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Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Titel: Die Frau mit dem Muttermal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Fensternische.
    »Die beiden stellen fest, wie unglaublich die ganze Sache ist«, murmelte der Hauptkommissar. »Ich selbst denke nach.«
    »Ach so«, sagte Heinemann.
    »Und was treiben die anderen?«, fragte Reinhart.
    »Rooth und deBries sind losgefahren, um die Nachbarn eingehender
zu befragen«, sagte Heinemann. »Moreno und Jung sollen sich den Arbeitsplatz vornehmen, wie ausgemacht.«
    »Stimmt«, sagte Van Veeteren. »Es ist ja keine so umwerfend gute Idee, in diesem Fall den Mörder unter den Verwandten und Freunden zu suchen, aber befragen müssen wir sie auf jeden Fall. Kann schließlich sein, dass irgendeiner etwas bemerkt hat. Der Kommissar kann die hier übernehmen …«
    Er überreichte Münster eine Liste, die dieser sich durchlas, während er langsam davontrottete.
    »Heinemann«, sagte der Hauptkommissar. »Ich schlage vor, du suchst weiterhin nach einem Zusammenhang … jetzt gibt es ja ein Opfer mehr. Ist nur zu hoffen, dass es einen kleineren gemeinsamen Nenner gibt als die ganze Gruppe.«
    Heinemann nickte.
    »Ich glaube schon, dass es den gibt«, sagte er. »Ich denke, ich werde Hiller um Hilfe bitten, was das Bankgeheimnis betrifft.«
    »Das Bankgeheimnis?«, fragte Reinhart. »Was, zum Teufel, willst du denn damit?«
    »Auf jeden Fall schadet es nichts, da mal nachzugucken«, sagte Heinemann. »Wenn es stimmt, dass diese drei irgendwas gemeinsam hatten, dann scheint das auf jeden Fall das Licht zu scheuen. Und derartige Dinge pflegen ihre Spuren in den Bankbüchern zu hinterlassen. Sonst gibt es nichts, worum ich mich kümmern soll?«
    »Nein«, bestätigte Van Veeteren. »Am besten, du machst so weiter.«
    Heinemann nickte. Schob die Hände in die Hosentaschen und ließ Van Veeteren und Reinhart allein.
    »Er ist jedenfalls nicht dumm«, sagte Reinhart. »Es ist nur alles eine Frage der Geschwindigkeit.«
    Van Veeteren holte einen Zahnstocher heraus und brach ihn durch.
    »Reinhart«, sagte er nach einer Weile. »Könntest du so nett sein und mir eine Sache erklären?«

    »Schieß los«, sagte Reinhart.
    »Wenn es stimmt, was Heinemann sagt, dass die drei irgendeine gemeinsame verbrecherische Vergangenheit haben und sie nur zu genau wissen … ja, also wussten … wer der Täter ist … warum, verflucht noch mal, hat Innings ihn dann reingelassen und ihm Tee angeboten, bevor er sich hat erschießen lassen?«
    Reinhart dachte eine Weile nach, wobei er mit einem Streichholz in seinem Pfeifenkopf herumstocherte.
    »Nun ja«, sagte er schließlich. »Er – oder sie, meine ich – muss sich wohl verkleidet haben. Oder aber …«
    »Ja?«
    »Oder aber sie wissen zwar, wer es ist, kennen die betreffende Person jedoch nicht. Da gibt’s ja einen gewissen Unterschied. Außerdem ist es schon lange her …«
    Van Veeteren nickte.
    »Hast du keine Zigaretten?«
    Reinhart breitete bedauernd die Arme aus.
    »Leider nein.«
    »Scheiße. Nur noch ein paar Fragen, damit ich weiß, dass ich mich nicht verrenne. Wenn es sich um eine kleinere Gruppe handelt, hinter der der Täter her ist, dann muss Innings doch gewusst haben, dass er an der Reihe war. Es zumindest geahnt haben. Oder?«
    »Ja«, bestätigte Reinhart. »Auf jeden Fall, wenn er der Letzte war.«
    Der Hauptkommissar überdachte das ein paar Sekunden lang.
    »Und er hat gewusst, wer der Täter ist?«
    »Zumindest, wer dahintersteckt. Wieder ein kleiner Unterschied.«
    »Was meinst du, gäbe es die Möglichkeit, dass Innings einen aus der Gruppe nicht wiedererkannt hätte?«
    Reinhart zündete seine Pfeife an und überlegte wieder.
    »Sie haben sich seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen«,
sagte er. »Wir wissen, wie sie heute alle aussehen, aber das wissen sie selbst nicht. Vielleicht haben sie nur das alte Foto, um sich zu orientieren … und natürlich ihre Erinnerung.«
    »Weiter«, sagte Van Veeteren.
    »Aber ich glaube doch, dass ich die Leute wiedererkennen würde, mit denen ich beim Barras war. Wenn auch nicht auf Anhieb.«
    »Genau«, stellte der Hauptkommissar zufrieden fest. »Und erst recht, wenn man darauf etwas vorbereitet ist. Die Schlussfolgerung daraus?«
    Reinhart stieß ein paar Rauchwolken aus.
    »Wenn es sich um eine kleinere Gruppe handelt«, sagte er, »dann ist der Mörder ein Außenstehender. Es kann auch ein gedungener Mörder sein, aber das halte ich kaum für denkbar.«
    Van Veeteren nickte.
    »Du glaubst also auch, dass es sich so verhält?«
    »Ja«, sagte Reinhart. »Wie gesagt, rechne ich damit, dass der

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