der Schlacht.
    Keine Stimmen, sosehr er auch lauschte. Nur der nun stärker aufkommende Wind pfiff und heulte zwischen den Felsen. Doch die Nebelbank wurde nicht davongetrieben.
    Yorgst überlegte fieberhaft. Blieb ihm noch die Zeit, das offensichtlich verlassene Caer-Schiff zu untersuchen? Und wo war die Besatzung? Ganz Elvinon bereitete sich auf den Angriff von der See aus vor. Wenn die Caer nun…
    Yorgst kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu denken. Plötzlich waren sie hinter ihm. Er spürte sie. Der Seefahrer fuhr herum.
    »Keine Dummheiten, wenn dir dein Leben lieb ist, Freund!«
    Zwei Caer-Krieger direkt vor ihm. Zwei Schwerter, die auf seine Brust zeigten. Yorgst glaubte, hinter den beiden im Nebel weitere schattenhafte Gestalten zu erkennen. Wie ein Tölpel war er in die Falle gelaufen.
    »Ich glaube, er ist allein«, sagte einer der Caer zum anderen.
    Er drehte sich um und rief: »Sucht trotzdem weiter! Wir kümmern uns um den hier!«
    Yorgst stand auf, langsam, sich gehetzt nach allen Seiten umsehend. Aber es gab keinen Fluchtweg.
    »Wir nehmen ihn mit an Bord«, hörte er den Krieger sagen. »Unser Priester wird sich über den unerwarteten Besuch freuen.«
    Priester! Allein das Wort ließ Yorgst in Panik ausbrechen. Vergessen waren Elvinon und die Nachricht, die er dem Herzog bringen müsste. Nur nicht noch einmal in die Hände eines dieser Ungeheuer fallen!
    Yorgst sah die auf sich gerichteten Schwerter. »Nein!« schrie er. »Lebend bekommt ihr mich nicht!«
    Er warf sich den Kriegern entgegen, um sich selbst in ihren Waffen aufzuspießen und dem grausamen Spiel ein Ende zu machen.
    Vielleicht hatten sie seine Absicht erahnt, vielleicht in seinen Augen gelesen. Vielleicht war er einfach schon viel zu langsam. Sie wichen zur Seite, bevor er heran war. Yorgst streckte schreiend die Hände aus und griff ins Leere. Er fiel hart und schlug mit dem Kopf auf einen Stein. Augenblicklich verlor er das Bewusstsein .
    Er spürte nicht mehr, wie starke Arme ihn packten und aufs Schiff schleppten.
    *
    Es war unmöglich, gegen beide Säbelzahntiger gleichzeitig zu kämpfen. Unmöglich, es mit einem von ihnen aufzunehmen, ohne dass ihm der andere in den Rücken fiel und ihn zerfleischte.
    Mythor hatte nicht die Zeit, sich sein Vorgehen lange zu überlegen. Er müsste heftig husten und spürte, wie die eingeatmeten Dämpfe in Hals und Lungen brannten.
    Mythor sah, dass auch die Tiger von den Dämpfen angegriffen wurden. Er zwang sich dazu, noch einen Augenblick zu warten, gerade so weit vor den Bestien stehend, dass ihre Pranken ihn nicht erreichen konnten. Dann, als er den Eindruck hatte, dass einer der Tiger nach Luft schnappte und für einen Moment in seinen Bewegungen erlahmte, handelte er.
    Er setzte alles auf eine Karte. Entweder tötete er die Tiere in einem Überraschungsstreich, oder er würde bald ein weiteres Skelett neben den anderen sein.
    Er schleuderte das Schwert. Bis zur Hälfte der Klinge fuhr es in die Brust des

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