Die Frau aus dem Jenseits!
seine Angst noch um.
„David Buchmann“, hörte er die ruhige und kräftige Stimme des Privatdetektives.
„Gott sei Dank!“, rief er erleichtert. „Ich hatte schon Angst, sie hätten ihr Handy ausgeschaltet.“
„Das klingt ganz so, als wäre schon wieder etwas passiert“, erwiderte David besorgt.
„Das können sie laut sagen“, stöhnte der Architekt. „Kommen sie bitte sofort zu mir. Am Telefon möchte ich darüber nicht sprechen.“
David versprach, sich zu beeilen.
„Aber ich muss ein Taxi nehmen, da ich meinen Wagen schon zur Reparatur gebracht habe und im Unterschied zu ihnen, nur ein Auto besitze“, fügte David hinzu.
„Ganz egal, setzen sie alles auf ihre Rechnung. Machen sie nur schnell. Ich habe keine Ahnung, wieviel Zeit mir noch bleibt!“
Er unterbrach die Leitung und legte sein Handy zurück auf den Schreibtisch. Dann holte er tief Luft.
Nein, er wusste wirklich nicht, wie lange es noch dauern würde, bis Dagmar Böhm – oder sollte er Selina sagen? – auftauchte und verlangte, von ihm geliebt zu werden.
Eine so attraktive junge Frau hätte er unter normalen Umständen nicht verschmäht, aber dieser vom Geiste seiner toten Frau besessenen Körper erschien ihm wie ein Monster, wie ein Ungeheuer aus dem Jenseits.
Er schüttelte sich bei dem Gedanken daran, dass dieses Monster mit ihm Sex haben würde.
Aber ihm war auch klar, dass er nicht die Kraft hatte, sich gegen dieses Wesen zu wehren.
Seine einzige Hoffnung war David Buchmann.
Der Butler führte den Privatdetektiv sofort in das Arbeitszimmer des Hausherren. Als David sich nach Desiree von Bartenstein erkundige, erhielt er die Auskunft, Madame fühle sich nicht wohl.
Aurelius saß hinter seinem Schreibtisch.
Seine Augen flackerten auf, als David das Arbeitszimmer betrat und die Tür hinter sich schloss.
„Ist etwas mit ihrer Frau passiert?“, fragte David ohne Einleitung. „Der Butler sagte mir, sie fühle sich nicht wohl.“
„Nicht wohl!“ Aurelius schlug wütend mit der Faust auf den Tisch.
„Normalerweise wäre sie um diese Zeit einfach besoffen, aber jetzt ist es etwas anderes. Selina hat sie gefoltert.“
Er erzählte haargenau, wie sich alles abgespielt hatte. Er ließ dabei auch nicht aus, was die Stimme seiner toten Frau von ihm verlangt hatte.
„Verstehen sie, Herr Buchmann“, rief er verzweifelt, „dass dies mir einfach nicht möglich ist, diese Forderung zu erfüllen. Ich kann einfach nicht!“
„Natürlich verstehe ich das“, nickte David und setzte sich auf die Schreibtischkante. Er schaute sich suchend um, entdeckte eine im Bücherregal eingebaute Hausbar und sagte darauf: „Darf ich?“
„Entschuldigen sie, Herr Buchmann, ich denke überhaupt nicht an meine Pflichten“, sagte Aurelius.
„Bedienen sie sich.“
Während sich David einen Drink eingoss, sprach er weiter.
„Sie wollen wahrscheinlich, dass ich sie gegen Dagmar Böhm oder Selina beschütze, nicht wahr?“
„Natürlich!“ Mit seinen Fingern trommelte Aurelius nervös auf die Tischplatte. „Sie kann jeden Moment auftauchen. Wer weiß, wie sie sich verhält, wenn ich ablehne.“
David, der an das Fenster des Arbeitszimmers getreten war, zuckte leicht zusammen.
„Wie sie sich verhält, können wir gleich feststellen“, sagte er über die Schulter zurück. „Frau Böhm kommt soeben auf das Haus zu!“
Es blieb eben noch Zeit, dass David dem Architekten einige Anweisungen gab, dann betrat auch schon Dagmar Böhm das Zimmer. David hatte sich in die angrenzende Bibliothek zurückgezogen und die Verbindungstür einen Spalt breit offengelassen. Schlüssel gab es für diese Tür keine, auch keinen Riegel, sodass er nicht ausgesperrt werden und jederzeit eingreifen konnte.
Der Privatdetektiv hatte keine Hemmungen, sein Auge an das Schlüsselloch zu legen.
Aurelius saß wie eine Wachsfigur am Schreibtisch. Alles Leben schien aus ihm gewichen zu sein. Hätten sich seine Augen nicht ständig unruhig bewegt, hätte man ihn für tot halten können.
Obwohl er wusste, wer in den Raum kommen würde, zuckte er bei dem Anblick der Besessenen zusammen. Dennoch behielt er soweit die Ruhe, ein Fluchtversuch wäre auch sinnlos gewesen.
„Ich habe mein Wort gehalten, Lius“, sagte Dagmar Böhm mit Selinas Stimme. „Ich bin zu dir gekommen, wie ich es dir angekündigt habe. Nun halte auch du dein Wort.“
Aufreizend stand die junge Frau vor dem Architekten. Das Kleid spannte sich um die gerundeten Hüften und die wohlgeformten
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