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Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Titel: Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Johnson , Cassandra Clare
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aber es gelang ihr doch, einen gewissen Schaden anzurichten. Er war vollkommen am Ende und sie schien von der nackten Angst angetrieben sein, die durch ihre Adern strömte.
    »Eure Majestät«, zischte er. »Ihr müsst aufhören. Hört mir zu. Axel …«
    Bei dem Wort »Axel« erstarrte sie. Mehr brauchte er nicht. Er stieß sie rückwärts aus dem Fenster. Durch den Schwung glitt der Ballon gute dreißig Zentimeter vom Fenster weg, sodass die Königin halb im Ballon und halb draußen landete. Dort hing sie nun, völlig verängstigt, und klammerte sich an etwas, das sie zwar fühlen, nicht aber sehen konnte, während sie mit ihren Pantöffelchen durch die Luft strampelte und gegen die Hauswand trat. Magnus’ Brustkorb und Gesicht mussten ebenfalls einige rudernde Fußtritte einstecken, bevor es ihm gelang, sie vollständig in den Korb zu hieven. Ihre Röcke rutschten ihr über den Kopf, und die Königin von Frankreich war nur noch ein Stoffhaufen, aus dem zwei zappelnde Beine ragten. Er sprang hinter ihr her in den Korb, schloss das Türchen und band den Ballon mit einem tiefen Seufzer los. Der Ballon schoss senkrecht in die Höhe, bis sie über den Dächern schwebten. In der Zwischenzeit hatte es die Königin geschafft, sich umzudrehen und auf die Knie zu kommen. Mit großen Augen und kindlichem Staunen berührtesie den Korb. Langsam zog sie sich hoch und lugte über den Rand, warf einen Blick auf die Aussicht unter sich und fiel auf der Stelle in Ohnmacht.
    »Eines Tages«, sagte Magnus und betrachtete den Haufen Königin zu seinen Füßen, »werde ich wohl mal meine Memoiren schreiben müssen.«
    Dies war nicht die Ballonfahrt, die sich Magnus erhofft hatte.
    Zum einen flog der Ballon ziemlich tief und selbstmörderisch langsam und schien noch dazu nichts lieber zu tun, als plötzlich auf Dächer und Kamine herunterzuplumpsen. Am Boden des Korbs lag die Königin und wand sich stöhnend, sodass sie auf Übelkeit erregende Weise hin- und herschaukelten. Aus dem Nichts stürzte sich eine Eule auf sie. Zum anderen war der Himmel so dunkel, dass Magnus über weite Strecken nicht die leiseste Ahnung hatte, wohin sie eigentlich fuhren. Die Königin ächzte leise und hob den Kopf.
    »Wer
sind
Sie?«, fragte sie schwach.
    »Der Freund eines Freundes«, antwortete Magnus.
    »Was machen wir …«
    »Fragt lieber nicht, Eure Majestät. Ihr werdet die Antwort ganz sicher nicht hören wollen. Ich glaube außerdem, wir werden nach Süden geweht, also in die völlig falsche Richtung.«
    »Axel …«
    »Ja.« Magnus beugte sich vor und versuchte, die Straßen unter ihnen auszumachen. »Ja, Axel … aber ich hätte eine Frage … Falls Ihr auf der Suche nach, sagen wir, der Seine wärt, wonach würdet Ihr dann Ausschau halten?«
    Die Königin ließ den Kopf sinken.
    Er schaffte es gerade so, den Zauberglanz des Ballons wieder herzustellen und ihn für Irdische unsichtbar zu machen. Allerdings war er danach zu schwach, sich selbst vollständig unsichtbar zu machen, sodass einige Leute in den Genuss des Anblicks kamen, wie Magnus’ obere Hälfte im Dunklen an ihren Fenstern im zweiten Stock vorbeischwebte. In mancher Wohnung wurde nicht an Kerzen gespart und daher bot sich ihm die eine oder andere interessante Aussicht dar.
    Schließlich entdeckte er ein Geschäft, das er kannte. Er ließ den Ballon der Straße folgen, bis die Umgebung ihm immer vertrauter vorkam. Dann erblickte er Notre Dame.
    Jetzt stellte sich nur noch die Frage: Wo sollte er
landen?
Man konnte mit einem Ballon nicht einfach mitten in Paris zu Boden sinken. Nicht einmal mit einem unsichtbaren Ballon. Paris war einfach zu … spitz.
    Es gab nur eine Lösung und Magnus hasste sie schon jetzt.
    »Eure Majestät«, sagte er und stieß die Königin mit dem Fuß an. »Eure Majestät,
Ihr müsst aufwachen

    Die Königin rührte sich ein wenig.
    »Nun«, fuhr Magnus fort, »Euch wird nicht gefallen, was ich gleich sagen werde, aber Ihr müsst mir vertrauen, wenn ich Euch versichere, dass es die beste aller Alternativen ist …«
    »Axel …«
    »Ja. Nun, in einer Minute landen wir in der Seine …«
    »Was?«
    »Und es wäre wirklich gut, wenn Ihr Euch vielleicht die Nase zuhalten könntet. Ich nehme außerdem an, dass Euer Kleid voller Juwelen ist, daher …«
    Der Ballon sank schnell und das Wasser kam immer näher. Geschickt manövrierte Magnus das Gefährt zu einer Stelle zwischen zwei Brücken.
    »Ihr könntet vielleicht …«
    Der Ballon fiel plötzlich wie ein

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