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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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sogar finden. Und was dann?
    Noch immer ruhelos hin und her gehend, versuchte sie, die Puzzleteile zu einem Bild zusammenzufügen, als draußen auf dem Korridor Stimmen laut wurden. Sie riss die Tür auf und sah, dass Duncan Mairi den Zutritt verwehrte.
    »Du hörst mir nicht zu, Mädchen. Sie geht nirgendwohin, bis Connor wieder hier ist.«
    »Und du hörst
mir
nicht zu, du großer Esel!«, schrie Mairi ihn an. »Er
ist
wieder hier! Und er hat Wolf mitgebracht und …« Sie entdeckte Cate. »Du musst mit mir kommen, Cate! Wolf ist verletzt.«
    Mit der Kraft der Verzweiflung versuchte Cate, sich an Duncan vorbeizuzwängen, doch er blockierte die Tür unverrückbar wie ein Fels.
    »Verdammt, Duncan! Lasst mich raus! Das ist ein Notfall!« Wieder mühte sie sich vergeblich.
    »Es mag ein Notfall sein, aber Ihr geht nirgendwohin. Ich darf Euch an Euer Versprechen erinnern. Connor hat gesagt, Ihr bleibt drin, also bleibt Ihr drin.« Er drehte sich zu ihr um, schob sie ein Stück zurück und begann, die Tür zuzuziehen.
    »Mairi!«, rief Cate panisch. »Komm wieder und erzähl mir, was …«
    Die Tür schloss sich.
    Während Cate neuerlich durch den Raum tigerte und wartete, wurde ihr wieder einmal bewusst, dass Zeit tatsächlich relativ ist: Die Minuten dehnten sich zu Ewigkeiten.
    »Er wird ganz bestimmt wieder gesund?«, fragte Cate zum x-ten Mal, und Mairi bestätigte es wieder mit einem Nicken.
    Die beiden saßen auf dem Fell vor dem Kamin und aßen zu Abend. Wenigstens hatte Duncan Cate Gesellschaft genehmigt.
    »Nachdem du Duncan endlich dazu bewegt hattest, ihm von Wolfs Verschwinden zu berichten«, die Mädchen tauschten einen Männer-sind-ja-so-dumm-Blick, »war Connor sofort losgeritten, um ihn zu suchen. Er war zwei Tage unterwegs. Connor sagt, dass der Pfeil im Bein wie ein Pfropfen wirkte und so verhinderte, dass Wolf verblutete. Connor hat seinen Hund noch im Wald von dem Pfeil befreit und die Wunde gleich an Ort und Stelle versorgt, und nun befindet Wolf sich in seinem Gemach. Duncan wird sich um ihn kümmern.«
    Cate schnaubte. »Wie will er das machen, wenn er den ganzen Tag vor meiner Tür Gefängniswärter spielt?«
    »Jetzt steht er nicht dort. Die drei bewachen dich von Connors Gemach aus.« Sie beugte sich zu Cate und flüsterte: »Soviel ich gehört habe, bevor sie mich bemerkten, ist für morgen der Ausritt geplant.«
    Connor war zwei Tage weg gewesen. Nun war er wieder da. Nebenan. Und sie hatte es nicht gewusst.
    Verwünschter Kerl.
    Jetzt freute sie sich tatsächlich auf den Ausritt, denn er würde ihr die Gelegenheit verschaffen, Connor zu sagen, was sie auf dem Herzen hatte.
    Mairi redete noch immer. »… und Anabella schimpfte, dass du so viel Arbeit machst, weil dir die Mahlzeiten heraufgebracht werden müssen.« Kichernd lehnte sie sich an den hinter ihr stehenden Stuhl. »Ich wünschte, du hättest ihr Gesicht sehen können, als Rosalyn zu ihr sagte, wie sehr du die Mahlzeiten in ihrer, Anabellas, Gesellschaft vermisst.«
    Beide prusteten los.
    »Ich fange an zu glauben, dass deine Tante Rosalyn einen boshaften Humor besitzt«, sagte Cate.
    »Ja. Sie hat an den einfachsten Dingen die größte Freude.«
    Sie kicherten.
    »Habe ich sonst noch etwas verpasst?«
    »O ja – ich fürchte, ich werde alt. Das Schönste hätte ich beinahe vergessen!« Mairis Augen strahlten. »Stell dir vor, der König wird Eurer Hochzeit beiwohnen! Die Neuigkeit hat Lyall gestern mitgebracht. Ich habe allerdings noch nicht allein mit ihm sprechen können. Ich war in der Großen Halle, als er heimkehrte. Zuerst waren alle besorgt wegen seines verbundenen Arms, aber dann erzählte er uns vom Besuch des Königs, und plötzlich redeten alle durcheinander. Anabella war außer sich vor Aufregung über die Nachricht. Wahrscheinlich überlegt sie fieberhaft, wie sie den König beindrucken kann.«
    »Nimmt der König an vielen Hochzeiten teil?«
    »Nein. Er kommt, weil er Connor favorisiert.« Mairi neigte den Kopf zur Seite. »Ich habe gehört, dass Connor dem König einmal das Leben gerettet hat, doch ich habe meinen Bruder nie bewegen können, mir davon zu erzählen. Er spricht mit mir nie über die Dinge, die er im Dienst des Königs erlebt. Aber mit Lyall redet er offenbar. Die beiden stecken auf dem Kampfplatz stundenlang die Köpfe zusammen, wenn er vom Hof nach Hause kommt.« Seufzend schüttelte sie den Kopf. »Manchmal fühle ich mich schrecklich ausgeschlossen.«
    Cate wusste, wovon das Mädchen sprach.

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