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Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Titel: Die Frau mit dem Muttermal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Münster. »Zwischen achtzehn und zwanzig ungefähr. Hat die ganze Zeit Bonbons gelutscht und hatte ein tätowiertes Kreuz über dem rechten Ohr.«
    »Hakenkreuz?«, fragte Reinhart nach.
    »Wahrscheinlich«, seufzte Münster. »Was sollen wir tun? Ihn suchen lassen?«
    Van Veeteren grunzte.
    »Hakenkreuz und Süßigkeiten?«, wiederholte er. »Nein, vielen Dank. Hinter irgendwelchen Naziwelpen herrennen, das überlassen wir anderen. Aber dieser Pfeffenberg …«
    »… holtz«, sagte Münster.
    »Ja, ja, dann eben Pfeffenholtz. Er scheint zu wissen, wovon er redet, oder?«
    Münster nickte.
    »Gut«, sagte Van Veeteren. »Geh in dein Zimmer und suche die aus der Stabsgruppe raus, die in Frage kommen könnten … die nördlich von Rheinau wohnen, will ich damit sagen. Komm damit wieder, wenn du fertig bist.«
    Münster stand auf und verließ das Zimmer.
     
    »Hast du über das Motiv nachgedacht?«, fragte Reinhart.
    »Das tue ich seit einem Monat«, knurrte der Hauptkommissar.

    »Aha, und was denkst du also? Ich finde, es stinkt nach Vergewaltigung.«
    Van Veeteren schaute von seinem Schreibtisch auf.
    »Erklär mir das«, sagte er.
    »Es muss sich um eine Frau handeln, die für irgendwas Rache üben will«, führte Reinhart aus.
    »Möglich.«
    »Und da liegt Vergewaltigung doch am nächsten.«
    »Möglich«, wiederholte der Hauptkommissar.
    »Nur ihr Alter macht das Ganze etwas kompliziert. Sie muss ja damals sehr jung gewesen sein … erst ein Kind.«
    Van Veeteren schnaubte.
    »Jünger, als du denkst, Reinhart.«
    Reinhart blieb still sitzen und starrte für ein paar Sekunden in die Luft.
    »Ach so«, sagte er dann. »Das ist natürlich eine Möglichkeit. Entschuldige meine Begriffsstutzigkeit.«
    »Schon geschehen«, sagte Van Veeteren und wandte sich erneut seinen Papieren zu.
     
    DeBries kam zur gleichen Zeit wie Jung und Moreno herein. »Kann ich zuerst drankommen«, fragte deBries. »Das geht schnell.«
    Van Veeteren nickte.
    »Sie ist nicht im Register.«
    »Schade«, sagte Reinhart. »Nun gut, in der jetzigen Lage würde es uns auch nicht weiterhelfen, wenn wir wüssten, wer sie ist. Obwohl es natürlich interessant wäre.«
    »Innings?«, fragte Van Veeteren, als deBries das Zimmer verlassen hatte.
    »Ja«, fing Moreno an. »Das Restaurant ist also klar. Es war Klumms Keller in Loewingen, da war er, aber mit wem er dort war, das haben wir nicht herausgefunden.«
    »Gut«, sagte Van Veeteren. »Aber darum geht es ja gerade. Wie viele habt ihr überprüft?«

    »Reichlich«, erklärte Jung. »Wir haben alle Arbeitskollegen, Freunde und Verwandten bis ins siebte Glied befragt. Niemand war mit Innings an diesem Freitag aus.«
    Der Hauptkommissar brach einen Zahnstocher ab und sah zufrieden aus. So zufrieden, wie er überhaupt aussehen konnte, und das war nicht besonders viel. Aber Reinhart bemerkte seinen Zustand.
    »Was ist los mit dir?«, fragte er. »Geht es dir nicht gut?«
    »Hm«, erwiderte Van Veeteren. »Ihr habt aber jedenfalls Zeugen aus dem Restaurant?«
    »Nur den Kellner«, erklärte Moreno. »Und er hat den Mann, mit dem Innings dort war, kaum gesehen. Zwischen fünfzig und sechzig, sagt er … er saß offensichtlich etwas weggedreht.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Van Veeteren. »Nun gut, nehmt die Fotos von der Stabsgruppe … ich meine natürlich die neuen, und fragt ihn, ob er sich denken kann, dass es einer von denen ist.«
    Jung nickte.
    »Glaubst du, dass Innings sich mit einem von denen beraten hat?«
    Van Veeteren sah unergründlich aus.
    »Übrigens«, fügte er hinzu. »Wenn er unsicher ist, ob der Betreffende auf dem Foto ist, dann sagt ihm, er soll die drei, vier Wahrscheinlichsten herauspicken.«
    Jung nickte erneut. Moreno schaute auf die Uhr.
    »Heute noch?«, fragte sie hoffnungsvoll. »Es ist schon halb fünf.«
    »Jetzt«, antwortete Van Veeteren.
     
    Als er nach Hause gekommen war, rief Heinemann an.
    »Es gibt einen Zusammenhang«, sagte er.
    »Wozwischen?«
    »Zwischen Malik, Maasleitner und Innings. Soll ich es gleich am Telefon berichten?«

    »Spuck’s aus«, sagte Van Veeteren.
    »Gut, also«, begann Heinemann. »Ich habe die Bankgeschäfte der drei durchgesehen, das ist schwieriger, als man denkt. Bestimmte Banken wie die Sparkasse haben diverse Vorschriften, die gelinde gesagt merkwürdig sind. Ist bestimmt nicht einfach, Wirtschaftsverbrechen aufzudecken, aber vielleicht ist das gar nicht der Sinn des ganzen …«
    »Was hast du

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