Die Foundation Trilogie
kleines Kind und war froh darüber, klammerte sich an das altmodische Kleid und durchfeuchtete eine Ecke davon gründlich, während weiche Arme sie festhielten und eine freundliche Hand ihre Locken streichelte.
Pappa stand da, sah die beiden hilflos an und suchte vergebens nach einem Taschentuch, das ihm, als er es endlich zu Tage förderte, aus der Hand gerissen wurde. Mamma befahl ihm mit einem Blick, ruhig zu sein. Die Menschen umwogten die kleine Gruppe mit der Gleichgültigkeit, die unzusammenhängende Massen überall auszeichnet. Das Ehepaar und Arcadia waren praktisch allein.
SchlieÃlich verstummte das Weinen. Arcadia lächelte schwach und tupfte sich die roten Augen mit dem geborgten Taschentuch. »Zu blöde«, flüsterte sie, »ich â¦Â«
»Sch! Sch! Nicht reden«, tröstete Mamma. »Bleib sitzen und ruh dich eine Weile aus. Komm erst wieder zu Atem. Dann erzählst du uns, was los ist, und du wirst sehen, wir bringen es wieder in Ordnung und alles wird gut werden.«
Arcadia raffte zusammen, was von ihrem Verstand übrig war. Sie konnte ihnen die Wahrheit nicht sagen. Sie konnte niemandem die Wahrheit sagen ⦠Und doch war sie zu erschöpft, um eine nützliche Lüge zu erfinden. »Mir geht es wieder besser«, krächzte sie.
»Gut!«, sagte Mamma. »Jetzt sag mir, warum du in Schwierigkeiten bist. Du hast doch nichts angestellt? Natürlich werden wir dir helfen, was du auch getan haben magst, aber sag uns die Wahrheit.«
»Für eine Freundin von Trantor tun wir alles«, setzte Pappa überschwenglich hinzu. »Nicht wahr, Mamma?«
»Halt den Mund, Pappa!«, lautete die ohne Bosheit erteilte Antwort.
Arcadia kramte in ihrer Handtasche herum. Das war wenigstens trotz des ihr aufgezwungenen schnellen Kleiderwechsels in Lady Callias Räumen immer noch ein Stück Eigentum. Sie fand, was sie suchte, und reichte es Mamma.
»Das ist mein Pass«, sagte sie schüchtern. Das schimmernde synthetische Pergament war ihr am Tag ihrer Ankunft von dem Botschafter der Foundation ausgestellt und von dem zuständigen kalganischen Beamten gegengezeichnet worden. Es war groÃ, blumig abgefasst und eindrucksvoll. Mamma betrachtete es hilflos und reichte es an Pappa weiter, der den Inhalt mit wichtigem Schürzen der Lippen in sich aufnahm.
»Du bist von der Foundation?«, fragte er.
»Ja. Aber ich bin auf Trantor geboren. Sehen Sie, da steht es â¦Â«
»Ach ja. Für mich sieht das alles ganz korrekt aus. Du heiÃt Arcadia, hm? Das ist ein guter trantorischer Name. Aber wo ist dein Onkel? Hier steht, du seist in Gesellschaft von Homir Munn, Onkel, angekommen.«
»Er ist festgenommen worden«, erklärte Arcadia trübselig.
»Festgenommen!«, schrien beide auf. »Weshalb?«, fragte Mamma. »Hat er etwas verbrochen?«
Arcadia schüttelte den Kopf. »Ich weià nicht, weshalb. Wir haben nur einen Besuch gemacht. Onkel Homir hatte geschäftlich mit Lord Stettin zu tun, aber â¦Â« Sie brauchte ein Erschauern nicht vorzutäuschen â es kam ganz von selbst.
Pappa zeigte sich beeindruckt. »Mit Lord Stettin. Hm, dein Onkel muss schon ein bedeutender Mann sein.«
»Ich weià nicht, um was das alles ging, aber Lord Stettin wollte, dass ich dableibe â¦Â« Arcadia rief sich die letzten Worte Lady Callias ins Gedächtnis zurück. Da Callia, wie sie jetzt
wusste, eine Expertin war, würde die Geschichte auch ein zweites Mal ihren Zweck erfüllen.
Mamma drängte schon: »Und warum du?«
»Ich weià nicht ⦠Er verlangte, ich solle ganz allein mit ihm zu Abend essen, aber ich sagte nein, weil ich wollte, dass Onkel Homir dabei ist. Er sah mich so komisch an und legte mir immerzu die Hand auf die Schulter.«
Pappas Mund stand ein bisschen offen. Mamma dagegen wurde rot und zornig. »Wie alt bist du, Arcadia?«
»Vierzehneinhalb, beinahe.«
Mamma holte tief Atem. »Dass man solche Leute am Leben lässt! Die Hunde auf der StraÃe sind ja besser. Du läufst vor ihm davon, Liebes, nicht wahr?«
Arcadia nickte.
Mamma befahl: »Pappa, geh sofort zur Information und stell genau fest, wann das Schiff nach Trantor auf den Startplatz gesetzt wird. Beeil dich!«
Pappa tat einen Schritt und blieb stehen. Eine laute metallische Stimme dröhnte über ihre Köpfe hinweg, und fünftausend Augenpaare
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