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Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nichts mehr außer dir. Blumen dufteten ganz leicht und sehr süß. Und eine Nachtigall rief ihren Gefährten. Es war ein schöner Traum, Max.« Sie blieb neben seinem Schreibtisch stehen. »Dann wurde ich wach. Allein.«
    Sie war schöner als jede Fantasie. Ihr Haar fiel wie Flammen auf ihre Schultern. Ihr anmutiger Körper zeichnete sich erregend unter dem dünnen Stoff ab.
    »Es ist spät.« Er versuchte, die Heiserkeit aus seiner Kehle zu vertreiben. »Du solltest nicht hier sein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil … es ist …«
    »Unpassend?«, schlug sie vor. »Leichtsinnig?« Sie strich sanft die Haare aus seiner Stirn. »Gefährlich?«
    Max sprang auf und klammerte sich an der Rückenlehne des Stuhls fest. »Ja, das alles.«
    Die ewigen Geheimnisse der Frau schimmerten in ihren Augen. »Aber ich fühle mich leichtsinnig, Max. Du nicht?«
    Verzweifelt war das richtige Wort. Verzweifelt, nur ein einziges Mal von ihr berührt zu werden. Seine Finger umspannten die Lehne. »Es ist eine Frage des Respekts.«
    Ihr Lächeln war plötzlich sehr warm und sehr süß. »Ich respektiere dich, Max.«
    »Nein. Ich meine …« Sie sah so reizend aus, wenn sie so lächelte, so jung, so zerbrechlich. »Wir haben beschlossen, Freunde zu sein.«
    »Das sind wir.« Sie hob ihre Hand, um seine Haare erneut zurückzustreichen. Ihre Ringe glitzerten in dem Licht der Lampe.
    »Und das hier ist etwas …«
    »Etwas, das wir beide wollen.« Als sie auf ihn zutrat, zuckte er zurück. Der Stuhl kippte um. Ihr Lachen klang spöttisch, aber warm und freudig. »Mache ich dich nervös, Max?«
    »Das ist ein äußerst milder Ausdruck.« Er bekam kaum noch Luft und hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Lilah, ich will nicht das zerstören, was wir beide haben. Der Himmel weiß, dass ich will, dass du mir das Herz brichst.«
    Sie lächelte und fühlte Hoffnung in sich aufsteigen. »Könnte ich das?«
    »Das weißt du genau. Du hast wahrscheinlich schon die Übersicht verloren, wie viele Herzen du gebrochen hast.«
    Da ist es wieder, dachte sie, während Enttäuschung sie erfasste. Er hielt sie nach wie vor für eine sorglose Sirene, die Männer anlockte und sie wieder fallen ließ. Er verstand nicht, dass es die ganze Zeit nur um ihr Herz ging. Doch sie wollte und konnte sich davon nicht aufhalten lassen. Heute Nacht mit ihm zusammen zu sein, war vorherbestimmt. Sie fühlte es zu intensiv, um sich irren zu können.
    »Sag mir, Professor, träumst du jemals von mir?« Sie trat auf ihn zu, er wich zurück. Jetzt standen sie in der Dunkelheit, außerhalb des Lichtkreises der Lampe. »Liegst du jemals in der finsteren Nacht und fragst dich, wie es wäre?«
    Er verlor rasch an Boden. Seine Gedanken wurden so von ihr beherrscht, dass es für nichts anderes Raum gab als für Verlangen. »Du weißt, dass ich das tue.«
    Noch ein Schritt, und sie wurden von einer Bahn aus Mondschein getroffen, so weiß wie Lilahs Hausmantel und genauso verführerisch. »Und wenn du davon träumst, wo sind wir da?«
    »Das spielt keine Rolle.« Er musste sie berühren, konnte nicht widerstehen, selbst wenn er nur mit seinen Fingerspitzen über ihre Haare strich. »Wir sind allein.«
    »Wir sind jetzt allein.« Sie schob ihre Hände über seine Schultern und verschränkte sie in seinem Nacken. »Küss mich, Max. Wie du es beim ersten Mal getan hast, als wir im Sonnenschein im Gras saßen.«
    Seine Finger schoben sich in ihre Haare. »Es wird nicht damit enden, Lilah. Diesmal nicht.«
    Ihre lächelnden Lippen näherten sich den seinen. »Küss mich einfach.«
    Er zwang sich dazu, seinen Griff zu lockern, seine Lippen leicht über ihren Mund streichen zu lassen. Bestimmt war er stark genug, um sein wildes Verlangen zu bezähmen. Er würde ihr nicht wehtun, das schwor er sich. Und er klammerte sich an die Hoffnung, dass er diese eine Nacht mit ihr haben und unversehrt daraus hervorgehen konnte.
    So süß, dachte sie. So zauberhaft. Die Zärtlichkeit des Kusses war umso eindrucksvoller, als Lilah dahinter das Beben unterdrückter Leidenschaft in ihnen beiden fühlte. Ihr bereits mit Liebe volles Herz floss über. Als ihre Lippen sich voneinander lösten, glitzerten Tränen in ihren Augen.
    »Ich will nicht, dass es hier endet.« Sie drückte ihre Lippen erneut gegen die seinen. »Keiner von uns will das.«
    »Nein …«
    »Liebe mich, Max«, murmelte sie, trat zurück und löste den Gürtel ihres Hausmantels. »Ich brauche dich heute Nacht.«
    Der Hausmantel glitt zu Boden.

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