Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
wollte schon rüberkommen.“
Sie hob abwehrend die Hände. „Ich hab nur manchmal Alpträume, das hat nichts zu bedeuten.“ Schnell wandte sie sich zur Treppe.
Nach einem schweigsamen Frühstück im Aufenthaltsraum der Pension fuhren sie zu dem Parkplatz, wo der LKW stand.
Rick und Peter waren gerade in eine hitzige Diskussion vertieft, als Sara und Luke den LKW betraten. Die beiden sahen zu ihnen hinüber und beendeten ihren Disput.
Peter winkte ihnen schwach zum Gruss und wandte sich seinem Computer zu.
Rick nickte ihnen zu. Er erinnerte Sara an George Clooney, nur mit blauen Augen.
Heute am Tag sah Sara, dass gefiltertes Sonnenlicht durch ein getöntes Deckenfenster herein schien und die kühle technische Atmosphäre ein wenig dämpfte.
Luke drückte ihr einen Becher dampfenden Kaffee in die Hand und lotste sie wieder zu der Couch, auf der sie am Vorabend gesessen waren.
„Sara“, eröffnete Rick die Besprechung, „bist du bereit, uns zu helfen?“
Sie blickte in seine eisblauen Augen, dann zu Peter, zu Luke. Alle sahen sie gespannt an. Ihre Hände umklammerten die dampfende Kaffeetasse. Sie hatte keine Ahnung, was sie von ihr erwarteten und was sie tun sollte. „Ja, ich bin dabei“, hörte sie sich sagen.
Erleichterung machte sich breit.
„Gut, dann können wir euren ersten Einsatz planen. Nachdem du offiziell tot bist“, er schob ihr die aktuelle Bildzeitung zu, „solltest du dein Aussehen verändern, aber deutlich. Seite fünf.“
Sara schlug die Zeitung auf. Da stand ihr Nachruf, stellte sie erschrocken fest.
Frau von S-Bahn überfahren
Aus bisher noch unbekannten Gründen lief gestern eine junge Frau am späten Abend in den S-Bahn-Tunnel am Rosenheimer Platz und wurde von einem herannahenden Zug erfasst. Sie verstarb noch an der Unfallstelle. Die bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leiche wurde ihrem Ausweis zufolge als die neunundzwanzigjährige Sara L., Büroangestellte, identifiziert. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Sara schluckte. Ein Schauer überlief sie. „Ich will gar nicht wissen, wie ihr das organisiert habt.“ Sie warf die Zeitung auf Ricks Tisch zurück.
Rick räusperte sich. „Du wirst also dein Aussehen verändern, am besten kurze Haare und eine komplett andere Farbe.“
„Na klasse, das fängt ja gut an“, grummelte Sara und verschränkte die Arme.
„Wie gehen wir weiter vor?“, meldete sich Luke.
„Wir müssen an diesen ominösen Zettel, den dein Großvater hinterlassen hat, rankommen. Fuchs hält sich zurzeit hauptsächlich in seiner Villa in Starnberg auf. Ich vermute, dass er den Hinweis dort lagert. Am Samstag feiert er dort seinen Geburtstag.“ Er zeigte mit dem Kugelschreiber auf Sara. „Du wirst dich bei dem Fest unter die Leute mischen und dich an Fuchs ranmachen.“
Weitere zwei Stunden planten sie den Einsatz bis ins Detail. Dann entließ Rick Sara und Luke. „Luke, trainiere Sara bis dahin. Ihr habt drei Tage.“
15
Nachdenklich verließ Luke den LKW.
Sara folgte ihm. „Was meint Rick mit trainieren?“, fragte sie.
„Nahkampf und Waffeneinsatz. Wir müssen deine Kenntnisse und Fähigkeiten auffrischen.“
Sara sah ihn mit großen Augen an. „Okay“, antwortete sie gedehnt. „Wann geht’s los?“
„Jetzt.“ Er reichte ihr den Motorradhelm und schwang sich auf die Dukati.
Sie ließen München hinter sich und fuhren übers Land Richtung Osten. Die letzten Ortschaften hatten sie schon vor einigen Kilometern hinter sich gelassen, als sie schließlich eine einsame Waldhütte, die nur über einen kaum erkennbaren Feldweg erreichbar war, e rreichten.
Luke parkte daneben stieg von der Maschine. „Das ist unser Trainingslager.“
Die Hütte wirkte von außen baufällig, aber das Schloss war nagelneu. Luke öffnete die Tür. Die Hütte bestand aus einem einzigen Raum, der zweckmäßig mit einer Notküche, einem Feldbett und einer Kommode eingerichtet war. Die Wände bestanden aus rohen Ziegeln. Die Holzverkleidung auf der Außenseite täuschte, in Wirklichkeit war die Hütte massiv gebaut. Dominiert wurde der Innenraum von einem großen Metallschrank, der an einen Tresor erinnerte.
Luke tippte einige Zahlen auf der angebrachten Tastatur, drückte seinen Daumen auf den Fingerabdruckscanner und schon klickte die Tür auf.
Neben diversen großen und kleinen Schusswaffen lagerten Messer, Schlagstöcke, Baseballschläger und Hangranaten in dem Schrank.
„Zum Aufwärmen fangen wir vielleicht mit dem
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