Die Frau des Highlanders
er verlor sie. Aus Liebe zu ihr segnete er all ihre Töchter, in deren Adern sein Blut floss, für alle Zeiten. Er wollte sicherstellen, dass sie ihre wahre Liebe finden könnten, sie nicht verlieren würden und leiden müssten, wie er es getan hatte.«
»Ja, ich erinnere mich. Du hast mir dort in dem Tal auch erzählt, dass die Feen an die wahre Liebe glauben.«
Rosalyn rieb Cates kalte Hand mit ihren Händen.
»Ja, aber ich muss dir jetzt sagen, dass ich noch mehr getan habe.« Sie atmete tief ein, als müsste sie Mut fassen. »Als ich die Worte sprach, die den Stein in die Zukunft senden sollten, wusste ich nicht, wo oder wann seine Reise enden würde – ich wusste nur, wen er finden würde. Ich hatte ihm aufgetragen, eine ganz bestimmte Frau zu finden. Die einzige Frau, die Connors Herz heilen könnte, die Frau, die das Schicksal zu seiner wahren Liebe bestimmt hatte.«
»Was?« Cate entriss Rosalyn ihre Hand und sprang auf.
»Ja. Und dann beendetest du das Ritual, indem du um die wahre Liebe batest und den Streifen vom Plaid deiner wahren Liebe an den Baum bandest.« Sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Es tut mir leid, Cate. Keine Macht ist stärker als die der wahren Liebe – es gibt keine Möglichkeit, ungeschehen zu machen, was wir getan haben.«
Cate lief im Zimmer auf und ab wie ein Tier im Käfig. Das durfte nicht sein! Sie konnte nicht hierbleiben, in dieser Zeit und von der Liebe zu einem Mann erfüllt, der diese Liebe nicht erwiderte! Sie blieb vor Rosayln stehen, sank auf die Knie und ergriff ihre Hände.
»Und was ist, wenn einer von beiden bei diesem Wahre-Liebe-Spiel nicht mitmacht?«
»Das kann ich nicht beantworten«, sagte Rosalyn nach kurzem Überlegen. »Es könnte erklären, warum so viele ihre wahre Liebe nicht bekommen.«
»Oh, Rosalyn.« Cate legte den Kopf in den Schoß ihrer neuen Tante. »Hast du eine Vorstellung davon, was du mir angetan hast? Connor liebt mich nicht. Er wird mich nie lieben. Er wird nie wieder eine Frau lieben. Er vertraut keiner Frau mehr. Er hat Frauen nur als Verräterinnen kennengelernt. Sein einziger Wunsch im Leben ist, dafür zu sorgen, dass Mairi einen Mann ihrer Wahl heiratet, und in den Dienst des Königs zurückzukehren.«
Rosalyn strich ihr übers Haar wie einem Kind. »Er weiß gar nicht, was er wirklich will. Sein Herz hat mehr Wunden davongetragen als sein Körper, und erst wenn die Wunden seines Herzens geheilt sind, wird er es wissen.«
»Und wenn wir ihm all das erklären? Vielleicht wird das …«
»Nein! Das geht nicht. Der Zauber gestattet einem nicht, die Wahrheit zu hören, bevor das Herz seine Entscheidung getroffen hat.«
»Das verstehe ich nicht. Mir hast du es doch auch erzählt.«
»Weil dein Herz seine Entscheidung bereits getroffen hat, Kind.« Rosalyn fuhr fort, ihr beruhigend übers Haar zu streichen.
Cates Wangen begannen zu glühen. »Woher weißt du das?«
»Wenn es nicht so wäre, hätte der Zauber mir jetzt nicht gestattet, es dir zu erzählen.«
»Was soll ich nur tun?«, flüsterte Cate. »Ich weiß nicht, wie ich es ertragen soll, Connor jeden Tag zu sehen und zu wissen, dass er mich nicht liebt.« Sie hob den Kopf und schaute zu Rosalyn auf, und plötzlich waren wieder Tränen da. »Es war alles nur ein Spiel für ihn, sein einziges Gefühl ist sein Pflichtbewusstsein, mich zu beschützen, weil er es geschworen hatte und seiner Ehre schuldig war. Er will keine Ehefrau, er kann es nicht erwarten, mich loszuwerden. Was wird er dazu sagen, dass ich noch hier bin? Oh, Rosalyn, es tut so weh.«
Schluchzend senkte sie den Kopf, und Rosalyn strich ihr wieder tröstend übers Haar.
»Du kannst erst gehen, wenn sein Herz ihm erlaubt zuzugeben, dass er dich liebt.«
»Soll das heißen, wenn er mich irgendwann einmal liebt, werde ich in meine Zeit zurückgebracht? Das macht keinen Sinn.«
»Die Feen bestimmen die Regeln, nicht wir. Sie haben ihre Gründe für das, was sie tun. Jetzt wasch dich erst einmal und kleide dich an. Wir müssen deinem Ehemann mitteilen, dass du vorläufig hierbleibst.« Sie nahm Cate bei den Schultern und richtete sie sanft auf.
Cate schniefte. »Es wird immer besser. Ich sitze hier fest, quäle mich mit der Liebe zu einem Mann, der mich nicht liebt, und wenn er mich jemals lieben sollte, bin ich auf der Stelle weg und sehe ihn nie wieder. Ist dir klar, dass du mit ziemlich verrückten Feen verwandt bist?« Sie wischte sich mit den Handrücken die Tränen ab.
»Die Feen haben eben
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