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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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also wirklich ins Bett bringen müssen?“ Sie sah mit gesenktem Kopf zu ihm hoch.
    Er brummte zustimmend.
    „Tschuldigung.“ Sie zog Halbkreise mit ihrer Schuhspitze.
    „Schon gut.“ Er lächelte. „Vielleicht gehst du mit mir auch mal Cocktails trinken?“
    Sie zwinkerte ihm zu. „Vielleicht.“
    „Arbeit und privat muss du immer trennen“, zitierte er sie mit ernsthafter Miene.
    „Du bist gemein“, lachte sie. Dann erinnerte sie sich dämmrig, wie er sie berührt hatte. „Sag mal, war da mal was zwischen uns?“, fragte sie leise, den Blick in die Ferne gerichtet.
    „Wir waren Partner und Freunde, sonst nichts.“ Seine Stimme klang neutral.
    „Okay“, erwiderte sie gedehnt. Es fühlte sich anders an. Dann gab sie sich einen Ruck. „Lass uns hier weitermachen.“
    „Also gut, an die Arbeit. Hier ist die Küche, da das Esszimmer.“ Luke wies auf die Türen auf der rechten Seite. Mit einer Geste nach links fuhr er fort. „Und dort geht es zur Bibliothek und seinem Arbeitszimmer. Oben sind vier Schlafzimmer und zwei Bäder. Sein Labor ist im zweiten Stock.“
    Sara nickte schweigend. Wie sollten sie hier etwas finden, nachdem Steinbergers Leute schon alles durchsucht hatten. „Wo fangen wir an?“
    „Im Arbeitszimmer.“ Luke steuerte die zweite Tür auf der linken Seite an.
    Obwohl sie damit gerechnet hatte, war Sara doch schockiert, als sie den Raum betrat.
    Es musste einmal sehr gemütlich gewesen sein, aber jetzt war alles verwüstet. Die Schranktüren standen offen, der Boden war bedeckt mit zahllosen Papieren, Aktenordnern und Schreibutensilien. Der gemütliche Ohrensessel aus braunem Leder stand einsam neben dem erloschenen Kamin. Getrocknetes Blut haftete am Kopfteil und der rechten Armlehne.
    Luke stand wie erstarrt vor dem Sessel.
    Sara ging zu ihm hin und legte ihm die Hand auf den Arm. „Es tut mir Leid für deinen Großvater, dass er so sterben musste.“
    „Jetzt ist er endlich bei seiner Margarete. Das tröstete ihn immer bei dem Gedanken ans Sterben. Aber er hätte noch ein paar Jahre zu leben gehabt. Er war erst achtundsiebzig.“ Luke schüttelte den Kopf und wandte sich von dem Sessel ab. „Lass uns anfangen.“
    Nach vier Stunden ergebnisloser Suche brachen sie ab und verließen das Haus.
    Luke schob die Maschine aus dem Hof. „Du hast bis heute Abend frei. Wohin soll ich dich mitnehmen?“
    Sie überlegte. Dann hellte sich ihre Miene auf. „Ich könnte noch shoppen gehen. Setz mich doch bei einem Einkaufszentrum ab. Die Riem-Arcaden wären klasse.“
    Luke nickte. „Soll ich dich wieder abholen?“
    „Ni cht nötig. Ich nehme ein Taxi. Du kannst aber auch gerne mitkommen.“
    „Ne, danke. Frauen und Einkaufen, ein Grauen. Außerdem muss ich mich noch um Fuchs kümmern.“
    Sara verdrehte die Augen. „Jaja. Dann lass uns fahren.“
     

50
    Alleine im LKW, saß Peter vor seinem PC und loggte sich bei einer Community für Hacker ein. Er kommunizierte oft mit anderen Mitgliedern, half und ließ sich helfen. Heute fragte er um Hilfe bezüglich Decodierprogramme für Piktogramme an. Es waren nur wenige andere Mitglieder eingeloggt.
    Anaconda antwortete ihm. „Hallo Trapper. Für Piktogramme gibt es meines Wissens nur ein Programm. Ich kenne da jemanden. Melde mich später wieder.“
    Anaconda loggte sich aus. Peter wusste nicht, ob Anaconda eine Frau oder ein Mann war oder wo die Person wohnte. Trotzdem wusste er, dass er sich auf Anaconda verlassen konnte.
    Er wechselte die Seite und googelte nach Piktogrammen. Doch einen entscheidenden Hinweis fand er nicht. Eine halbe Stunde später meldete sich Anaconda wieder.
    „Habe das Programm aufgetrieben. Du findest es auf meiner Site, die Zugangsdaten hast du ja. Viel Erfolg.“
    „Danke.“
    Er loggte sich auf Anacondas Website ein und lud das Programm herunter. Dann sah er sich die in der Datenbank enthaltenen Piktogramme an. Er fand tatsächlich ein Verkehrsschild, den Rest jedoch nicht. Er klickte das Schild an. Es stand ganz banal für den Buchstaben „M“. Er grübelte. Brachte sie das weiter? Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Er war auf dem Holzweg. Hoffentlich kamen die Anderen weiter.
    Auf Sara war bei diesen Dingen doch immer Verlass.
     

51
    Die Sonne tauchte die Pension Himmelreich in goldenes Licht, als Sara mit ihren Einkaufstüten eintraf. Die Wirtin begrüßte sie gutgelaunt. „Grüß Gott, Frau Meier. Was für ein wundervolles Wetter, nicht wahr? Aber für heute Abend sind Gewitter angesagt. Wenn

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