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Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Pavone
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sicher, ob die anderen Kandidaten dazu in der Lage wären. Also musste ich das Ganze wohl oder übel mit Dexter durchziehen. Oder ihn dazu bringen, dass er mir verrät, wie es funktioniert, und ihn danach töten.«
    Dexter lacht auf, bevor ihm aufgeht, dass das kein Scherz war.
    »Aber natürlich ist es keine besonders gute Idee, den Mann einer CIA-Agentin zu beseitigen. Deshalb musste ich dafür sorgen, dass Dexter in deiner Gegenwart ganz besonders vorsichtig ist. Er durfte unter keinen Umständen Kontakt zu mir aufnehmen. Niemals. Und er musste die Anweisungen strikt befolgen. Ihm musste klar sein, dass das Ganze nicht nur ernst war, sondern todernst.«
    »Woher wusstest du, dass er dir glauben würde?«
    »Hey, ich sitze hier, du kannst mit mir reden«, meldet sich Dexter zu Wort.
    »Wieso hast du ihr geglaubt?«, fragt Kate und wendet sich an Dexter.
    »Weshalb sollte sie mich anlügen?«
    »Aber wieso konntest du es mir nicht einfach sagen?«
    Julia stößt ein abfälliges Schnauben aus. »Ich bitte dich«, sagt sie. »Hätten wir ernsthaft einer CIA-Agentin auf die Nase binden sollen, dass wir vorhaben, Banküberweisungen zu hacken und einem miesen Typen ein Vermögen abzuluchsen?«
    »Na gut. Und dann?«
    »Also mussten wir – besser gesagt, ich – dafür sorgen, dass all diese Überweisungen niemandem außer Dexter zugeschrieben werden konnten. Er musste der Einzige sein, der für lange Zeit etwas von dem Geld sieht. Ich musste es so hindrehen, dass wir all diese Verbrechen ausschließlich ihm anlasten können – die Fälschung von Berichten, die Einbrüche, die Betrügereien, den Diebstahl des Geldes von American Health. Dieses Geld lieferte uns die Mittel für die Operation, einschließlich dem, was eure Familie brauchen würde. Und mir diente dieser Diebstahl als das erste Verbrechen, auf das ich – logischerweise völlig problemlos – stieß und über das ich meine Vorgesetzten unterrichten konnte. Damit sicherte ich mir den offiziellen Auftrag, in dieser Verbrechenssparte zu ermitteln und herauszufinden, wie man dem unaufhaltsamen Vormarsch elektronischer Raubüberfälle beikommen kann. Ich hatte sogar einen Hauptverdächtigen, der, wie ich voraussagte, das Land verlassen würde. Und es stellte sich heraus, dass ich recht hatte. Das untermauerte noch, dass der Fall mir gehörte. Weil ich eindeutig einen Riecher dafür hatte, was als Nächstes passieren würde.«
    »Das klingt, als würde alles damit stehen und fallen, dass du die Ermittlungen leitest. Warum?«, fragt Kate.
    »Weil Dexter geschnappt werden kann.«
    »Ach ja?«
    »Natürlich. Es gibt massenhaft belastende Beweise gegen dich, Dexter. Berichte darüber, wie du die Konten eröffnest und wieder schließt – sogar Fotos und Videos bei den Banken, über die das Geld gelaufen ist. Es gibt Berichte über deine Beziehung zu dem Mädchen, das du engagiert hast. Ein Mädchen, das sich der Prostitution, des Diebstahls und Betrugs schuldig gemacht hat. Außerdem sind da das Mädchen selbst und ihre Aussagen, die dich schwer belasten. Sie sagt aus, dass du derjenige bist, der sie zu dem angestiftet hat, was du getan hast; besser gesagt, immer noch tust.«
    Dexter schüttelt den Kopf.
    »Das sind hieb- und stichfeste Beweise. Beweise für schwere Verbrechen.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagt er.
    Kate schon. »Das ist ihre Versicherung, du Idiot.« Der arme Kerl.
    »Stimmt das?« Er ist sichtlich verblüfft über Julias Hinterhältigkeit.
    »Ich musste doch sichergehen, dass du dich an deinen Teil der Abmachung hältst«, sagt sie. »Ich musste etwas gegen dich in der Hand haben. Und in der Zwischenzeit musste ich die Einzige beim FBI sein, die mit diesen Ermittlungen betraut ist, um zu verhindern, dass irgendjemand herausfindet, was ich da angeleiert habe.«
    Kates Laune hebt sich mit jeder Sekunde. Genau auf dieses Geständnis hat sie die ganze Zeit gewartet. »Und ich?«, wirft Kate ein, als Versuch, noch ein paar letzte Sargnägel ins Holz zu klopfen, so wie sie es versprochen hat.
    »Ja, du«, sagt Julia. »Du warst der Schlüssel in dieser ganzen Geschichte. Ich musste dafür sorgen, dass die CIA-Ehefrau ihren eigenen Mann nicht ans Messer liefert. Aber das konnte ich mir ohnehin nicht vorstellen. Ich war sicher, dass eine Frau nicht ihr Leben ruiniert, nur weil ihr Mann ein Dieb ist. Schließlich hatte er das Geld ja von einer der schlimmsten Bestien der Welt gestohlen: dem Mann, der seinen Bruder getötet hatte. Das machte

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