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Die Frau des Polizisten

Die Frau des Polizisten

Titel: Die Frau des Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Elfberg
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weiter, und alle konnten deutlich Jan Olofs markantes Profil hinter dem Lenkrad erkennen. Neben ihm saß eine nach vorne gebeugte Gestalt in einem beigen Mantel und mit gemustertem Kopftuch. Das Gesicht war nicht zu erkennen.
    »Was zum Teufel macht das Frauenzimmer da?«, brummte Aleks argwöhnisch. »Holt sie ihm einen runter?«
    Alle musterten interessiert die Aufnahme.
    »Ja, das sieht schon ziemlich seltsam aus«, stellte Torbjörn fest. »Aber irgendjemand sitzt in beigem Mantel und Seidenschal als Beifahrer neben Jan Olof. Die Kleidung stimmt gut mit der Beschreibung überein, die ihr Mann von seiner Frau am Tag ihres Verschwindens gegeben hat.«
    »Sie wühlt in der Handtasche«, stellte Erika trocken fest, während sie ihre Augen auf das körnige Bild geheftet hatte. Bengt warf ihr einen kurzen, anerkennenden Blick zu und sah dann erneut Per an.
    »Ihr Arbeitsplatz hat leider nicht viel ergeben«, sagte er. »Wir haben keinen Zugang zu Barbros Computer erhalten, aber ihre Kollegin hat bestätigt, dass es tatsächlich Drohungen gegen Frau Edin Olofsson gegeben haben soll. Wir haben eine Liste von ein paar Personen bekommen, die entweder wegen des schlechten Service oder den zu ihren Ungunsten ausgefallenen Beschlüssen empört waren; wir werden sie durchgehen. Interessanterweise ist ein alter Bekannter darunter, Kai Andrée.«
    »Hahaha«, gluckste Erik zufrieden. »Now we’re talking!Nicht nur mit den Fingern im Honigtopf, sondern bis rauf zum Ellenbogen!«
    Ein kurzes Nicken von Bengt brachte ihn zum Schweigen, auch wenn es sein befriedigendes Lächeln nicht vertreiben konnte.
    »Gut. Dann haben wir zumindest etwas, mit dem wir weitermachen können.« Bengt blickte zu Erika.
    »Du hast dich heute Vormittag mit innerer Ermittlung beschäftigt«, sagte Bengt. Er zog seine Augenbrauen hoch, eine scharfe Falte bildete sich zwischen ihnen. Erika zuckte zusammen, spürte, wie sich alle Blicke auf sie richteten. Sie schluckte und sah schnell hinunter auf ihre Aufzeichnungen.
    »Barbro besitzt zwei Kreditkarten, eine Visa und eine Mastercard. Beide Karten wurden in der letzten Zeit nicht benutzt, auch nicht auf dem Weg von oder nach Alingsås. Auf dem einen Konto befindet sich kein besonders hohes Guthaben, nur knapp fünfzehntausend Kronen. Die Bank macht es uns nicht so leicht, das Bankgeheimnis«, fügte sie hinzu und spürte, dass sie errötete. Eine völlig unnötige Information. Sie räusperte sich.
    »Ich habe mit ihrem Arzt im Krankenhaus gesprochen, den sie für ihre Routineuntersuchungen aufsuchte«, fuhr Erika fort und versuchte, ihre Stimme fester klingen zu lassen. »Ihm zufolge war sie kerngesund und psychisch stabil. Er hat sie nicht als suizidgefährdet eingestuft. Ich habe ebenfalls den Einzelverbindungsnachweis von Barbros Handy angefordert. Wenn es noch eingeschaltet ist, können wir es orten. Ich nehme an, dass es schwer wird, es anzuzapfen?« Erika sah rasch zwischen Bengt und Erik hin und her. Bengt schüttelte mürrisch den Kopf. Noch gab es keinen Hinweis auf ein schweres Verbrechen, so dass der Verbindungsnachweis reichen musste.
    »Gut«, fuhr Erika fort. »Das Restaurant hat bestätigt, dass Jan Olof Olofsson einen Tisch für zwei Uhr bestellt und in der Bar auf sie gewartet hatte, aber nach ein paar Gläsern Wein und Whiskey aufgab und in ein Taxi gestiegen ist«, schloss sie atemlos.
    Sie sah auf den letzten Punkt ihrer Aufzeichnungen. Geplant? Womöglich spielte Jan Olof ihnen auch nur etwas vor. Vielleicht wartete seine treue Ehefrau irgendwo auf ihn, wo sie gut von ihrer üppigen Lebensversicherung leben würden. So etwas hatte es schon früher gegeben. Oder eine Auslandsreise für eine Person ohne Rückflugticket.
    »Ihr Ausweis fehlt«, bemerkte sie. »Er könnte, wie ihr Mann vermutete, durch Zufall noch in ihrem Beautycase liegen, aber sie kann sich natürlich auch schon längst ins Ausland abgesetzt haben.«
    »Klar wie Kloßbrühe!«, rief Erik mit einem zufriedenen Grinsen aus. »Mit den Fingern in der Keksdose und mit dem Bestechungsgeld abgehauen. Das wissen doch alle, die sich wegen eines kümmerlichen Bretterzauns den Mund fusselig geredet haben, dass man sich auf dem Stadtbauamt nicht nach den Zeichnungen richtet.«
    Erik sonnte sich in dem anerkennenden Gelächter. Erika musterte verstohlen ihre Kollegen. Sie hatte so ihre Schwierigkeiten mit dem Göteborger Humor, aber in Eriks Gesellschaft könnte sie sich wohl daran gewöhnen.
    »Ich finde, dass das irgendwie geplant

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