Die Foundation Trilogie
Eroberers? Ich hoffe, Sie sind nicht nur gekommen, um in Erinnerungen zu schwelgen.«
»Es ist eine weitere Nachricht von General Riose eingetroffen, Sire.«
»So? Und welchen Inhalts?«
»Er hat das Land dieser Barbaren ausspioniert und rät zu einem Angriff. Seine Argumente sind langatmig und ziemlich ermüdend. Es ist nicht notwendig, Eure kaiserliche Majestät jetzt während Ihrer Krankheit damit zu belästigen, vor allem, da der Bericht bei der Sitzung des Rats der Lords ausführlich diskutiert werden wird.« Brodrig streifte den Kaiser mit einem Seitenblick.
Das Gesicht Cleons II. verdüsterte sich. »Der Lords? Ist das ein Thema für die Lords, Brodrig? Es wird nur dazu führen, dass von neuem eine groÃzügigere Auslegung der Charta verlangt wird. Dazu kommt es immer.«
»Es lässt sich nicht vermeiden, Sire. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Ihr erhabener Vater die letzte Rebellion hätte niederschlagen können, ohne die Charta zu gewähren. Aber da es sie einmal gibt, müssen wir sie vorerst ertragen.«
»Darin mögen Sie Recht haben. Also müssen es die Lords sein. Aber warum diese ganze Feierlichkeit, Mann? Es handelt sich schlieÃlich nur um eine unwichtige Angelegenheit. Erfolg mit begrenzten Streitkräften an einer entlegenen Grenze ist kaum eine Staatsaffäre.«
Brodrig lächelte dünn und antwortete kühl: »Es ist die Affäre eines romantischen Idioten, aber auch ein romantischer Idiot kann eine tödliche Waffe sein, wenn ein unromantischer Rebell ihn als Werkzeug benutzt. Sire, der Mann war hier beliebt und ist dort beliebt. Er ist jung. Wenn er einen oder zwei barbarische Planeten annektiert, wird er zum Eroberer. Nun ist ein junger Eroberer, der seine Fähigkeit bewiesen hat, die Begeisterung von Piloten, Bergleuten, Händlern und ähnlichem Gesindel zu entfachen, zu jeder Zeit gefährlich. Selbst wenn er nicht den Wunsch haben sollte, an Ihnen zu tun, was Ihr erhabener Vater an dem Usurpator
Ricker getan hat â selbst dann könnte einer unserer loyalen Lords von den Domänen sich entscheiden, ihn als seine Waffe zu benutzen.«
Cleon II. bewegte hastig einen Arm und verkrampfte sich vor Schmerz. Langsam entspannte er sich wieder, aber sein Lächeln war schwach und seine Stimme ein Flüstern. »Sie sind ein wertvoller Untertan, Brodrig. Sie argwöhnen immer viel mehr, als notwendig wäre, und ich brauche nur die Hälfte der von Ihnen vorgeschlagenen VorsichtsmaÃnahmen zu ergreifen, um absolut sicher zu sein. Wir werden die Sache den Lords überlassen. Wir werden sehen, was sie sagen, und die entsprechenden Vorkehrungen treffen. Der junge Mann hat, wie ich annehme, bisher noch keine feindseligen Schritte unternommen.«
»Er berichtet von keinen. Aber er bittet bereits um Verstärkung.«
»Verstärkung?« Der Kaiser kniff vor Verwunderung die Augen zusammen. »Was hat er denn?«
»Zehn Linienschiffe, Sire, mit der vollen Zahl an Begleitfahrzeugen. Zwei der Schiffe sind mit Motoren ausgerüstet, die von der alten GroÃen Flotte geborgen wurden, und eines hat eine Batterie Atomkanonen aus derselben Quelle. Die anderen Schiffe sind neue aus den letzten fünfzig Jahren, aber sie erfüllen trotzdem ihren Zweck.«
»Zehn Schiffe scheinen mir für jedes sinnvolle Unternehmen auszureichen. Mein Vater hat seine ersten Siege gegen den Usurpator mit weniger als zehn Schiffen errungen! Wer sind denn eigentlich diese Barbaren, die er bekämpft?«
Der Geheime Staatsrat hob seine hochmütigen Augenbrauen. »Er nennt sie âºdie Foundationâ¹.«
»Die Foundation? Was ist das?«
»Es gibt keine Aufzeichnung darüber, Sire. Ich habe die Archive sorgfältig durchgesehen. Das Gebiet der Galaxis,
von dem er spricht, liegt in der alten Provinz Anakreon, die sich vor zwei Jahrhunderten dem Räuberunwesen, der Barbarei und der Anarchie verschrieb. Dort ist jedoch kein Planet als Foundation bekannt. Es gibt einen vagen Hinweis auf eine Gruppe von Wissenschaftlern, die in diese Provinz geschickt wurde, kurz bevor sie sich aus unserem Schutz löste. Sie sollten eine Enzyklopädie zusammentragen.« Brodrig lächelte dünn. »Ich glaube, man nannte sie die Enzyklopädie-Foundation.«
Der Kaiser dachte darüber nach. »Die Spur scheint mir doch zu undeutlich zu sein, als dass es sich lohnte, ihr
Weitere Kostenlose Bücher