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Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb (German Edition)

Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb (German Edition)

Titel: Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Townsend
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sagte Nicola: »Es tut mir schrecklich leid, dass ich so damit herausgeplatzt bin. Aber ich hasse Unannehmlichkeiten, und dann steigere ich mich so hinein, dass ich grob werde. Ich rufe Sie an, weil er meiner Schwester etwas vormacht und sie mit Versprechungen hinhält und Ihnen die Schuld daran gibt, dass er Sie nicht verlässt.«
    Eva sagte: »Mir?«
    »Ja, angeblich weigern Sie sich, das Bett zu verlassen, und er fühlt sich verpflichtet, bei Ihnen zu bleiben und sich um Sie zu kümmern. Meine Schwester ist außer sich.«
    Eva sagte: »Wie heißt Ihre Schwester?«
    »Titania. Ich bin furchtbar böse auf sie. Immer gibt es einen neuen Vorwand. Erst die mittlere Reife der Zwillinge, dann das Abi, dann musste er ihnen helfen, eine Universität zu finden. Titania dachte, der Tag, an dem sie nach Leeds gehen, wäre der Tag, an dem sie und Brian sich endlich ein eigenes Liebesnest einrichten, aber wieder hat der Mistkerl sie sitzen lassen.«
    Eva sagte: »Sind Sie sicher, dass es sich um meinen Mann, Dr. Brian Biber, handelt? Er ist gar nicht der Typ.«
    »Er ist ein Mann, nicht wahr?«, sagte Nicola.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Oh, ja«, erwiderte Nicola. »Ich bin ihm oft begegnet. Er ist nicht gerade ein Frauentyp … aber meine Schwester hat was für intelligente Männer übrig und sie steht auf Gesichtsbehaarung.«
    Evas Puls raste. Sie fühlte sich recht beschwingt. Ihr wurde bewusst, dass sie auf so etwas gewartet hatte. Sie fragte: »Arbeiten sie zusammen? Wie oft sieht er sie? Lieben sie sich? Hat er vor, uns für sie zu verlassen?«
    Nicola sagte: »Er hat vor, Sie zu verlassen, seit die beiden sich kennengelernt haben. Er sieht sie mindestens fünf Mal die Woche und gelegentlich auch am Wochenende. Sie arbeitet mit ihm im National Space Center. Sie bezeichnet sich als Physikerin, obwohl sie erst letztes Jahr promoviert hat.«
    Eva sagte: »Du lieber Himmel! Wie alt ist sie?«
    Nicola antwortete: »Sie ist keine Lolita. Sie ist siebenunddreißig.«
    »Er ist vierundfünfzig«, sagte Eva. »Er hat Krampfadern. Und zwei Kinder! Und er liebt mich.«
    Nicola sagte: »Eigentlich liebt er Sie gar nicht. Und er hat meiner Schwester erzählt, er weiß, dass Sie ihn auch nicht lieben. Tun Sie es doch?«
    Eva sagte: »Früher mal«, und knallte den Hörer in die hässliche Plastikhalterung.
    *
    Eva und Brian hatten sich in der Universitätsbibliothek in Leicester kennengelernt, wo Eva Bibliotheksassistentin war. Da sie Bücher liebte, verdrängte sie, dass ein Großteil ihrer Arbeit darin bestand, Studenten und Akademikern, deren Bücher überfällig oder verunstaltet waren, böse Brief zu schreiben – einmal hatte sie in einer alten Ausgabe von Über die Entstehung der Arten ein Kondom gefunden, das als Lesezeichen diente.
    Brian hatte einen ihrer Briefe erhalten und war persönlich vorbeigekommen, um seinem Ärger Luft zu machen: »Mein Name ist Dr. Brian Biber«, sagte er, »und Sie haben mir kürzlich einen reichlich übereifrigen Brief geschrieben, weil ich Dr. Bradys grob vereinfachendes Buch Das Universum, schnell erklärt nicht zurückgegeben habe.«
    Eva nickte.
    Er klang gewiss wütend, doch Gesicht und Hals waren fast vollständig hinter einem schwarzen Vollbart, wilder Haarmähne, schwerer Hornbrille und einem schwarzen Rollkragenpullover verborgen.
    Er sah intellektuell und französisch aus. Sie konnte sich Brian gut vorstellen, wie er Pflastersteine auf die verachtete Gendarmerie lupfte, während er und seine Kameraden für den Umsturz der sozialen Ordnung kämpften.
    »Ich werde Bradys Buch nicht zurückgeben«, fuhr er fort, »weil es so voll von theoretischen Fehlern und inhaltlichen Narreteien ist, dass ich es in den Soar geworfen habe. Ich kann nicht riskieren, dass es meinen Studenten in die Hände fällt.«
    Er beäugte Eva aufmerksam, während er auf ihre Reaktion wartete. Später, bei ihrem zweiten Rendezvous, sagte er, dass er ihr Aussehen okay finde. Ein bisschen üppig um die Hüften vielleicht, aber er würde schon dafür sorgen, dass sie die überflüssigen Pfunde verliere.
    »Hast du studiert?«, hatte er gefragt.
    »Nein«, sagte sie, und fügte dann »tut mir leid« hinzu.
    »Rauchst du?«
    »Ja.«
    »Wie viel am Tag?«
    »Fünfzehn«, log sie.
    »Damit musst du aufhören«, sagte er. »Mein Vater ist wegen einer Zigarette verbrannt.«
    »Wegen einer einzigen Zigarette?«, fragte sie.
    »Unser Haus hatte keine Heizung bis auf den Petroleumofen, den Dad anmachte, wenn die Temperatur unter den

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