Die Frau des Highlanders
darüber nichts zu sprechen. Ihr werdet tun, was ich sage, oder ich schwöre, ich binde Euch an dieses Bett.«
»Was?« Für wen hielt er sich? Sie stand auf und trat vor ihn hin. »Ihr habt nicht das Recht, mich so zu behandeln.«
»Oh, doch, ich habe das Recht. Ich habe geschworen, Euch zu beschützen, und das werde ich tun. Auch wenn es anscheinend gegen Euren Willen geschieht.«
»Ihr könnt mich nicht herumkommandieren, mich hier einsperren und meine Zustimmung erwarten.«
Einen Moment lang starrten sie einander an, dann beugte er sich vor und hob sie auf seine Arme.
»Ich erwarte nicht, dass Ihr zustimmt«, flüsterte er dicht an ihrem Mund, bevor er ihn in Besitz nahm.
Cate wollte Connor eigentlich wegstoßen, doch ihre verräterischen Arme hoben sich, um sich um seinen Hals zu schlingen. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, landete Cate wieder rücklings auf dem Bett.
Connor war mit wenigen Schritten an der Tür. »Was ich erwarte, ist, dass Ihr für den Rest der Nacht in diesem Bett bleibt und darüber hinaus, wie befohlen, in diesem Gemach.« Damit verließ er das Zimmer.
Cate warf ihm ein Kissen hinterher, doch es landete nach nur kurzem Flug und unbefriedigend leise auf dem Boden.
13
J a, sie hat mein Angebot auch diesmal abgelehnt.« Ein kaltes, nasses Tuch auf seinen geschwollenen Mund drückend, ging Blane ein paarmal auf und ab, bevor er sich mit finsterer Miene wieder seinem Vater zuwandte. »Aber ich hätte sie noch umgestimmt, wenn Connor nicht gekommen wäre.«
Das spöttische Lachen seines Vaters brachte ihn in Rage. Wütend warf er das Tuch auf den Boden. Die Wirkung des Ales war – wie stets – zu schnell verflogen, und nun musste er seiner Situation ohne jeden Schutz ins Auge blicken.
»Sie war kurz davor, schwach zu werden, Vater. Ich spürte es. Ich hätte ihre Meinung ändern können.«
»Das ist unwichtig. Du willst sie doch ohnehin nicht.« Der alte Mann tippte sich nachdenklich ans Kinn. »Wir werden sie beiseiteschaffen. Das ist die einzige Möglichkeit.«
»Nein. Du hast gesagt, dass ich das Problem auf meine Weise lösen darf.« Er musste sich etwas einfallen lassen. Auf der Stelle. »Ich habe es mir anders überlegt«, erklärte er. »Ich will sie jetzt doch.«
»Weil sie Connor gehört? Weil
er
sie will?«
»Vielleicht. So wie
du
damals wolltest, was ihm gehörte.«
Einen Herzschlag später setzte er hinzu: »So wie du wolltest, was seinem Vater gehörte.«
»Hüte deine Zunge«, herrschte Artair ihn an. »Ich bin der Laird.« Er beugte sich zu Blane vor. »Connor darf nicht hierbleiben. Wir müssen dafür sorgen, dass er zu seinem König und an den Hof zurückkehrt. Ich will nicht alles verlieren.« Wieder tippte er sich ans Kinn, doch jetzt war der Rhythmus hektisch.
»Kämpfe mit ihm um das Mädchen, wenn du sie unbedingt willst«, sagte eine harte Stimme aus dem Schatten.
»Nein«, erwiderten beide Männer wie aus einem Munde.
»Das geht nicht.«
Blane hatte schon immer vermutet, dass er Connor körperlich nicht gewachsen wäre, und diese Nacht war es zur Gewissheit geworden. Er hätte nicht einmal nüchtern eine Chance gegen seinen Cousin.
»Wir dürfen uns nicht den Zorn des Königs zuziehen, indem ich Connor verletze. Die Hochzeit muss auf andere Weise verhindert werden. Ich werde darüber nachdenken.« Artair richtete sich zu seiner vollen Größe auf, nahm all seinen Mut zusammen und flüsterte in das Dunkel hinein: »Wir müssen auch bedenken, dass er unter Rosalyns Schutz steht.«
»Dann schafft sie auch beiseite«, gab die Stimme erbarmungslos zurück.
»Hast du den Verstand verloren?« Jetzt lag Angst in Artairs Stimme. Er drehte sich Blane zu. »Deine Methode hat nicht gewirkt. Nach deinem letzten Zusammentreffen mit deinem Cousin ist es vielleicht am besten, wenn du ein paar Tage nicht seine Aufmerksamkeit auf dich ziehst. Reite zum MacPherson. Versichere ihm, dass unsere Schulden zum Monatsende beglichen werden.«
»
Deine
Schulden, Vater«, korrigierte Blane. »Ich werde ihm die Begleichung
deiner
Schulden versichern.« Blane hasste den MacPherson beinahe ebenso wie seinen Vater. Er vollführte einen Kratzfuß und ging.
»Du darfst nie, nie wieder davon sprechen, Rosalyn etwas anzutun. Denke nicht einmal daran. Du kennst die Legende. Es wäre unser Ende.« Halb verrückt vor Angst lief Artair aus dem Raum.
Die Stimme aus dem Dunkel schickte ihm eine bitter-spöttische Bemerkung hinterher: »Gott bewahre mich vor abergläubischen Narren
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