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Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Pavone
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Paris.
    Wieder schweigt er.
    »Erinnerst du dich an die fünfzig Millionen, die einem Serben gestohlen wurden?«
    Pause. »Verstehe.«
    »Vier Uhr?«
    »Sagen wir lieber, fünf.«

24
    Kate konnte nur staunen, wie tief sie den Kopf in den Sand gesteckt hatte, wie beharrlich sie die Augen vor dem verschlossen hatte, was sie schon vor langer Zeit hätte erkennen müssen: dass die Macleans die Moores auf Schritt und Tritt überwacht hatten. Seit Monaten.
    Jake winkte ihr von der anderen Seite des Schaufensters zu. Kate winkte zurück. Inzwischen hatte Dexter die Jungs in ein Schokoladengeschäft geschleppt, sie wartete draußen.
    Kate hatte beschlossen, so zu tun, als hätte sie Julia nicht bemerkt. Sie hatte sich abgewandt und in die andere Richtung der Hartenstraat gesehen, um der FBI-Agentin Gelegenheit zu geben, zu verschwinden und zu rätseln, ob sie aufgeflogen war oder nicht.
    Nun stand Kate auf dem Bürgersteig einer anderen straat und dachte an den Tag zurück, an dem die Überwachung begonnen hatte: Es hatte wie aus Eimern geschüttet. Ein Tag Ende September, also vor mehr als drei Monaten. Sie war auf den Parkplatz des Belle-Étoile-Einkaufszentrums gefahren. Julia hatte behauptet, sie hätte ihr Telefon in Kates Wagen liegen gelassen, und darauf bestanden, allein zurückzugehen, während Kate im Trockenen blieb – offenbar, um irgendwo ein Ortungsgerät zu installieren. Als sie zurückgekommen war, hatte ein kleines Lächeln um ihre Lippen gespielt. Das Lächeln über einen heimlichen Erfolg. Mona Lisa.
    Von diesem Moment an hatten Bill und Julia stets gewusst, wo Kate sich gerade aufhielt.
    Folglich waren die Macleans auch darüber informiert gewesen, als Kate und Dexter am darauffolgenden Freitagnachmittag auf der A3 in südliche Richtung gefahren waren, die französische Grenze überquert hatten, vorbei an den Atomreaktoren von Thionville, ehe sie auf der Höhe von Metz auf die A4 abgebogen waren. Als Kate und ihre Familie an dieser Abzweigung waren, hatten die Macleans wahrscheinlich beschlossen, sich an ihre Fersen zu heften. Sie waren in Bills Spielzeug-BWM gesprungen, das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt, um den Vorsprung auf der verbleibenden dreistündigen Fahrt aufzuholen. Was kümmerte das FBI schon ein Strafzettel in der EU?
    Und als die Moores bereits in Paris einen Parkplatz suchten, waren die Macleans immer noch auf der Autobahn, rasten durch die Champagne. Sie lokalisierten Kates Kombi in einer heruntergekommenen Garage, klapperten die Hotels in der unmittelbaren Umgebung ab, bis sie jenes gefunden hatten, in dem eine Juniorsuite für Monsieur und Madame Moore reserviert war. Dann quartierten sie sich irgendwo in der Nähe ein und begannen mit der Überwachung.
    Es war ein Kinderspiel, den Moores zu folgen. Sie waren zu viert, bewegten sich langsam und nahmen stets die Metro, nie ein Taxi. Sie hielten sich fast ununterbrochen in der Öffentlichkeit auf.
    Höchstwahrscheinlich wechselten sich die Macleans ab, stets darauf bedacht, einen günstigen Zeitpunkt für einen nahtlosen Wechsel zu erwischen, im spätnachmittäglichen Gewühl vor irgendeiner Sehenswürdigkeit. Sie hatten bereits im Hotel der Moores angerufen, um sicherzugehen, dass ein Babysitterservice zur Verfügung stand. Deshalb hatten sie genau gewusst, dass Dexter und Kate die Einladung annehmen würden.
    Dieser ganze scheinbar spontane Samstagabend war in Wahrheit eine sorgfältig orchestrierte Operation gewesen. Und auch der versuchte Raubüberfall – reiner Schwindel.
    Dexter verbarg irgendetwas – tatsächlich die gestohlenen fünfzig Millionen Euro? –, und die beiden FBI-Agenten waren ihm auf der Spur. Sie verfolgten ihn auf Schritt und Tritt, durch Luxemburg, durch Belgien, nach Holland und nun kreuz und quer durch Amsterdam. Sie blieben ihm auf der Pelle, wollten ihn keinesfalls aus den Augen lassen. Nicht einmal ein Wochenende lang. Wieso nicht?
    Die Jungs kamen aus dem Schokoladengeschäft gelaufen und schwenkten triumphierend ihre Beute.
    Kate lächelte ihre Kinder an, während sich die Angst wie eine eisige Faust um ihr Herz legte.
    Was auch immer hier gespielt wurde, es schien sich dem Ende zu nähern. Sie konnte nur hoffen, dass es kein gewaltsames werden würde. Doch sie musste darauf vorbereitet sein.
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    Kate war allein. Mitten auf der Brücke blieb sie stehen und blickte zum spektakulären Himmel hinauf – die Dämmerung tiefblau und samtig, rasch dahinziehende Schäfchenwolken, die sich

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