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Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Titel: Die Frau mit dem Muttermal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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daneben.
    Ihm wurde bewusst, dass er selbst nicht einmal seine Dienstpistole dabeihatte. Wie üblich, konnte man wohl hinzufügen. Also musste er eigentlich um Verstärkung bitten. Es würde nicht lange dauern, einige Leute aufzutreiben.
    Er schaute sich um.
    »Kann ich das mal ausleihen?«, fragte er und ergriff eine lang gestreckte Holzstatue, die im Bücherregal stand. Wahrscheinlich afrikanisch. Lag gut in der Hand. Ungefähr dreiviertel Kilo.
    »Warum?«
    Er antwortete nicht. Stand auf und ging auf den Flur. Katrine Kroeller folgte ihm vorsichtig.
    »Die erste Tür?«
    Sie nickte.
    »Gehen Sie lieber wieder in Ihr Zimmer.«

    Widerstrebend gehorchte sie.
    Mit der linken Hand drückte er langsam die Klinke hinunter. Die rechte umklammerte die Statue. Er spürte, dass er noch von der Sauna etwas schwitzte.
    Die Tür glitt auf. Er stürmte hinein.
    Er brauchte nicht mehr als zwei Sekunden, um zu begreifen, dass das Zimmer leer war.
    Mehr als leer.
    Geräumt. Die Mieterin, die hier gewohnt hatte, hatte es verlassen, ohne wiederkommen zu wollen.
    War irgendwo anders hingezogen.
    »Scheiße!«, fluchte er.
    Dann blieb er noch einige Sekunden stehen und ließ seinen Blick über den leeren Raum schweifen.
    Keine persönlichen Dinge. Keine Kleidung. Kein schmutziges Geschirr in der Kochnische. Das Bett war so gemacht, dass man sehen konnte, dass kein Laken darin lag. Nur Kissen, Decke und Überdecke.
    »Scheiße«, murmelte er wieder und ging zurück auf den Flur.
    Frau Kroeller steckte ihren Kopf heraus.
    »Sie ist abgehauen«, sagte Van Veeteren. »Können Sie … wie heißt Ihre Vermieterin? Können Sie sie holen?«
    »Frau Klausner.«
    »Ja, genau. Sagen Sie ihr bitte, dass ich gleich mit ihr sprechen möchte. Übrigens, wann haben Sie Frau Adler das letzte Mal gesehen?«
    Katrine Kroeller überlegte.
    »Ich glaube, gestern. … ja, gestern Nachmittag.«
    »Hier?«
    »Ja, draußen auf der Treppe. Dort haben wir uns einfach nur getroffen.«
    Van Veeteren dachte nach.
    »Okay, holen Sie Frau Klausner. Kann ich das Telefon hier benutzen?«

    Sie öffnete die Tür der Kabine und tippte ihren persönlichen Code ein.
    »Bitteschön«, sagte sie.
    »Danke«, sagte Van Veeteren und wählte die Nummer des Polizeipräsidiums.
    Nach zwei Minuten hatte er Reinhart am Apparat.
    »Ich glaube, ich habe sie gefunden«, sagte Van Veeteren. »Aber sie ist abgehauen.«
    »Mist«, sagte Reinhart. »Und wo?«
    »Deijkstraa. Parkweg 31. Sieh zu, dass du mit dem Spurendienst herkommst … Fingerabdrücke und die ganze Geschichte. Und Münster auch, ich erwarte euch in zwanzig Sekunden.«
    »Wir sind in zehn da«, sagte Reinhart und legte auf.
    29
    »Wie spät ist es?«, fragte Van Veeteren
    »Halb sechs«, antwortete Reinhart.
    »Allright. Fass mal zusammen, Münster. Und diejenigen, die zu Hause faul herumgelegen haben, die hören jetzt gut zu.«
    Die Mannschaft war seit einer halben Stunde vollzählig, ausgenommen Jung und Moreno, denen es gelungen war, den ganzen Nachmittag nicht erreichbar zu sein. Es war immer noch Samstag, der 17. Februar, und der Durchbruch war geschafft. Zumindest erschien er möglich.
    Münster blätterte seinen Block durch.
    »Diese Frau«, begann er, »die sich Maria Adler nannte, ist am Sonntag, dem 14. Januar, bei Frau Klausner – in eines ihrer vier Mietzimmer – eingezogen. Also genau vor einem Monat. Sie sollte drei Monate lang einen Kursus für Wirtschaftskräfte am Elizabethinstitut machen, wie sie behauptet hat. Es gibt sogar so einen Kurs, er begann am 15. Januar, aber er dauert nur sechs Wochen, und dort kennt man keine Maria Adler.
Als sie eingezogen ist, hat sie die Miete für die halbe Zeit im Voraus bezahlt. Sie hatte nie Kontakt mit den anderen Mietern, und anscheinend hat sie ihr Zimmer irgendwann gestern Nachmittag oder Abend geräumt. Der Grund, dass wir auf sie aufmerksam wurden, war, dass Katrine Kroeller – eine der anderen Bewohnerinnen – sie gesehen hat, wie sie ein Aufnahmegerät an den Telefonhörer hielt, und nachdem sie in den Zeitungen von der Telefonmusik gehört hatte, hat sie das gemeldet … ja, das war’s wohl, so ungefähr.«
    »Ist das alles, was wir haben?«, fragte deBries nach einer Pause. »Scheint ja nicht besonders viel zu sein …«
    »Bis jetzt haben wir nicht mehr«, sagte Reinhart. »Aber das ist sie, das fühle ich.«
    »Wir haben inzwischen vier verschiedene Maria Adler im Land gefunden«, fuhr Münster fort, »und es ist keine von denen. Es wird wohl

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