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Die Frau des Polizisten

Die Frau des Polizisten

Titel: Die Frau des Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Elfberg
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auf ein Verbrechen oder eine ernstzunehmende Drohung hindeutete, war das reinste Elend. Eine Ermittlung, bei der einem aufgrund von Geheimhaltung die Hände gebunden waren und die aus undurchsichtigen Gründen, über die er nicht spekulieren wollte, auf seinem Schreibtisch gelandet war. Und das ausgerechnet jetzt, wo sie schon mehr als genug zu tun hatten!
    »Unsere Kollegen in Alingsås leisten uns Amtshilfe, weil unsere Architektin dorthinfahren sollte. Die Zeugenbefragung mit ihren Eltern liegt uns vor«, begann er und ließ die Hand auf einen Papierstapel hinabsausen. »Aber niemand scheint sie dort oder auf dem Weg dahin gesehen zu haben.Die Kollegen wollen mit einer Hundestaffel an einem See bei Alingsås suchen, weil eine Frau angeblich beobachtet haben will, wie Barbro hineingewatet ist und sich ertränkt hat.« Bengt hielt inne, knirschte mit den Zähnen und fuhr fort.
    »Wie üblich haben wir eine Menge telefonischer Hinweise bekommen. Die Qualität der Ausbeute ist leider sehr schlecht, aber zumindest an ein paar Hinweisen könnte etwas dran sein. Ein Familienvater und ein Siedler sollen vor Zeugen bei einem abendlichen Empfang damit gedroht haben, Barbro umzubringen. Und dann wären da noch zwei Personen, die auf Näset wohnen und gehört haben wollen, wie ihr Nachbar davon sprach, die vermisste Architektin umzulegen. Wir werden den Hinweisen nachgehen müssen. Also, was haben wir bislang?«
    Bengt sah Per an, der rasch den Besuch bei ihrem Kollegen Nils zusammenfasste. Er berichtete, dass sich Barbro Nils’ Einschätzung zufolge nicht in unmittelbarer Gefahr befinden würde sowie von dem Besuch beim Ehemann der Vermissten, von dem Zustand der Ohnmacht, in dem dieser sich befand, und seinem Griff nach der Flasche, um die Furcht zu betäuben.
    Bengt unterband entschieden alle Spekulationen, bevor nicht alle Punkte durchgegangen waren, und bat Torbjörn zu schildern, was die Befragung im Umfeld der Werkstatt in Mölndal und der Nachbarschaft in Askim ergeben hatte.
    »Gar nichts«, fasste Torbjörn mit grimmiger Miene zusammen.
    »Wir haben uns mit dem Personal der Werkstatt unterhalten, niemand hat Barbro dort gesehen. Dagegen hat man Jan Olof wiedererkannt, als wir ihnen eine Aufnahme von ihm gezeigt haben, und das Mädchen am Empfang glaubte sich zu erinnern, dass sie ihn zur Mittagszeit allein in seinem schwarzenAudi von der Werkstatt hat wegfahren sehen. Genau wie er es ausgesagt hat.«
    Sie hätten die Anrainer befragt, hätten leerstehende Räumlichkeiten und alte Verstecke durchsucht und seien sogar mit den Hunden den Mölndalsbach abgegangen, doch ohne die geringste Spur. Ihre Bekannten seien bis auf das befreundete Paar, das in der Nachbarschaft wohnte und sich im Ausland aufhielt, alle befragt worden. Und dann sei da noch die Freundin in Alingsås, die seit einer Woche ebenso wie Barbro vom Erdboden verschluckt sei.
    »Wir haben die Aufnahmen von den Überwachungskameras der Werkstatt«, fuhr Torbjörn mit ruhiger Stimme fort. »Da der Zeitpunkt, an dem sie verschwunden ist, recht begrenzt ist, sind wir sie durchgegangen. Leider wurde die Kamera auf der Rückseite des Autohauses – also am Eingang zur Werkstatt – lahmgelegt. Mit irgendeiner Waffe zertrümmert«, stellte er fest und warf Erik, der bestätigend nickte, einen kurzen Blick zu. »Wir haben auch die Bilder der Überwachungskameras vom Västtrafik durchgesehen, haben die gesuchte Person aber in keinem öffentlichen Verkehrsmittel entdecken können.«
    Torbjörn verstummte einen Augenblick und ging seine Aufzeichnungen durch, bevor er konzentriert fortfuhr.
    »Weil die Kamera an der Rückseite der Werkstatt beschädigt ist, hätte Frau Edin Olofsson unbemerkt in ein Auto steigen und davonfahren können.« Er legte sich den Kautabak zurecht, sein Blick schweifte über die Kollegen im Zimmer und blieb an Erika hängen. Ihre Blicke trafen sich einen flüchtigen Moment. Sie schluckte und wich ihm nach ein paar Sekunden aus. Der harte und anklagende Ausdruck in seinen Augen war nicht zu übersehen. Aber Erika meinte trotzdem, ein kleines Fragezeichen darin entdeckt zu haben.
    »Wir wissen …«, sprach Torbjörn in scharfem Ton weiter, »dass Barbro mit ihrem Mann zur Werkstatt gefahren ist.«
    Er drückte eine Taste am Laptop, ein Projektor begann zu laufen und ein ziemlich unscharfes Bild eines dunklen Audis, der sich am rechten Bildrand bewegte, erschien. Auf der ersten Aufnahme war das Kennzeichen zu sehen. Torbjörn klickte

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