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Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Titel: Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: August Bebel
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Sumpfstrecken, Moore und Moorland entwässert und der Kultur gewonnen werden, so im Norden und Süden Deutschlands. Auch können die Wasserläufe für die Fischzucht ausgenutzt werden und lieferten eine ergiebige Nahrungsquelle, sie bildeten ferner für die Gemeinden, die keine Flüsse haben, Gelegenheit für die Errichtung der schönsten Badeanstalten .
     
    In welchem Maßstab Bewässerung wirkt, dafür einige Beispiele. In der Nähe von Weißenfels ergaben 7½ Hektar gut bewässerte Wiesen 480 Zentner Grummet, danebenliegende 5 Hektar unbewässerte Wiesen von derselben Bodenbeschaffenheit nur 32 Zentner. Die ersteren hatten also im Verhältnis zu den letzteren mehr als zehnfachen Ertrag. Bei Riesa in Sachsen brachten 65 Acker bewässerte Wiesen eine Steigerung des Reinertrags von 5.850 Mark auf 11.100 Mark. Nach Buchenbenger wurde nach der Bewässerung des unfruchtbaren Sandbodens der Bocker Heide, auf dem rechten Ufer der Lippe, durch den gesamten Aufwand von 124.000 Mark auf einer früher fast ertraglosen Fläche ein jährlicher Bruttogewinn von rund 400.000 Mark erzielt. Die Bodenverbesserungen in Niederösterreich haben bei einem Aufwand von 1 Million Kronen eine Steigerung des Ertragswertes um 6 Millionen Kronen ergeben. Die teuren Anlagekosten rentierten sich. Nun gibt es aber in Deutschland, außer der Mark, noch weite Gegenden, deren Boden, wesentlich aus Sand bestehend, nur einen halbwegs guten Ertrag liefert, wenn ein sehr feuchter Sommer eintritt. Diese Gegenden mit Kanälen durchzogen und bewässert und in ihrer Bodenbeschaffenheit verbessert, würden in kurzer Zeit den fünf- und zehnfachen Ertrag ergeben. In Spanien sind Beispiele vorhanden, wonach der Ertrag von gut bewässertem Boden den siebenundreißigfachen Ertrag gegenüber dem von unbewässertem ergab. Also Wasser her, und neue Nahrungsmassen werden aus dem Boden gestampft.
     
    Fast kein Jahr vergeht, in dem nicht ein-, zweimal und öfter in den verschiedensten Provinzen, in den verschiedensten Staaten Deutschlands mehr oder weniger große Überschwemmungen durch Bäche, Flüsse und Ströme eintreten. Weite Strecken des fruchtbarsten Bodens werden durch die Gewalt der Wellen weggeführt, andere werden mit Sand, Steinen und Schutt bedeckt und auf Jahre oder für immer unfruchtbar gemacht. Ganze Plantagen von Obstbäumen, die Jahrzehnte zu ihrer Entwicklung bedurften, werden entwurzelt. Häuser, Brücken, Straßen, Dämme werden unterwaschen, Eisenbahnen ruiniert, Menschenleben geopfert, Vieh wird zugrunde gerichtet, Bodenmeliorationen werden zerstört und Saaten vernichtet. Weite Strecken der Ländereien, die häufiger Überschwemmungsgefahr ausgesetzt sind, werden gar nicht oder nur geringwertig angebaut, um nicht immer wieder Schaden zu erleiden. Große Waldverwüstungen, namentlich auf den Bergen, insbesondere durch Privateigentümer, verstärken sie. Der unsinnigen, auf Profit berechneten Waldverwüstung soll eine Abnahme der Bodenfruchtbarkeit in den Provinzen Preußen und Pommern, in Kärnten und Steiermark, Italien, Frankreich, Spanien, Rußland usw. geschuldet sein.
     
    Die Folgen der Waldverwüstung in den Gebirgen sind häufige Überschwemmungen. Die Rhein-, Oder- und Weichselüberschwemmungen werden hauptsächlich den Walddevastierungen in der Schweiz, respektive in Galizien und Polen zugeschrieben. Der gleichen Ursache sind die häufigen Überschwemmungen in Italien, namentlich des Po, geschuldet. Und aus den gleichen Ursachen haben Madeira, große Teile Spaniens, die fruchtbarsten Provinzen Rußlands, weite, einst üppige und fruchtbare Länder in Vorderasien den größten Teil ihrer Fruchtbarkeit eingebüßt .
     
    Endlich hat man aber auch in der bürgerlichen Gesellschaft begriffen, daß es mit dem Gehen- und Geschehenlassen auf diesem Gebiet nicht mehr getan ist und daß, vernünftige Maßregeln im großen angewandt, die kulturzerstörenden Kräfte zu kulturfördernden umgewandelt werden können. So schritt man zum Bau großer Stauwerke, die das Wasser in gewaltigen Massen ansammeln und dessen Kräfte zur Elektrisierung der Industrie und Landwirtschaft verwenden. Insbesondere nimmt der bayerische Staat die Stauarbeiten der Gebirgsflüsse und -bäche im großartigsten Maßstab vor, um damit Kräfte für die Elektrisierung seiner Eisenbahnen und aller möglichen industriellen Anlagen zu gewinnen. Das agrarische Altbayern wird damit allmählich in ein modernes Industrieland umgewandelt.
     
3. Umwandlung der

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