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Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich wieder zu Lilah herabbeugte. Alles war ein wenig unscharf, weich und verschwommen. Seine Hände verloren sich in ihrem Haar. Unter seinen Lippen war ihr Mund verlockend warm. Ihre Arme legten sich um ihn, als hätte sie darauf gewartet. Er hörte ihren Seufzer, lang und tief.
    Sein Mund berührte den ihren so sanft, als habe er Angst, sie würde verschwinden, wenn er zu viel wagte. Doch sie spürte seine Scheu. Die Art, wie er sie hielt, wie seine Hände sich in ihren Haaren zu Fäusten ballten, wie er erschauernd den Atem ausstieß, als seine Lippen über die ihren strichen, verriet ihn.
    Ihre Glieder wurden schwer, ihr Kopf leicht. Obwohl sie wie er die Augen offen halten wollte, schlossen sie sich. Das köstlichste Sehnen durchlief sie, als er an ihrer Unterlippe sachte knabberte. Ihr Murmeln mischte sich mit dem seinen zu einem unverständlichen Raunen.
    Das Gras raschelte, als Lilah sich unter Max bewegte. Der kühle, frische Duft des Rasens passte perfekt zu ihm. Als seine Finger sanft über ihre Brust glitten, stöhnte sie leise.
    Sie ist wirklich perfekt, dachte er benommen. Wie ein Traumbild, das man in einer einsamen Nacht heraufbeschwört. Lange, schlanke Glieder, seidige Haut, ein sinnlicher Mund. Ihre erotische Ausstrahlung war wie eine Droge, und er war bereits süchtig.
    Ihren Namen murmelnd, ließ er seine Lippen zu ihrem Hals wandern. Ihr Puls hämmerte. Sie zu kosten, schmeckte wie Sünde. Sie zu berühren, war wie das Paradies. Er senkte seine Lippen wieder auf ihren Mund, um dem Himmel näher zu sein.
    Sie fühlte förmlich, wie sie einen Zentimeter über dem Gras schwebte. Als sein Mund den ihren berührte, ließ sie sich in diesen neuen Kuss treiben. Dann passierte es.
    Es war nicht wie das sanfte Klicken einer Uhr, die eine verborgene Kammer in ihrem Herzen öffnete, wie sie gehofft hatte. Es war wie ein Donnern, wie eine Sturmbö, die durch ihren Körper fegte. Und danach folgte ein Schmerz – scharf, süß und betäubend. Sie stemmte sich dagegen, und ihr Protestlaut wurde von seinen Lippen gedämpft.
    Hätte Lilah ihm eine Ohrfeige versetzt, hätte seine Leidenschaft nicht schneller abkühlen können. Max zuckte zurück, als sie ihn anstarrte. Ihre Augen waren geweitet, von Angst und Verwirrung erfüllt. Über sein Verhalten betroffen, kauerte er sich auf seine Knie. Er zitterte. Sie auch. Kein Wunder. Er hatte sich wie von Sinnen aufgeführt, sie zu Boden geworfen und betastet.
    Der Himmel möge ihm beistehen, aber er wollte es wieder tun.
    »Lilah …« Seine Stimme war nur ein heiseres Krächzen. Er räusperte sich. Sie rührte sich nicht und blickte ihn unverwandt an. Er wollte ihre Wange streicheln, wollte sie an sich ziehen und festhalten, hatte jedoch Angst, sie noch einmal zu berühren. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Du hast so wunderschön ausgesehen. Ich habe den Kopf verloren.«
    Sie wartete einen Moment auf die Ausgeglichenheit und Lässigkeit, die so sehr ein Teil von ihr waren, sich jedoch jetzt nicht einstellten. »War es so?«
    »Ich …« Was wollte sie denn von ihm hören? Er kam sich ohnedies schon wie ein Unhold vor. »Du bist eine unglaublich begehrenswerte Frau«, begann er vorsichtig. »Aber das ist keine Entschuldigung für das, was gerade geschehen ist.«
    Was war geschehen? Lilah fürchtete, sich in ihn verliebt zu haben, und wenn das stimmte, dann schmerzte Liebe. Es gefiel ihr nicht im Geringsten. »Du willst mich körperlich.«
    Er räusperte sich. Wollen war nicht das passende Wort. Sich nach ihr verzehren traf es schon genauer. Behutsam schloss er ihren Hausmantel. »Jeder Mann würde das«, stammelte er.
    Jeder Mann, dachte sie und schloss enttäuscht die Augen. »Es ist schon gut, Max.« Ihre Stimme klang eine Spur zu heiter, als sie sich aufsetzte. »Nichts passiert. Wir finden einander eben körperlich attraktiv. So etwas passiert immer wieder.«
    »Ja, aber …« Mir nicht, dachte er. Nicht so. Er betrachtete finster einen Grashalm. Für sie war es wahrscheinlich leichter. Sie war so offen, so ungehemmt. Möglicherweise hatte es Dutzende von Männern in ihrem Leben gegeben. Dutzende, dachte er in einem so heftigen Aufblitzen von Zorn, dass er den Grashalm entzweiriss. »Was schlägst du denn vor, was wir diesbezüglich unternehmen sollten?«
    »Unternehmen?« Ihr Lächeln war gequält, doch Max sah sie nicht einmal an. »Warten wir doch einfach ab, ob es vorbeigeht. Wie eine Grippe.«
    Jetzt schaute er sie an, und in seinen Augen flackerte

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