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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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Schießtraining an.“ Er wies auf die Schusswaffen. „Sagt dir das was?“
    „Tolle Sammlung. Das ist eine HK53A3 von Heckler & Koch und hier haben wir eine Browning 9mm.“
    „Super! du kennst dich ja noch aus. Dann wollen wir mal sehen, wie es mit der Praxis aussieht.“ Er griff nach einer Walther PPK, einer beliebten kleinkalibrigen Pistole, die auch bei der Kriminalpolizei im Einsatz ist.
    Er drückte sie ihr in die Hand, nahm eine Schieß-Scheibe ihn Gestalt eines stilisierten menschlichen Körpers mit und ging mit ihr nach draußen.
    Sie umrundeten die Hütte und erreichten einen Schieß-Stand. Luke montierte die Zielscheibe an dem dafür vorgesehenen Baumstamm.
    „Und jetzt?“, fragte Sara.
    „Probier’s einfach mal.“
    Sara entsicherte die Waffe, stellte sich parallel zur Schus srichtung, richtete die Waffe auf ihr Ziel und gab sechs Schüsse ab.
    Gemeinsam sahen sie sich ihre Treffer an.
    Luke nickte anerkennend. „Das klappt ja prima. Aber warum schießt du nur auf den Unterleib?“
    „Penisneid“, zitierte Sara Sigmund Freud grinsend.
    Luke lachte auf. „Alles klar. Aber konzentrier dich jetzt mal auf den Punkt zwischen den Augen.“
    Nach zwei Stunden Schießtraining mit Pistole, Revolver und M aschinenpistole war Luke zufrieden. „Das reicht erst mal. Wir machen damit morgen weiter. Jetzt sollten wir uns dem Nahkampf widmen.“
    Sara stöhnte. „Mein Arm tut weh. Können wir nicht eine Pause machen?“
    Luke sah auf die Uhr. Schon drei Uhr. „Stimmt, wir könnten auch was zu Essen vertragen.“
    Sie fanden Toastbrot im Gefrierfach und abgepackte Wurst und Käse im Kühlschrank. Nachdem das Brot getoastet war, setzten sie sich mit ihrem kargen Mahl an den winzigen Esstisch.
    Als sie fertig gegessen hatten, fragte Sara: „Kannst du mir was über die alte Sara erzählen?“
    Luke wusste nicht so recht, wo er anfangen sollte. Er sah Sara an.
    Die nickte ihm aufmunternd zu. „Schieß los. Wer bin ich?“
    Luke drehte zwei Zigaretten. Während er dabei konzentriert auf seine Finger sah, begann er. „Ich kann dir aus deiner Vergangenheit bevor du zu uns gestoßen bist nur das erzählen, was ich von dir selbst oder durch unsere Recherchen über dich erfahren habe.“
    Er reichte Sara wie selbstverständlich eine Zigarette. „Du rauchst doch noch, nur Geschnorrte?“
    Sie nahm sie. „Du kennst mich wirklich.“
    Er lächelte und gab ihr Feuer. Dann erzählte er ihr, dass sie vor neunundzwanzig Jahren in München geboren worden war. Das wusste sie allerdings schon von ihrem Personalausweis.
    Als sie zwei war, zog ihre Familie nach Reichenkirchen, ein Dorf östlich von München. Kurz nach ihrem fünften Geburtstag verlor sie ihre Eltern und ihren älteren Bruder durch einen Verkehrsunfall. Sie wurde dann von ihrer alleinstehenden Tante Mathilde in München großgezogen, die dort eine Drei-Zimmer-Wohnung hatte. Es war immer ein distanziertes Verhältnis gewesen, da die Tante Sara nur aus Pflichtgefühl aufgenommen hatte. Für sie war das fremde Kind schuld, dass sie nie den Mann fürs Leben gefunden hatte. Sara erlebte wechselnde männliche Bekanntschaften bei ihrer Ziehmutter, darunter auch recht unangenehme Zeitgenossen. Mit sechzehn zog sie in eine WG in einer versifften Altbauwohnung am Rot-Kreuz-Platz in München mit Klo am Gang und ohne Dusche. Sie wuschen sich an der uralten Spüle in der Küche. Sie jobbte bei verschiedenen Firmen und machte nebenbei das Abitur mit Bestnoten. Dann begann sie, Sport und Medizin zu studieren. Inzwischen hatte sie einen Nebenjob in einem Computerladen. So konnte sie wenigstens die Miete für ein winziges Appartment aufbringen.
    „Du warst damals auch politisch aktiv.“
    „Was, ich?“
    „Ja, du hast Transparente gemalt und bist damit in München auf die Straße gegangen, mit den Kommunisten und Punks. Die Polizei hat dich vernommen, als du in eine Prügelei zwischen Skinheads und Punks geraten bist. Die hatten dich dann auf dem Kieker.“
    „Habe ich dir das erzählt?“
    „Das haben unsere Recherchen über dich ergeben.“
    „Ihr habt mich durchleuchtet?“, fragte sie entsetzt.
    „Das ist Standard, bevor jemand ins Team aufgenommen wird.“
    Er erzählte ihr von ihrem weiteren Lebensweg.
    In dem Computerladen lernte Rick sie kennen. Er war Kunde in dem Laden. Sie betreute ihn bei der Anschaffung einiger neuer Geräte und Programme. Er hat sie angebaggert, aber sie ließ ihn eiskalt abblitzen. Er war trotzdem oder erst recht von ihr beeindruckt

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