Die Frau des Highlanders
ihre eigene Art, mit der Welt und mit uns umzugehen.«
Rosalyn lächelte. Sie sah aus, wie die sprichwörtliche Katze, die am Sahnetöpfchen war.
23
R obert MacQuarrie stand mit dem Rücken zur Tür, als Connor das Empfangszimmer betrat, ein Zeichen dafür, dass er ihm vertraute. Der junge Mann drehte sich schwungvoll um, verbeugte sich scherzhaft übertrieben und grinste breit.
»Robbie! Dich habe ich nicht erwartet.«
»Nun, Duncan und deine Ladys hierherzubegleiten erschien mir als eine reizvolle Aufgabe. Das und dazu die Möglichkeit, dich so schnell nach deiner Hochzeit wiederzusehen – da blieb mir keine andere Wahl, als meine Dienste anzubieten.«
»Ich danke dir, dass du auf meine Schwester geachtet hast. Als ich erfuhr, dass der MacPherson unter den Hochzeitsgästen sein würde, ließ ich Mairi von Duncan an einen sicheren Ort bringen. Ich war sehr froh über Alexanders Angebot, zu ihrem Schutz noch einen seiner Männer mitzuschicken.«
Robert schüttelte lächelnd den Kopf. »Deine Schwester ist recht … lebhaft.«
Connor lachte. »Ja, so kann man es auch nennen. Ist daraus zu schließen, dass sie nicht allzu glücklich über das Arrangement war?«
»Sie war äußerst erbost darüber, das Fest zu verpassen. Als deine Tante mich zu dem Pächter führte, zu dem Duncan deine Schwester gebracht hatte, stellten wir fest, dass er sie eingesperrt und der Familie Maxwell vorsorglich versprochen hatte, dass du für sämtliche Schäden aufkämest, die die Einrichtung nehmen würde.« Wieder grinste er. »Als ich sie auf mein Pferd hob und sie nach mir trat, war ich ausgesprochen dankbar, dass sie keine Schuhe trug. Sie ist wirklich ein hübsches Mädchen, aber ich hatte alle Hände voll mit ihr zu tun.«
»Solange du deine Hände nur benutzt hast, um Mairi zu bändigen, ist nichts dagegen zu sagen.«
»Hört, hört – da spricht der ältere Bruder.« Lachend hob er die Hände. »Keine Sorge, ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«
Die Bemerkung erinnerte Connor an sein Anliegen. Er reichte seinem Freund das zusammengefaltete Leintuch. »Übergib das Alexander, damit er sieht, dass ich meine Aufgabe erfüllt habe. Daran wird er erkennen, dass ich nicht in seinen Dienst zurückkehre.«
Es gab ihm einen Stich. Schuldbewusst dachte er daran, wie entsetzt Cate über seine Ankündigung gewesen war zu tun, was er gerade tat.
Robert ließ das Leintuch auseinanderfallen, warf einen Blick darauf, knüllte es zusammen und warf es ins Feuer.
»Alexander muss diesen Beweis nicht sehen – er wird meinem Wort vertrauen. Und deinem. Und nachdem er gestern deine reizende Ehefrau kennengelernt hat, erwartet er ohnehin nicht, dass du in seinen Dienst zurückkehrst. Er ist erfreut, dich sesshaft zu wissen. Ich muss allerdings sagen, dass du nicht so glücklich aussiehst, wie ich es angesichts des Mädchens erwartet hätte, das du zur Frau genommen hast.« Er neigte fragend den Kopf zur Seite.
»Sie ist momentan nicht gut auf mich zu sprechen.« Connor schüttelte den Kopf. »Ich sage dir, ich begreife nicht, was in ihrem Kopf vorgeht.«
»Nicht gut auf dich zu sprechen? Vielleicht hast du bei der Erfüllung deiner ehelichen Pflichten etwas zu wünschen übriggelassen. Soll ich dir vielleicht erklären, wie man es richtig macht?«
Als Robert den warnenden Blick seines Freundes sah, lachte er und hob erneut die Hände. »Nichts für ungut – ich habe mir nur einen Spaß auf deine Kosten erlaubt.« Er trat auf Connor zu und schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. »Ich weiß auch nicht alles über die Frauen, aber eines weiß ich genau: Kein Mann kann begreifen, was in ihren Köpfen vorgeht.« Wieder lachte er. »Bemüh dich nicht so sehr darum. Entspann dich und genieße sie. Du hast noch dein ganzes Leben lang Zeit, sie verstehen zu lernen.«
Wieder gab es Connor einen Stich. Diesmal verspürte er Bedauern. Er würde nicht sein ganzes Leben lang Zeit haben, Cate verstehen zu lernen. Sie könnte sogar schon fort sein, während er und sein Freund hier über sie sprachen …
»Verzeih, Robbie – was hast du gesagt?«
»Siehst du – das erwarte ich von einem frisch Verheirateten: zu sehr damit beschäftigt, an die schönen Momente der Ehe zu denken, als einem alten Freund zuzuhören!«, spöttelte Robert gutmütig. »Ich sagte gerade, dass ich für eine Weile deine Gastfreundschaft in Anspruch nehmen werde. Alexander hat mich gebeten, bei dir zu bleiben, bis er auf dem Rückweg hier
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