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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Das war zu viel, viel zu viel, der Gefühlstumult zu heftig. Es würde mehr als ein paar Akkupressurbänder benötigen, um ihre Welt wieder in die Waagerechte zu bringen.
    Sie würde übermenschliche Selbstbeherrschung und Willenskraft brauchen, und vor allem würde sie sich an die Vergangenheit erinnern müssen.
    Sie löste sich von ihm, wäre gestolpert, wenn er sie nicht gehalten hätte. »Nein.«
    Er konnte nicht atmen. Später würde er zu ergründen versuchen, wieso ein Kuss eine mächtigere Wirkung besaß als ein Faustschlag in den Magen. »Du musst dich schon genauer ausdrücken. Nein – wozu?«
    »Hierzu. Zu allem.« Panik setzte ein, sie machte sich aus seinem Griff frei. »Ich habe nicht überlegt.«
    »Ich auch nicht. Es ist ein gutes Zeichen, wenn man beim Küssen mit dem Denken aufhört.«
    »Ich will nicht, dass du mich küsst.«
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen. Das war sicherer, entschied er, da bei der Lady jetzt wieder der Verstand eingesetzt hatte. »Na, gezwungen habe ich dich ganz sicher nicht.«
    Es wäre albern, die offensichtliche Wahrheit abzustreiten. Also fand sie ihre Zuflucht in der Logik. »Du bist ein attraktiver Mann, meine Reaktion ist also nur natürlich.«
    Er konnte nicht anders, er musste grinsen. »Engelchen, wenn diese Art zu küssen in deiner Natur liegt, dann werde ich als glücklicher Mann sterben.«
    »Ich habe nicht die Absicht zuzulassen, dass sich das wiederholt.«
    »Du weißt doch, was man über gute Absichten sagt, oder?« Sie war völlig verspannt. Er erkannte es an ihrer starren Haltung. Ihre Erfahrung mit Dumont musste reichlich Narben hinterlassen haben. »Entspann dich, Meg«, sagte er sanfter. »Ich werde nicht über dich herfallen. Wenn du es langsam angehen willst, dann gehen wir es eben langsam an.«
    Dass er so gelassen darüber sprach, machte sie nur wütend. »Wir werden überhaupt nichts angehen!«
    Der Ton gefiel ihm schon besser. Es machte ihm Spaß, sie zu reizen. Und er gedachte, das häufiger zu machen. Freute sich schon regelrecht darauf. »Leider muss ich dir mitteilen, dass du da gewaltig irrst. Wenn ein Mann und eine Frau ein solches Feuer zusammen entfachen, kehren sie immer wieder an die Wärmequelle zurück.«
    Sie befürchtete, dass er recht hatte. Selbst jetzt regte sich die Sehnsucht in ihr, die Glut erneut anzufachen. »Ich bin weder an Feuer noch an Wärmequellen interessiert und erst recht nicht an einer Affäre mit einem Mann, den ich kaum kenne.«
    »Dann müssen wir uns eben besser kennenlernen.«
    Megan knirschte mit den Zähnen. »Kein Interesse, danke. Es mag ein Schlag für dein Ego sein, aber ich bin sicher, du wirst es überleben. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich gehe die Kinder holen.«
    Er gab den Weg für sie frei und wartete, bis sie bei der Glastür war. »Meg?« Es war nicht nur sein Ego, das ihn zum Sprechen drängte, sondern auch eiserne Entschlossenheit. »Wenn wir uns das erste Mal lieben, wirst du keinen Gedanken an ihn verschwenden. Du wirst dich nicht einmal an seinen Namen erinnern können.«
    Ihre Augen schleuderten eisige Dolche auf ihn ab. Sie vergaß alle Selbstbeherrschung und Würde und knallte die Tür hinter sich zu.

4. K APITEL
    »Ich sag’s dir, Junge …« Dutch holte die Rumflasche aus seinem Versteck in der Vorratskammer. »Diese Frau bringt mich noch ins Grab!«
    Nathaniel saß lässig am Tisch in der Küche, zufrieden mit sich und der Welt nach einem köstlichen Abendessen mit den Calhouns. Jetzt, da der Dinneransturm der Hotelgäste vorüber war, blitzte und blinkte wieder alles in der Restaurantküche. Und Coco war mit ihrer Familie beschäftigt, sonst hätte Dutch sich niemals getraut, den Rum hervorzuholen.
    »Du denkst doch nicht etwa daran, abzuheuern, oder?«
    Dutch schnaubte nur. Als ob er wegen eines besserwisserischen, neugierigen Weibsbilds den Seesack schultern würde! Allerdings schaute er vorsichtshalber noch einmal zur Tür, bevor er ihnen beiden einen anständigen Schluck in die Gläser füllte. »Ich bleibe. Aber glaub mir, nicht mehr lange, und die Frau wird ihr blaues Wunder erleben. Das beschere ich ihr höchstpersönlich.« Er stieß sich mit dem Daumen in die breite Brust.
    Nathaniel presste zischend die Luft durch die Zähne, als er von dem Rum trank. Weich konnte man diesen Fusel nicht nennen. »Wo ist der Cruzan, den ich dir mitgebracht habe?«
    »Hab ihn beim Backen verbraucht. Zum Trinken reicht der hier.«
    »Wenn man keine Magengeschwüre hat«,

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