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Die Flotte der Caer

Die Flotte der Caer

Titel: Die Flotte der Caer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Tigers, der noch wild an seiner Kette zerrte und ihn zu erreichen versuchte. Die Katze fiel wie ein Stein.
    Mythor verlor keine Sekunde. Er stürmte vor, nutzte das Überraschungsmoment und schlang beide Arme um den Hals des anderen Tigers. Ein furchtbarer Laut drohte ihm die Trommelfelle zu zerreißen. Die Bestie bäumte sich auf, versuchte sich dem Griff zu entwinden und schlug mit allen vieren um sich. Mythor hatte ein explodierendes Energiebündel im Arm und spürte den heißen Atem des Tigers. Er ließ nicht los und schlang nun auch die Beine um den mächtigen Körper. Der Säbelzahntiger wälzte sich herum und rollte sich auf den Rücken.
    Mythor spürte die harten Kanten der Stufen, das ganze Gewicht der Bestie auf sich. Ein schneller Blick zum zweiten Tier. Das Schwert war in sein Herz gedrungen. Es war tot, doch es schien, als solle er es nur um wenige Augenblicke überleben. Mythor brachte den rechten Arm ganz um die Kehle des fauchenden und tobenden Tigers und drückte mit aller Kraft, die noch in seinen Armen war, zu. Eine Hinterpranke erreichte ihn und riss ihm tiefe Wunden ins Bein. Es war unmöglich, den furchtbaren Krallen auszuweichen, selbst wenn er sich noch so fest an den Körper des Tigers presste. Er konnte ihn nicht ersticken. Doch die Dämpfe raubten ihm mehr und mehr Kraft.
    Ohne das Schwert hatte er keine Chance. Er würde mit dem Tiger zusammen sterben, noch im Tod umschlungen. Er müsste an die Waffe heran. Mythor zwang sich zu atmen. Schwarze Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. Er müsste wieder aus der Reichweite der tobenden Pranken, die nun wieder in sein Fleisch fuhren.
    Der Tiger versuchte ihn an die Wand zu drücken. Mythor erkannte seine Chance blitzschnell, warf sich mit aller Kraft herum und schmetterte den Kopf der Katze gegen den schwarzen Marmor. Für einen Moment war die Bestie betäubt. Mythor ließ los und sprang auf. Seine Beine gaben nach. Der Tiger sprang auf die Beine. Mythor ließ sich die Treppenstufen hinabrollen, doch ein Prankenhieb traf ihn noch an der Schulter.
    Blutüberströmt kam Mythor zum Halten, richtete sich taumelnd auf und kroch die Stufen wieder hinauf, eng an die der tobenden Bestie gegenüberliegende Wand gedrückt, wo das tote Tier lag. Mythor bekam den Griff des Schwertes zu fassen und zog es aus der Brust des Tigers. Schwankend richtete er sich auf und blieb einen Augenblick mit dem Rücken an die Wand gelehnt stehen. Er konnte fast nichts mehr sehen. Seine Lungen weigerten sich zu atmen.
    Die Kette rasselte. Der Säbelzahntiger auf der anderen Seite der Treppe sprang wieder. Mit letzter Kraft stürzte Mythor vor und rammte ihm das Schwert bis zum Heft in die Schulter. Er taumelte zurück, sah die Treppe frei vor sich und nahm einige Stufen, bevor er wieder auf allen vieren kroch. Hinter ihm verendete der Tiger.
    Mythor kroch weiter. Nur noch wenige Stufen. Das Rauschen des Wasserfalls war in seinen Ohren. Immer weiter! Nur jetzt nicht liegenbleiben!
    Gwasamees Gesicht erschien wie im Fiebertraum vor ihm, dann ihre feingliedrigen Hände, die ihn lockten. Ihre Stimme…
    Wenn du der Sohn des Kometen bist, musst du deinen Weg gehen.
    Er schleppte sich weiter. Irgendwann sah er, dass keine Treppenstufen mehr unter ihm waren. Der Wasserfall!
    Die Luft wurde besser. Die giftigen Dämpfe verteilten sich und zogen zur anderen Seite hin ab. Mythor atmete heftig, presste das Gift aus seinen Lungen und füllte sie mit frischer Luft.
    Er wusste nicht, wie lange er so da gelegen hatte, als er die neue Kraft spürte, die seinen Körper durchrann. Er konnte sich aufrichten. Mit den Händen stützte er sich an den Felswänden hinter den Fällen ab und taumelte weiter. Wasser spritzte auf ihn und wusch das Blut ab.
    Wie benommen trat er zwischen den herabstürzenden Wassern und den Felswänden hindurch ins Freie. Vor Erschöpfung schwankend, erreichte er die Stelle, an der er Nyala zurückgelassen hatte.
    Dann sah er sie.
    Er stieß einen erstickten Laut aus und wollte auf sie zulaufen. Doch die Kraft in ihm war trügerisch. Wieder gaben seine Beine nach. Die von den scharfen Krallen gerissenen Fleischwunden brannten höllisch. Er fiel, richtete sich auf Knie und Ellbogen auf und sah die Caer heranstürmen. Und bei ihnen war.
    »So warst du tatsächlich in der Gruft«, hörte er eine höhnische Stimme sagen. »Du hättest dir den Weg zurück sparen können, Mythor!«
    Mythor hob den Kopf, dass er ins Gesicht des Mannes sehen konnte.
    Zohmer Felzt, der ihn

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