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Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schnellte hoch. »Hey! Hey, Kleines, alles in Ordnung?«
    »Bin nur zu schnell aufgestanden, das ist alles.« Als es um sie herum dunkel wurde, hob sie die Hand an ihren dröhnenden Kopf. »Ich fühle mich ein wenig …«
    Lilah bettete sacht den Kopf ihrer Schwester auf ihren Schoß. »Langsam atmen. Ganz ruhig.«
    »Das ist albern.« Aber sie gehorchte, bis die Benommenheit wich. »Ich bin nur ein wenig übermüdet. Vielleicht brüte ich etwas aus, verdammt.«
    »Mmm.« Weil sie ahnte, was C. C. ausbrütete, lächelte Lilah. »Müde? War dir auch übel?«
    »Nicht direkt.« C. C. richtete sich auf. »Ein wenig flau am Morgen seit zwei Tagen, das ist alles.«
    »Kleines!« Lachend tätschelte Lilah den Kopf ihrer Schwester. »Wach auf und rieche den Babypuder. Mach schon!«
    »Hä?«
    »Ist dir gar nicht in den Sinn gekommen, dass du schwanger sein könntest?«
    »Schwanger?« Die dunkelgrünen Augen wurden groß wie Untertassen. »Schwanger? Ich? Aber wir sind doch gerade erst einen Monat lang verheiratet.«
    Lilah legte lachend ihre Hände an C. C.s Wangen. »Aber ihr habt kaum die ganze Zeit Mühle gespielt, oder?«
    C. C.s Mund öffnete und schloss sich, bevor sie ein Wort hervorbrachte. »Es ist mir bloß nie eingefallen … Ein Baby!« Ihre Augen wurden sanfter. »Oh, Lilah!«
    »Könnte Trenton St. James IV werden.«
    »Ein Baby«, wiederholte C. C. und legte eine Hand auf ihren Bauch, eine ehrfürchtige und beschützende Geste. »Glaubst du wirklich?«
    »Ich glaube es wirklich.« Lilah sank auf den Sitz zurück und umarmte C. C. »Ich brauche dich gar nicht zu fragen, wie du darüber denkst. Es steht dir ins Gesicht geschrieben.«
    »Verrate noch niemandem etwas davon. Ich möchte sicher sein.«
    Lachend drückte sie Lilah an sich. »Plötzlich fühle ich mich gar nicht müde. Ich rufe gleich morgen früh den Arzt an. Oder ich sollte mir vielleicht einen von diesen Tests aus der Apotheke holen. Ich könnte beides machen.«
    Lilah ließ ihre Gedanken wandern. Lange nachdem C. C. gegangen war, hielt sich noch das Echo ihrer Freude in dem Raum.
    Das ist es, was der Turm braucht, dachte Lilah. Dieses pure Glück. Sie blieb, wo sie war, fühlte sich jetzt zufrieden und beobachtete, wie der Mond aufging. Halb voll und weiß, hing er am Himmel und ließ sie träumen.
    Wie es wohl war, mit jemandem behaglich verheiratet zu sein und ein Kind in sich wachsen zu fühlen? Mit jemandem ein Leben aufzubauen, der einen so gut kannte und einen trotz aller Fehler liebte? Oder vielleicht sogar gerade um dieser Fehler willen?
    Hübsch, dachte sie. Es musste einfach hübsch sein. Auch wenn sie das für sich erst finden musste, brauchte sie nur C. C. und Amanda anzusehen, um zu wissen, dass es möglich war.
    Sie löschte das Licht und ging nach unten. Das Haus war jetzt still. Es musste mindestens Mitternacht sein.
    Lilah gönnte sich ein ausgiebiges, duftendes Schaumbad, ehe sie in ihren Lieblingshausmantel schlüpfte und auf die Terrasse trat.
    Es war eine romantische Nacht, die Sehnsucht in Lilah weckte. Sehnsucht nach jemandem. Nach einer Berührung, einem Flüstern in der Dunkelheit. Einem Arm um ihre Schultern.
    Nach einem Gefährten.
    Nicht nur nach einem physischen, sondern auch emotionalen, geistigen Partner. Männer hatten sie begehrt, und sie wusste, dass das nie genug sein konnte. Es musste jemand sein, der nicht nur die Farbe ihres Haares und die Form ihres Gesichts sah, sondern auch in ihr Herz blickte.
    Sie wollte schon zurück in ihr Zimmer, als sie eine Bewegung wahrnahm. In dem fahlen Mondlicht entdeckte sie zwei Schatten, die tief gebückt und lautlos über die Wiese huschten. Bevor Lilah reagieren konnte, waren sie im Dunkel des Gartens verschwunden.
    Lilah dachte überhaupt nicht nach. Das Heim musste verteidigt werden. Ihre nackten Füße verursachten kein Geräusch auf den Steinstufen. Wer immer unerlaubterweise Calhoun-Gebiet betreten hatte, sollte jetzt den Schreck seines Lebens bekommen.
    Wie ein Geist glitt sie in den Garten. Ihr Hausmantel umwallte sie. Stimmen erklangen, gedämpft und erregt, schwaches gelbliches Licht einer Taschenlampe schimmerte. Lachen ertönte, wurde rasch unterdrückt, dann traf ein Spaten auf Erde.
    Das Calhoun-Temperament brodelte an die Oberfläche. Mit dem Mut der Gerechten stürmte sie vorwärts.
    »Was, zum Teufel, macht ihr da?«
    Der Spaten polterte auf Stein, als er zu Boden fiel. Die Taschenlampe flog in hohem Bogen in die Azaleen davon. Zwei von der Schatzsuche

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