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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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müssen eine Anhörung beim Kaiser erwirken, auf der Stelle.«
    Avakim leerte sorgfältig den Inhalt einer flachen Aktentasche auf den Fußboden – wenn Gaal in der Stimmung dazu gewesen wäre, hätte er juristische Cellomet-Formulare erkannt, dünne Metallbänder, dazu gedacht, in eine kleine Kapsel eingelegt zu werden. Vielleicht wäre ihm auch ein Taschenrecorder aufgefallen.
    Avakim beachtete Gaals Ausbruch nicht. Er blickte auf und sagte: »Die Kommission hat natürlich einen Spionstrahl auf unser Gespräch gerichtet. Das ist gegen das Gesetz, aber es geschieht trotzdem.«
    Gaal knirschte mit den Zähnen.
    Â»Der Recorder, den ich auf den Tisch gelegt habe« – Avakim setzte sich bedachtsam – »sieht zwar äußerlich wie ein gewöhnlicher Recorder aus und erfüllt seine Aufgabe auch bestens. Er hat jedoch die zusätzliche Eigenschaft, dass er den Spionstrahl ausblendet. Aber das wird man nicht gleich herausfinden.«
    Â»Dann kann ich sprechen.«
    Â»Natürlich.«
    Â»Dann will ich eine Anhörung beim Kaiser.«

    Avakim lächelte frostig – es war auf seinem Gesicht also doch Platz dafür. Er sagte: »Sie kommen aus der Provinz.«
    Â»Ich bin trotzdem ein Bürger des Imperiums. Ein ebenso guter wie Sie oder einer der Männer aus dieser Kommission für öffentliche Sicherheit.«
    Â»Zweifellos, zweifellos. Es ist nur so, dass Sie, der Sie aus der Provinz kommen, nicht verstehen, wie es auf Trantor zugeht. Es gibt keine Anhörungen vor dem Kaiser.«
    Â»Bei wem sonst kann man sich über diese Kommission beschweren? Gibt es eine andere Prozedur?«
    Â»Nein. Es gibt im praktischen Sinn keine Zuflucht. Rein juristisch betrachtet, könnten Sie an den Kaiser appellieren, aber Sie würden nicht vorgelassen werden. Der Kaiser von heute ist kein Kaiser der Entun-Dynastie, verstehen Sie. Trantor befindet sich leider in der Gewalt der adligen Familien, aus deren Mitgliedern sich die Kommission für öffentliche Sicherheit zusammensetzt. Diese Entwicklung wurde von der Psychohistorik genau so vorhergesagt.«
    Â»Tatsächlich? In diesem Fall, wenn Dr. Seldon die Geschichte Trantors auf fünfhundert Jahre voraussagen kann …«
    Â»Er kann sie auf eintausendfünfhundert Jahre voraussagen.«
    Â»Von mir aus auf fünfzehntausend. Warum konnte er gestern nicht voraussagen, was heute Morgen passieren würde, und mich warnen? Nein, entschuldigen Sie.« Gaal setzte sich und stützte den Kopf in eine schwitzende Handfläche. »Ich weiß ja, dass die Psychohistorik eine statistische Wissenschaft ist und die Zukunft eines einzelnen Menschen nicht mit einiger Genauigkeit voraussagen kann. Sie werden verstehen, dass ich aufgeregt bin.«
    Â»Aber Sie irren sich. Dr. Seldon war der Meinung, Sie würden heute Morgen festgenommen werden.«

    Â»Was?«
    Â»Es ist traurig, aber wahr: Die Kommission hat gegenüber seinen Aktivitäten eine immer feindseligere Haltung eingenommen und sich immer stärker mit neuen Mitgliedern beschäftigt, die zu der Gruppe stoßen. Die Graphiken zeigten, dass es für uns am besten ist, die Entwicklung jetzt auf den Höhepunkt zu bringen. Die Kommission selbst bewegte sich etwas langsam, so dass Dr. Seldon Sie gestern zu dem Zweck besuchte, sie zum Handeln zu zwingen. Aus keinem anderen Grund.«
    Gaal stockte der Atem. »Ich bedaure …«
    Â»Bitte. Es war notwendig. Sie sind nicht aus irgendwelchen persönlichen Gründen ausgewählt worden. Sie müssen einsehen, dass Dr. Seldons Pläne, die mit der in achtzehn Jahren entwickelten Mathematik aufgestellt wurden, alle Eventualitäten mit signifikanten Wahrscheinlichkeiten einschließen. Dies ist eine davon. Ich bin allein deswegen hergeschickt worden, um Ihnen zu versichern, dass Sie keine Angst zu haben brauchen. Es wird gut ausgehen, fast mit Sicherheit für das Projekt und mit zumutbarer Wahrscheinlichkeit für Sie.«
    Â»Wie lauten die Zahlen?«
    Â»Für das Projekt: über 99,9 Prozent.«
    Â»Und für mich?«
    Â»Mir wurde gesagt, diese Wahrscheinlichkeit liege bei 77,2 Prozent.«
    Â»Das bedeutet eine höhere Quote als eins zu fünf, dass ich zu einer Gefängnisstrafe oder zum Tod verurteilt werde.«
    Â»Letzteres liegt unter einem Prozent.«
    Â»Was Sie nicht sagen! Für einen einzigen Menschen angestellte

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