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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ein untrügliches Gespür für diesen Ort. Aber es gibt nichts Besseres, als es sich selbst anzusehen. Wir können nach dem Dinner dort einen kleinen Spaziergang zusammen machen. Ich zeige es dir …«
    »Jetzt ist nicht die richtige Zeit für romantische Possen.«
    Colleens resolute Stimme durchschnitt von der Tür her die laue Abendluft, zur Bekräftigung stieß sie laut mit ihrem Stock auf.
    Auch wenn Megan sich sofort wieder verspannte, grinste Nathaniel Colleen an, ohne die Hände von Megans Schultern zu nehmen. »Mir scheint es der perfekte Zeitpunkt zu sein, Miss Colleen.«
    »Lausejunge!« Ihre Lippen zuckten verdächtig. Nichts mochte sie lieber als einen hübsch anzusehenden Lausejungen. »Warst nie anders. Ich erinnere mich gut an dich. Hast dich immer in der Stadt herumgetrieben. Scheint, als hätte die Seefahrt einen Mann aus dir gemacht. Und du hör endlich auf, dich so verlegen zu winden, Mädchen. Er wird dich nicht loslassen. Wenn du Glück hast.«
    Nathaniel drückte Megan einen Kuss aufs Haar. »Sie ist sehr schüchtern.«
    »Dann wird sie ihre Schüchternheit wohl ablegen müssen, was? Cordelia gibt uns endlich etwas zu essen. Ich will, dass du neben mir sitzt. Damit du mir von den Schiffen erzählst.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Dann komm und bring das Mädchen mit. Ich habe fast mein ganzes Leben auf Kreuzfahrtschiffen zugebracht«, fuhr Colleen fort. »Ich wette, ich war mehr Zeit auf dem Wasser und habe mehr gesehen als du, Junge.«
    »Das kann ich mir durchaus vorstellen, Ma’am.« Eine Hand noch immer auf Megans Schulter, bot er Colleen den Arm. »Und sicher haben Sie eine Heckwelle von gebrochenen Herzen hinter sich zurückgelassen.«
    Colleen lachte trocken auf. »Und ob!«
    Das Speisezimmer war angefüllt mit Gelächter und Gesprächen und dem Duft von Blumen, Kerzenwachs und Köstlichkeiten. Sobald alle ihren Platz eingenommen hatten, stand Trenton II auf und hob sein Glas.
    »Ich möchte einen Toast ausbringen. Auf Cordelia, eine Frau, deren außergewöhnliche Talente nur noch von ihrer außergewöhnlichen Schönheit übertroffen werden.«
    Man stieß an und trank. Auf seinem Aussichtsposten an der Tür stieß Dutch ein abfälliges Schnauben aus und stapfte verärgert in seine Küche zurück.
    »Trent.« C. C. lehnte sich zu ihrem Mann hinüber. »Du weißt, dass ich dich liebe«, flüsterte sie ihm zu.
    Trent ahnte bereits, was kommen würde. »Ja, das weiß ich.«
    »Und du weißt, dass ich deinen Vater anbete.«
    »Ja, natürlich.«
    »Aber sollte er sich einfallen lassen, Tante Coco schöne Augen zu machen, werde ich ihn k.o. schlagen müssen.«
    »Ist mir klar.« Mit einem etwas schiefen Lächeln wandte Trent sich dem ersten Gang zu.
    Am anderen Ende des Tisches neigte Trenton II sich in seliger Unwissenheit ob dieser Drohung lächelnd zu Colleen. »Nun, was denken Sie über The Retreat, Miss Calhoun?«
    »Hotels habe ich noch nie gemocht. Mich werden Sie nie in einem antreffen.«
    »Tante Colleen«, hektisch fächerte Coco sich Luft mit einer Hand zu, »die St.-James-Hotels sind weltberühmt für ihren Standard.«
    »Möglich. Ich kann Hotels trotzdem nicht ausstehen«, sagte sie selbstgefällig und tunkte den Löffel in die Suppe. »Was ist das für ein Zeug?«
    »Eine Hummerbisque, Tante Colleen.«
    »Da fehlt Salz«, sagte sie, nur um zu provozieren. Mit einem Finger zeigte sie auf Kevin. »Du, junger Mann, sitz gerade! Willst du einen Buckel bekommen?«
    »Nein, Ma’am.«
    »Weißt du schon, was aus dir mal werden soll?«
    Der arme Kevin wusste vor lauter Verlegenheit gar nicht, wie ihm geschah, und sah Hilfe suchend zu seiner Mutter. Erleichtert fühlte er den Druck ihrer Hand auf seinen Fingern. »Matrose«, sprudelte es aus ihm heraus. »Ich hab schon die ›Mariner‹ gesteuert.«
    »Sehr gut!« Colleen nahm ihr Weinglas auf. »Faulpelze dulde ich nicht in meiner Familie. Und jetzt iss, du bist viel zu dünn. Auch wenn Salz fehlt«, wiederholte sie mit diebischer Freude.
    Und Coco stöhnte still auf und klingelte nach dem zweiten Gang.
    »Sie wird sich nie ändern.«
    Zufrieden wiegte Lilah Bianca auf dem Arm, während sie das Baby stillte. Im Kinderzimmer war es still, die Lichter heruntergedreht. Megan hatte sich ebenfalls hierher zurückgezogen. Es schien ihr der perfekte Zufluchtsort.
    »Sie ist …«, Megan wollte diplomatisch bleiben, »… eine bemerkenswerte Lady.«
    »Sie ist eine herrische Xanthippe.« Lilah lachte leise. »Und wir alle lieben

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