Die Foundation Trilogie
nachzugehen.«
»Ich gehe ihr nicht nach, Sire. Nachdem die Region in Anarchie versunken war, hat man nie wieder ein Wort von dieser Expedition gehört. Wenn noch Nachkommen der Wissenschaftler leben und sie den Namen beibehalten haben, dann sind auch sie ganz sicher der Barbarei verfallen.«
»Und deshalb verlangt er Verstärkung?« Der Kaiser sah seinen Sekretär scharf an. »Das ist höchst eigentümlich: Er will Wilde mit zehn Schiffen angreifen und verlangt weitere, bevor ein Streich gefallen ist. Aber langsam erinnere ich mich an diesen Riose â er war ein hübscher Junge aus einer loyalen Familie. Brodrig, hier gibt es Komplikationen, die ich nicht durchschaue. Die Sache mag wichtiger sein, als sie scheint.« Seine Finger spielten müÃig mit der glänzenden Decke über seinen steifen Beinen. »Ich brauche einen Mann da drauÃen, einen mit Augen, Gehirn und Loyalität. Brodrig â¦Â«
Der Geheime Staatsrat beugte unterwürfig den Kopf. »Und die Schiffe, Sire?«
»Noch nicht!« Unter leisem Stöhnen verlagerte der Kaiser sein Gewicht. Er hob einen schwachen Finger. »Nicht, bevor
wir mehr wissen. Rufen Sie den Rat der Lords für heute in einer Woche zusammen. Das wird gleichzeitig eine gute Gelegenheit für die neue Geldbewilligung sein. Die drücke ich durch, oder es werden Köpfe rollen.« Er lehnte den schmerzenden Kopf in das beruhigende Prickeln des Kraftfeldkissens zurück. »Gehen Sie jetzt, Brodrig, und schicken Sie den Doktor herein. Er ist der schlimmste Wichtigtuer von dem ganzen Haufen.«
5
Der Krieg beginnt
Von Siwenna als Mittelpunkt bewegten sich die Streitkräfte des Imperiums vorsichtig in die unbekannte Schwärze der Peripherie hinein. Riesenschiffe überquerten die ungeheuren Entfernungen zwischen den vereinzelten Sternen an der Peripherie der Galaxis und tasteten sich am äuÃersten Rand des Einflussgebietes der Foundation entlang.
Welten, die seit zwei Jahrhunderten in ihrer Barbarei isoliert gewesen waren, erlebten wieder kaiserliche Oberherren auf ihrem Boden. Untertanentreue wurde angesichts der auf die Hauptstädte gerichteten massiven Artillerie beschworen.
Garnisonen wurden zurückgelassen, Garnisonen mit Männern in kaiserlicher Uniform, das Raumschiff-und-Sonne-Emblem auf der Schulter. Die alten Männer sahen es und erinnerten sich der in Vergessenheit geratenen Geschichten, die die Väter ihrer GroÃväter von den Zeiten erzählt hatten, als das Universum groà und reich und friedlich gewesen war und dieses Raumschiff-und-Sonne-Symbol alles beherrscht hatte.
Die groÃen Schiffe woben weiter an ihrem Netz von Vorposten rund um die Foundation. Und als jede einzelne Welt
an ihrem richtigen Platz in dem Gewebe eingeknotet war, meldete man es Bel Riose in dem Hauptquartier, das er auf den kahlen Felsen eines wandernden sonnenlosen Planeten eingerichtet hatte.
Jetzt entspannte Bel Riose sich und grinste Ducem Barr grimmig an. »Nun, was sagen Sie dazu, Patrizier?«
»Ich? Welchen Wert hätten meine Gedanken? Ich bin kein Militär.« Barr nahm mit einem müde angewiderten Blick das Durcheinander in dem vollgestopften Raum in sich auf, der aus der Wand einer Höhle herausgehauen worden war. Luft, Licht und Wärme wurden künstlich erzeugt und kennzeichneten die einzige Blase des Lebens in der Weite einer trostlosen Welt. »Für die Hilfe, die ich Ihnen geben konnte«, murmelte er, »oder die ich Ihnen gern geben würde, könnten Sie mich nach Siwenna zurückbringen lassen.«
»Noch nicht. Noch nicht.« Der General drehte seinen Sessel der groÃen, transparenten Sphäre zu, die die alte kaiserliche Präfektur Anakreon und ihre benachbarten Sektoren darstellte. »Später, wenn dies vorbei ist, werden Sie zu Ihren Büchern und zu mehr zurückkehren. Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen und Ihren Nachkommen bis ans Ende der Zeit der Besitz Ihrer Familie zurückgegeben wird.«
»Ich danke Ihnen«, sagte Barr mit leiser Ironie, »aber mir fehlt Ihr Glaube an einen glücklichen Ausgang.«
Riose lachte hart auf. »Fangen Sie nicht schon wieder mit Ihrem prophetischen Gekrächze an! Dieser Globus spricht lauter als alle Ihre kläglichen Theorien.« Er streichelte sacht den unsichtbaren Umriss der Kugel. »Können Sie eine Karte in Radialprojektion lesen? Ja? Dann sehen Sie selbst. Die goldenen
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