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Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Pavone
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Nächstes … lassen Sie mich überlegen … Amsterdam, dann Kopenhagen und dann Stockholm ansehen. Haben Sie vielleicht irgendwelche Tipps für mich?« Les sah von Dexter wieder zu Kate. Er schien gemerkt zu haben, dass sie diejenige war, die für die Familie sprach.
    »Tipps wofür?«, fragte Kate.
    »Hotels. Restaurants. Sehenswürdigkeiten. Alles, was Ihnen einfällt. Ich war noch nie hier, und wahrscheinlich ist es auch das letzte Mal. Ich wollte mir diesen Teil der Welt gern noch ansehen, bevor ich sterbe.«
    Kate lächelte. »Von den drei Städten kenne ich nur Kopenhagen.«
    Ihr Essen kam – große Teller mit dunkelbraun gebratener Lamm- und Schweineschulter. Kates Gericht wurde mit goldgelben Spätzle und Butterkartoffeln serviert. Das einzig Grüne auf dem Tisch war die Petersilie.
    »Und wo sind Sie abgestiegen?«, fragte Les weiter. »In einem hübschen Hotel?«
    »Es war nicht übel.«
    »Wie viele Sterne?«
    »Vier oder vielleicht auch nur drei.«
    »Nein, ich fürchte, das kommt für mich nicht infrage. Ich steige ausschließlich in Fünfsternehotels ab.«
    »Dann kann ich Ihnen leider auch nicht weiterhelfen, Les.« Kate sah Julia an, die auffallend ruhig war und sichtlich verlegen in die Runde blickte.
    »Und wie sieht es mit Restaurants aus?«, fuhr Les fort. »Kopenhagen ist doch bekannt für seine gute Küche, oder nicht?«
    Kate lächelte. »Auch in diesem Punkt muss ich Sie enttäuschen. Mit zwei kleinen Kindern und einem festgelegten Reisebudget kommen Gourmettempel leider nicht infrage.«
    »Ein Reisebudget? Ich dachte, alle luxemburgischen Banker wären steinreich.« Jetzt sah er wieder Dexter an.
    »Mag sein«, sagte Dexter, »aber ich bin kein Banker, ich arbeite nur für eine Bank. Ich habe mit IT zu tun.«
    »IT?« Les schien schockiert zu sein. »Na so was.«
    »Ist das so ungewöhnlich?«
    »Nein, nein, überhaupt nicht. Ich hätte nur nicht gedacht, dass eine luxemburgische Bank einen Amerikaner für einen IT-Job engagiert.«
    »Wieso nicht?«, fragte Dexter.
    »Weil inzwischen auch jedes andere Land Experte in Computertechnik ist, oder nicht?«
    Dexter blickte auf seinen Teller. »Na ja, eigentlich habe ich eher mit der Sicherheit von Computern zu tun. Ich bin Sicherheitsberater und helfe Banken, die Sicherheit ihrer Computersysteme zu gewährleisten.«
    »Und wie funktioniert das?«
    »Hauptsächlich, indem ich versuche, die Gedanken eines Hackers nachzuempfinden. Was würde er tun? Wie würde er versuchen, ins System zu gelangen? Ich versuche, den Angriff selbst vorzunehmen und die Schwachpunkte zu finden, auf die ein Hacker stoßen könnte. Wonach sucht er, und wie versucht er es zu finden? Das sind die Fragen, die ich mir stelle.«
    »Sie reden von Schwächen im Computersystem?«
    »Ja. Aber auch von menschlichen Schwächen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die Art Schwäche, die Menschen dazu bringt, ihre Vorsicht über Bord zu werfen und Leuten zu trauen, denen sie lieber nicht trauen sollten.«
    »Sie reden von der Manipulation anderer Menschen.«
    »Genau.« Dexter und Lester starrten einander an. »Davon rede ich.«
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    Nach dem Sex war Kates Bedürfnis, mit Dexter zu reden, am allergrößten. Sie sehnte sich danach, ihm zu erzählen, dass Julia und Bill in Wahrheit FBI-Agenten waren. Sie sehnte sich danach, ihn zur Rede zu stellen und ihm zu sagen, dass sie von seinen Lügen wusste.
    Während ihrer gesamten Zeit bei der CIA waren Bettgespräche nie ein Thema für sie gewesen, doch nun ahnte sie, was ihr möglicherweise entgangen war, weil sie nie mit jemandem Sex gehabt hatte, um ihm Informationen zu entlocken. Sie fragte sich, ob sie irgendetwas anders gemacht hätte, wäre ihr dieser Gedanke schon früher gekommen.
    Sie lag im Bett und starrte an die Zimmerdecke, wieder einmal unfähig, das Gespräch zu beginnen. Obwohl es einen neuen Eröffnungssatz gab, der sich heute geradezu anbot: »Lester ist in Wahrheit gar nicht Julias Vater.« Aber sie brachte es nicht über sich.
    Übermorgen würde Dexter nach London fliegen. Sie konnte warten.

18
    »Du musst das nicht tun«, sagte Dexter und suchte seine Sachen zusammen, »ich kann auch ein Taxi nehmen.« Mit einer aggressiven Bewegung zog er den Reißverschluss seines Trolleys zu. »Oder fährst du so gern zu unserem hübschen kleinen Flughafen? Oder kannst du es einfach nicht erwarten, mich loszuwerden?«
    »Ich zähle schon die Sekunden«, gab Kate zurück, ohne ihm in die Augen zu sehen.
    Er nahm seinen Schlüsselring aus der

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