Die Frau aus dem Jenseits!
nahen Höhepunkt unaufhaltsam entgegen.
Kurz bevor sie ihren Orgasmus erreichte, wurden ihre Hände nach hinten gerissen und über ihrem Körper auf den Teppich gepresst.
„Nein, nicht. Ich will kommen. Ich muss kommen!“, schrie sie laut.
Aber sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ihre Beine und Arme wurden wie mit unsichtbaren Fesseln auf den Teppich gepresst.
Du betrügst Aurelius mit einer anderen Frau im Auto ! fauchte die unsichtbare Stimme . Dafür wirst du bestraft!
Aus glühenden Augen hatte Aurelius das Geschehen verfolgt. Jetzt zweifelte er keinen Moment mehr daran, dass tatsächlich der Geist seiner ersten Frau Selina für alle diese Ereignisse verantwortlich war. Seine Frau hätte sich freiwillig niemals vor ihm auf diese Weise entblößt. Sie hätte nie auf seinem Teppich vor seinen Augen masturbiert!
Die Prophezeiung der Stimme, die er vorhin gehört hatte, erfüllte sich buchstabengetreu.
Aus dem Mund seiner Frau Desiree drang plötzlich ein schmerzliches Röcheln. Sie schlug um sich, als würde sie von unsichtbaren Raubtieren angefallen, wälzte sich herum und krümmte sich zusammen als litte sie unter Krämpfen.
„Genug!“, schrie Aurelius. „Aufhören! Ich halte das nicht mehr aus“
Doch die Qualen seiner Frau waren noch nicht beendet. Plötzlich schnürte sich ihr Hals ohne ersichtlichen Grund ein. Vertiefungen wie von Fingern erschienen auf der blassen Haut. Ihr Gesicht quoll auf, ihre Augen wurden blutunterlaufen.
Röchelnd rang sie nach Atem. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft zu schreien. Todesangst stand in ihrem Gesicht geschrieben.
„Selina, bitte, hör auf!“, wimmerte Aurelius.
In derselben Sekunde sank Desiree entspannt zurück auf den Teppich. Die Folterungen hatten aufgehört. Sie war gerettet.
Du glaubst nun endlich daran, dass ich bei dir bin , flüsterte es in der Nähe von Aurelius. Das wollte ich erreichen! Jetzt ist es gut!
Desiree raffte sich schluchzend vom Boden auf. Sie weinte und zitterte am ganzen Körper. Dann ergriff sie ihre Kleidung und wankte aus dem Zimmer. Der Architekt starrte seiner Frau nach, bis hinter ihr die Tür ins Schloss gefallen war.
Du hast meine Warnung erhalten, Lius , sprach ihn Selina wieder an. Liebe diese Frau, deren Körper ich auserwählt habe, um wieder mit dir vereint zu sein. Liebe sie, sonst ist es dein Tod!
Er konnte es nicht fassen!
Schon mehrmals war ihm das Unerklärliche in den letzten Tagen begegnet, doch noch immer schockierte es ihn sich vorzustellen, dass seine tote Frau zu ihm sprach, dass sie ihn für sich gewinnen wollte.
Zweifellos wären er und Selina heute noch ein glückliches Paar, so stark war ihre Liebe gewesen.
Selina hatte er aus Liebe geheiratet, Desiree ihres Geldes wegen.
Das alles war Aurelius klar und doch war ihm der Gedanke an seine erste Frau plötzlich schrecklich und unerträglich geworden.
Der Anblick ihrer Doppelgängerin bereitete ihm nur Unbehagen. Er sah in ihr keinen Ersatz für Selina, eher eine Drohung, die ihn an das Unglück längst vergangener Tage erinnerte.
Und diese Frau solle er lieben?
Es machte ihm nichts aus, dass er Desiree hätte betrügen oder sogar verlassen müssen. Sie schien ihn ja auch zu betrügen, wie er vor kurzem erfahren musste. Es machte ihm auch nichts aus, dass diese Dagmar Böhm altersmäßig seine Tochter hätte sein können.
Ihn schreckte der Gedanke ab, dass diese junge Frau von dem Geist Selinas besessen war und dass Selina ihn zu dieser Liebesbeziehung zwingen wollte.
Ihre Drohungen waren deutlich genug gewesen. Sie hatte ihm an Desiree gezeigt, dass sie die Macht über Menschen besaß, sie zu quälen und vielleicht auch zu töten.
Claras Mordanschlag auf ihn erschien ihm plötzlich in einem anderen Licht. Jetzt war er sogar überzeugt, dass seine Tochter zwar schwer gemütskrank war, dass sie dieses Attentat aber nicht aus freien Stücken, sondern unter dem Einfluss ihrer toten Mutter unternommen hatte.
Aurelius merkte, dass sich seine Gedanken zu verwirren drohten.
Der viele Stress war mittlerweile einfach zuviel für ihn!
Fast eine Viertelstunde war vergangen, ehe er es wagte, von der Couch aufzustehen und zu seinem Schreibtisch zu gehen. Keuchend ließ er sich in den Drehstuhl fallen und holte sein Handy hervor. Er wählte die Nummer, die er in den letzten Tagen auswendig gelernt hatte. Er zitterte davor, nur mit der Mailbox verbunden zu werden. Er wollte und musste sofort mit David Buchmann persönlich sprechen, sonst brachte ihn
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