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Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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etwas Gefährliches. »Das geht nicht vorbei. Nicht für mich. Ich will dich. Eine Frau wie du sollte wissen, wie sehr ich dich will.«
    Seine Worte verursachten ihr gleichzeitig einen erregenden Schauer und Schmerz. »Eine Frau wie ich«, wiederholte sie leise. »Ja, das ist die Crux, nicht wahr, Professor?«
    »Inwiefern?«, wollte er wissen, doch sie stand schon.
    »Eine Frau, die Männer genießt und sehr großzügig zu ihnen ist.«
    »Ich habe nicht gemeint …«
    »Eine, die sich halb nackt im Gras wälzt. Für Sie ist das eine kleine Herumtreiberin, Dr. Quartermain, aber Sie stehen nicht darüber, hier und dort ein wenig zu experimentieren – mit einer Frau wie mir.«
    »Lilah, um Himmels willen …« Verstört kam er auf die Beine.
    »Ich würde mich an Ihrer Stelle nicht noch einmal entschuldigen. Dafür besteht bestimmt kein Grund.« Über die Maßen verletzt, schleuderte sie ihre Haare zurück. »Nicht, wenn es um eine Frau wie mich geht. Immerhin haben Sie mich durchschaut, nicht wahr?«
    Lieber Himmel, waren das Tränen in ihren Augen? Er machte eine hilflose Geste. »Ich habe keine Ahnung, was …«
    »Sehr richtig. Sie haben nur eine Ahnung von Ihren eigenen Wünschen.« Sie schluckte. »Nun, Professor, ich werde Ihre Wünsche in Betracht ziehen und Ihnen Bescheid geben.«
    Verloren sah er zu, wie sie ihren Morgenmantel zusammenraffte und die Stufen hinaufrannte. Sekunden später schloss sich hinter ihr die Terrassentür mit einem lauten Krachen.
    Sie weinte nicht. Lilah ermahnte sich, dass Weinen eine Anstrengung war, die ihr für gewöhnlich elende Kopfschmerzen verursachte. Sie kannte keinen einzigen Mann, der diese Mühe wert war. Stattdessen zog sie eine Schublade ihres Nachtschränkchens auf und holte ihren Notfall-Schokoriegel heraus.
    Nachdem sie sich auf ihr Bett hatte fallen lassen, nahm sie einen kräftigen Bissen und starrte weiterhin angespannt zur Decke.
    Sexy. Schön. Begehrenswert. Na toll, dachte sie und nahm noch einen gewaltigen Happen. Trotz seines gefeierten Gehirns war Maxwell Quartermain genauso ein Kretin wie jeder andere Mann. Er sah nur ein hübsches Päckchen, und wenn er das erst einmal ausgewickelt hatte, war es das. Er würde die Substanz nicht sehen, keines der zarteren Bedürfnisse erkennen.
    Oh, er war ganz bestimmt höflicher als die meisten. Ein absoluter Gentleman, dachte sie ärgerlich. Sie hatte sich nicht von ihm befreien müssen. Der Himmel wusste, dass er es sehr eilig gehabt hatte, das für sich selbst zu besorgen.
    Den Kopf verloren ! Wenigstens ist er ehrlich, dachte sie und wischte ungeduldig eine Träne fort, die trotz aller guten Vorsätze über ihre Wange rann.
    Sie wusste, welchen Eindruck sie erweckte. Es störte sie selten, was Leute von ihr dachten. Sie verstand sich selbst und fühlte sich wohl mit Lilah Maeve Calhoun. Es war schließlich nichts Verwerfliches daran, dass sie Männer genoss. Obwohl dieses Genießen nicht so weit gegangen war, wie das andere, wahrscheinlich auch ihre Angehörigen, vermuteten.
    Ungehemmt? Vielleicht, aber das war nicht gleichbedeutend mit wahllos. Flirtete sie? Ja, das kam bei ihr wie von selbst, geschah aber nicht in böser Absicht oder mit hinterhältigen Gedanken.
    Wenn ein Mann mit Frauen flirtete, war er charmant. Wenn eine Frau flirtete, war sie ein Flittchen. Nun, was sie betraf, so funktionierte das Spiel zwischen den Geschlechtern in beide Richtungen, und sie genoss es zu spielen. Und was den guten Professor anging …
    Lilah rollte sich wie ein schutzbedürftiges Kätzchen zusammen. O Gott, er hatte sie verletzt. Dieses ganze Gestammel, diese Entschuldigungen, diese Erklärungen. Und die ganze Zeit hatte er so betroffen ausgesehen.
    Eine Frau wie du … Der Satz ging ihr immer wieder durch den Kopf.
    Merkte er denn nicht, was er ihr mit dieser behutsamen Zärtlichkeit angetan hatte? Hatte er nicht gefühlt, wie intensiv er auf sie wirkte? Sie hatte nichts anderes gewollt, als dass er sie wieder berührte, sie in seiner schüchternen Art anlächelte und ihr sagte, dass es ihm etwas bedeutete, wer sie war, was sie empfand. Sie hatte Trost und Zuspruch gesucht, und er hatte Entschuldigungen gestammelt. Sie hatte zu ihm aufgeblickt, während dieser Stich von Liebe sie noch durchzuckte und das damit verbundene Erschrecken noch in ihr bebte, und er war zurückgeprallt, als habe sie ihm einen Kinnhaken versetzt.
    Sie wünschte, sie hätte ihm einen Kinnhaken versetzt. Wenn das Liebe war, so konnte sie darauf

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