Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
hat sie im letzten Augenblick noch bemerkt.« Seine Nasenflügel bebten. »Er hat mir das Leben gerettet, Irys … und dafür sein eigenes Leben geopfert.«
    »Oh, nein«, sagte sie leise. Kurz stiegen ihr Tränen in die Augen. »Er war immer so nett, Vater.«
    »Ja, da hast du recht«, pflichtete Hektor ihr bei.
    »Haben wir schon einen Hinweis darauf, wer das war?«, fragte Irys dann kurz darauf, und es war ihr deutlich anzumerken, dass sie recht froh war, das Thema wechseln zu können.
    »Wenn du meinst, wer die Bolzen nun wirklich abgefeuert hat, dann nein«, gestand ihr Vater. »Phylyps Männer haben die Armbrüste zwar gefunden, aber wir wissen noch nicht, um wen es sich bei den Schützen gehandelt hat.« Er zuckte mit den Schultern. »Und was die Frage betrifft, wer sie wohl hierhergeschickt hat, bist du gerade rechtzeitig gekommen, um uns bei den Spekulationen zu unterstützen.«
    »Cayleb!« Irys zischte diesen Namen schon fast. Die Augen, in denen eben noch Tränen gestanden hatten, glommen jetzt vor Zorn, und Hektor zuckte mit den Schultern.
    »Möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Ich bin zumindest recht zuversichtlich, dass es sich hierbei nicht um eine spontane Widerstandsbewegung meiner Untertanen handelt. Genauso gut könnte es aber auch einer unserer eigenen Adligen gewesen sein. Irgendjemand, der Angst vor dem hat, was bald geschehen wird, und glaubt, mich aus dem Wege zu räumen, würde es ihm möglicherweise erleichtern, Cayleb zu besänftigen.«
    »Mein Prinz, Ihr glaubt doch nicht …«
    »Nein, eigentlich glaube ich wirklich nicht, dass das der Grund ist«, gestand Hektor und schüttelte den Kopf. »Ganz so sehr fürchte ich mich noch nicht vor allem und jedem, Phylyp! Ich wollte damit nur sagen, genau wie Sie es eben ja auch ausgedrückt haben, dass wir einfach nicht wissen, wer dahintersteckt.«
    »Das war Cayleb«, sagte Irys mit eisiger Stimme. »Wer sonst möchte dich denn so gerne tot sehen, dass er es wagen würde, in deiner eigenen Hauptstadt ein Attentat auf dich zu verüben − am helllichten Tage?«
    »Meine Liebe«, sagte Hektor und wandte sich ihr mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen zu, »die Liste der Leute, die mich gerne tot sehen würden, ist bedauerlicherweise ziemlich lang. Das weißt du ja selbst. Im Augenblick steht Cayleb auf der Liste der Verdächtigen lediglich ganz weit oben. Das gebe ich auch gerne zu. Aber es könnte auch Nahrmahn sein. Oder Sharleyan − die hat zumindest nie einen Hehl daraus gemacht, wie sie über mich denkt! Aber es könnte auch Zebediah oder einer der ›Geschäftspartner‹ des Großherzogs dahinterstecken. Oder einfach nur jemand, der mich aus irgendeinem ganz anderen Grund verabscheut und sich nun ausgerechnet hat, im Augenblick würde der Verdacht gewiss sofort auf Cayleb fallen, und nicht etwa auf ihn selbst. Wenn etwas Derartiges geschieht, darfst du dich niemals irgendeiner Möglichkeit gegenüber verschließen, solange du nicht zumindest einige feste Beweise hast.«
    »Ja, Vater.« Erneut atmete Irys tief durch, dann nickte sie knapp. »Ich halte es immer noch für das Wahrscheinlichste, dass Cayleb dafür verantwortlich ist, aber du hast recht. Solange wir nichts anderes haben als diesen unweigerlichen Verdacht, werde ich versuchen, auch andere mögliche Verdächtige zu berücksichtigen.«
    »Gut.« Kurz umschloss Hektor liebevoll mit der Hand ihren Hinterkopf und lächelte sie an. Dann wandte er sich wieder Coris, Anvil Rock und Tartarian zu, und seine Miene wurde sehr viel härter.
    »Ich möchte wissen, wer wirklich dafür verantwortlich ist«, sagte er ihnen unumwunden. »Setzen Sie so viele Männer und so viel Gold ein, wie dafür erforderlich ist, aber finden Sie heraus, wer dahintersteckt.«
    »Mein Prinz, wenn Sterbliche das herausfinden können, dann wird das meinen Ermittlern auch gelingen. Aber ich muss Euch in aller Ehrlichkeit warnen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg bestenfalls sehr gering ist. Wenn etwas Derartiges plötzlich aus dem vermeintlichen Nichts heraus geschieht, dann erzielen die Ermittler entweder innerhalb der ersten Stunden oder Tage einen Erfolg oder sie finden niemals irgendetwas heraus.«
    »Das ist nicht akzeptabel, Phylyp«, sagte Irys mit eisiger, harter Summe.
    »Ich habe nicht behauptet, es sei ›akzeptabel‹, Hoheit. Ich möchte lediglich Euch und Euren Herrn Vater warnen, dass wahrscheinlich genau das geschehen wird, trotz aller Bemühungen sämtlicher hier versammelten

Weitere Kostenlose Bücher