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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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murmelte Nathaniel. »Also, was ist jetzt schon wieder das Problem mit Coco?«
    »Nicht eines, sondern zwei.« Dutch verzog finster das Gesicht, als das Telefon an der Wand zu klingeln begann. Zimmerservice, ha! Auf seinem Schiff hatte es so was nicht gegeben! »Was ist?«, knurrte er grimmig in die Muschel.
    Nathaniel grinste in sein Glas. Takt und Fingerspitzengefühl waren sicherlich nicht Dutchs Stärken. Wenn Coco hörte, wie Dutch mit den Gästen redete, würde sie in Ohnmacht fallen. Oder ihm eins mit dem Nudelholz überziehen.
    »Glauben Sie, wir können hexen? Sie kriegen es, wenn es fertig ist.« Damit knallte Dutch den Hörer auf und nahm zwei Teller aus dem Regal. »Kuchen und Champagner, zu dieser nachtschlafenen Zeit! Flitterwöchner, pah! Die ganze Woche sind die beiden nicht aus der Suite herausgekommen!«
    »Wo bleibt dein Sinn für Romantik, Dutch?«
    »Den überlasse ich lieber dir, Loverboy.« Mit seinen riesigen Pranken schnitt Dutch behutsam zwei Stücke von der Schokoladentorte ab. »Hab schon gesehen, wie du den Rotschopf beäugst.«
    »Sie ist rotblond«, korrigierte Nathaniel. »Eigentlich viel mehr Gold als Rot.« Tapfer nahm er noch einen Schluck Rum. »Und hübsch, nicht wahr?«
    »Sonst wärst du ja nicht an ihr interessiert.« Mit Geschick ließ Dutch Vanillesoße neben die Kuchenstücke fließen und garnierte alles mit frischen Himbeeren. »Sie hat einen kleinen Jungen?«
    »Ja, Kevin. Dunkle Haare, ziemlich groß für sein Alter.« Ein Lächeln zog auf seine Lippen. Der Junge war ihm doch tatsächlich schon ans Herz gewachsen. »Große, wissbegierige Augen.«
    »Kenn ihn.« Dutch hatte eine Schwäche für Kinder, auch wenn er das hinter einer düsteren Miene und mit einem brummigen Ton zu verbergen suchte. »Hübscher Kerl. Kommt ständig mit den anderen beiden Gören, ob nicht etwas für ihn abfällt.« Und bei Dutch fiel immer etwas für die Kinder ab, das wusste Nathaniel. »Das Mädchen hat sich wohl ziemlich jung in Schwierigkeiten gebracht.«
    Nathaniel runzelte die Stirn. Diese viel zu oft gebrauchte Formulierung beinhaltete immer, dass der Frau die alleinige Verantwortung zugeschoben wurde. »Um ein Kind zu zeugen, braucht es immer zwei, Dutch. Der Mistkerl hat sie verführt.«
    »Ich kenn die Geschichte. Ich weiß über alles hier Bescheid.« Es war ja auch nicht schwer, Informationen aus Coco herauszulocken. Er wusste, welche Knöpfe er bei ihr drücken musste, um zu erfahren, was er hören wollte. Und in Wirklichkeit freute er sich immer auf den täglichen Schwatz mit Coco, nur zugeben würde er das natürlich nie.
    Er klingelte nach einem Kellner und hatte diebische Freude hierbei, den Daumen auf den Rufknopf zu halten, bis der junge Mann durch die Schwingtür gehastet kam. »Hier, das Tablett ist für Zimmer drei. Und eine Flasche Hauschampagner und zwei Sektflöten. Und vergiss die verdammten Servietten nicht!«
    Da das nun erledigt war, stürzte er seinen Rum mit einem Schluck herunter. »Ich nehme an, du willst auch ein Stück von dem Kuchen.«
    »Da sage ich nicht Nein.«
    »Zu Essen hast du noch nie Nein gesagt. Genauso wenig wie zu hübschen Frauen.« Dutch schnitt noch ein Stück Torte ab – ein sehr viel großzügigeres Stück – und stellte den Teller vor Nathaniel hin.
    »Keine Himbeeren für mich?«
    »Iss und beschwer dich nicht. Wieso sitzt du eigentlich hier und flirtest nicht mit dem mageren Mädchen?«
    »Familiensitzung im Esszimmer«, erklärte Nathaniel knapp mit vollem Mund. Er stand auf, schenkte sich einen Kaffee ein und kippte den Rest Rum aus dem Glas hinein. »Sie haben irgendein altes Buch gefunden. Und sie ist nicht mager.« Das konnte er mit Gewissheit behaupten, schließlich hatte er sie in den Armen gehalten. »Megan ist zart gebaut.«
    »Ja, sicher.« Dutch musste an Coco denken, groß und prächtig und mit feinen Zügen. »Alle Frauen sind zart. Bis sie dir den Ring durch die Nase gezogen haben.«
    Niemand, der die Calhoun-Frauen jetzt im Esszimmer gesehen hätte, wäre auf die Idee verfallen, auch nur eine davon »zart« zu nennen. Nicht, wenn eine typische Calhoun-Familiendebatte in vollem Gange war.
    »Ich bin dafür, wir verbrennen es.« C. C. verschränkte die Arme vor der Brust und schaute mit blitzenden Augen in die Runde. »Nach allem, was wir aus Biancas Tagebuch erfahren haben, verstehe ich nicht, warum wir überhaupt daran denken, irgendetwas von Fergus zu behalten.«
    »Wir können es nicht verbrennen«, schoss Amanda zurück.

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